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Praxistest Nikon ZR: die kleine RED-Cine-Kamera

| VIDEOAKTIV

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Kompakt und leicht, aber vollgepackt mit Filmtechnik verspricht Nikon mit der ZR erstmals eine professionelle Filmkamera mit RED-RAW-Formaten zum Einsteigerpreis. VIDEOAKTIV hat die Kamera mehrere Wochen in der Praxis getestet.

Nikon ZR Titel

 

IM TEST:
Nikon ZR, 2350 Euro

getestet mit Nikon Nikkor Z 24‑70mm f/2.8 S II, 2899 Euro
und Nikon Nikkor Z 28-135mm f/4 PZ, 2599 Euro

 

Nikon hat seine feste und gute Position bei den Fotokameras seit Jahren gehalten, sich aber bisher wenig um die filmende Kundschaft bemüht. Das ist nun grundlegend anders, denn bekanntermaßen gehört der Cine-Kamera-Spezialist RED inzwischen zum Nikon-Konzern. Insofern war klar, dass Nikon bei Filmkameras Fuß fassen will und sich dabei die Unterstützung der RED-Spezialisten sichert. Die Idee hinter der ersten Nikon Cine-Kamera ist schnell erklärt: Die Basis der Nikon ZR ist, wie bei allen anderen Herstellern auch, eine Fotokamera: Der Sensor stammt aus der Nikon Z6III und bietet 24,5 Megapixel mit zwei nativen ISO-Empfindlichkeiten (ISO 800 und 6400). Die Bildanpassung und Videoformate kommen dagegen von RED. Ein durchaus logisches Konzept, bei dem eigentlich nur eines überraschend ist: Der Preis, mit dem Nikon weniger auf etablierte Kameraleute, sondern eher auf Profi-Einsteiger zielt. Allerdings dürften der wachsende wirtschaftlichen Druck der Medienbranche und das Renommee des Marken-Duos Nikon|RED dafür sorgen, dass auch etablierte Profis einen Blick auf die kleine Kamera als Alternative oder Zweitkamera werfen. Nach dem ersten Hands-on auf der IBC hatten wir nun mehrere Wochen Zeit, die Kamera in der Praxis zu testen.

Joachim Sauer war mit der Kamera viel unterwegs, hat sie in verschiedenen Drehsituationen eingesetzt und liefert hier seine Erfahrungen aus der Filmpraxis.

HANDHABUNG

Das Gehäuse hat man an die Videoanwendung angepasst und für das Handling optimiert. Nikon setzt auf eine sehr kompakte Bauform – nicht zuletzt, weil man so auf die Nutzung als Gimbal-Kamera zielt. Entsprechend konsequent verzichtet man auf einen Sucher und integriert ein 4 Zoll großes und flexibel in jede Richtung drehbares Display, das zudem sehr hell ist. So macht die Kamera auf dem Gimbal, die passende Optik vorausgesetzt, eine leicht zu balancierende und gute handhabbare Figur. Die kompakte Bauform hat aber auch einen Preis: Der rechte Griff ist für die Hand schlecht ausgeformt, so dass die Ergonomie beim Filmen aus der Hand nicht optimal ist. Dafür finden wir die wichtigsten Tasten gut erreichbar an der richtigen Stelle. Auffallend ist dabei der große Schiebeschalter für die Funktionswahl Foto oder Video, mit der man Social-Media-Schaffende abholen will.

Nikon ZR Medienbureauc 1067919Der Griff für die rechte Hand ist wenig ausgeformt und damit für einen ergonomischen Griff zu klein.

Zweite Nebenwirkung der kompakten und an Fotokameras orientierten Bauform ist das von unten beladbare Akkufach, welches man nicht bedienen kann, solange die Kamera auf dem Stativ sitzt. Da hier auch die zwei Kartenslots untergebracht sind, gilt dies zwangläufig auch für die Speicherkarten. Wobei wir gleich bei Punkt Drei unserer Kritik wären: Es Gibt einen CFexpress Typ B-Slot, doch der zweite Slot ist lediglich für MicroSD-Karten und somit allenfalls für Presets oder Fotos geeignet. Die professionelle parallele Sicherung auf zwei Speicherkarten ist damit nicht machbar – man muss aber auch zugestehen, dass CFexpress-Karten weniger anfällig für Datenverluste sind. Dennoch: Wer einmal Opfer von kaputten Speichermedien geworden ist, will nicht mehr auf zwei gleiche Speicherkarten-Slots verzichten wollen.

Nikon ZR Medienbureauc 1067922Den kompakten Maßen geschuldet befinden sich die Speicherkartenslots neben dem Akku.

Formate, Akku und Anschlüsse)
Seite
Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
Nikon, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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