Praxistest Nikon ZR: die kleine RED-Cine-Kamera - Praxis und Fazit mit Wertungstabelle
Seite 5 von 5: Praxis und Fazit mit Wertungstabelle
PRAXIS
Dank des großen Bildschirms ist die Anzeige sehr übersichtlich. Der Touchscreen erleichtert auch den Direktzugriff durch Bedienung à la Smartphone.
FAZIT
Man merkt schon deutlich, dass Nikon sich die Unterstützung der Cine-Profis für seine erste Cine-Kamera geholt hat. „Die kleine RED“ basiert zwar sehr deutlich auf einer Fotokamera, doch die Mutation zur Cine-Kamera ist recht überzeugend. Schwächen gibt es am ehesten bei der Handhabung, da Nikon auf eine sehr kompakte Bauweise setzt und damit wenig Tasten unterbekommt – im Gegenzug seine Zielgruppe auf Gimbal-Nutzung erweitert. Auch wenn Nikon die Kamera als Cine-Cam positioniert, ist die eigentliche Zielgruppe weit größer und realistisch wohl eher selten in Kino-Segment. Mit dem guten Bildstabilisator empfiehlt sich die Kamera für Reportagen und Dokus, aber eben auch für viele Einsätze von Content Creator. Gerade auf dem Gimbal, aber auch vielen anderen Einsatzgebieten hat ein guter Autofokus eine hohe Bedeutung. Doch hier spielt die Nikon ZR derzeit nicht ganz auf der Augenhöhe von Canon oder Sony mit. Er ist nicht schlecht – aber eben gerade in der Verfolgung derzeit nicht optimal.
Dennoch kommt mit der Nikon ZR echtes Cine-Gefühl auf, wenn man das Bildmaterial anschaut. Mein Kollege hat korrekt angemerkt: Die Codecs sind „sehr knechtbar“ – sprich man kann ordentlich an den Einstellungen drehen und seinen Wunschbild generieren, ohne dass Bildinformationen flöten gehen. Dieser Vorteil macht sich auch bei den direkten RED-Looks bemerkbar, die gerade für Content Creator interessant sind, die ohne große Umwege Material online stellen wollen.
Insofern kann man festhalten: Nikon hat mit der ZR ein sauberes Erstlingswerk für den Eintritt in den Filmkamera-Markt konzipiert. Ohne die Unterstützung von RED wäre das auf diesem Niveau wohl nicht machbar gewesen. Denn genau die RED-Formate sind der Trick, dass man diese Kamera eben nicht nur als Doku- und Reportage-Kamera ernst nehmen muss, sondern eben auch als Cine-Kamera. Das ist angesichts des Preises eine saubere Leistung, die einen Kauftipp mehr als verdient.
+ Cine-Qualität in kompaktem Gehäuse
+ sehr guter Bildstabilisator
+ sehr kurze Anschaltzeit
o guter Autofokus, aber nicht auf üblichem Nikon-Niveau
- nur ein Speicherkarten-Slot
- Griff wenig ausgeformt
DATEN
DATEN UND TESTERGEBNISSE
| Hersteller | Nikon |
|
| Modell | ZR | |
| Preis | 2350 Euro | |
| Objektiv | Nikon Nikkor Z 24‑70mm f/2.8 S II (2899 Euro) | |
| Internet | www.nikon.de | |
| DATEN | ||
| Aufzeichnungsformate | 6K (60/50/30/25/24p), C4K (120/100/60/50/30/25/24p) UHD (120/100/60/50/30/25/24p) Full-HD (240/200/120/100/60/50/30/25/24p) |
|
| Codecs (Dateiformate) | N-RAW, R3D NE, ProRes RAW, H.265, H.264, MOV, MP4, MXF | |
| Max. Abtastung intern | 4:2:0, 4:2:2, 4:4:4 (8 Bit, 10 Bit, 12 Bit) | |
| Max. Abtastung externe Aufnahme | 4:2:0, 4:2:2, 4:4:4 (8 Bit, 10 Bit, 12 Bit) | |
| Aufnahmemedien | MicroSD, CFexpress (B) | |
| Bildwandler/Auflösung | Vollformat/24,5 Megapixel | |
| Objektivanschluss | Z-Mount | |
| Zoomfaktor/Brennweite (KB-äqu.) | 2,9 fach/24 bis 70 mm (F2.8) | |
| Gewicht mit Objektiv | 1340 Gramm | |
| BILDQUALITÄT max. 30 Punkte | 23,6/sehr gut | |
| Schärfe | gut | |
| Dynamikumfang | sehr gut | |
| Bewegungsauflösung | sehr gut | |
| Rauschen/Bildfehler | gut | |
| Lichtempfindlichkeit | gut | |
| Farbwiedergabe | hervorragend | |
| Tiefenschärfendarstellung | hervorragend | |
| Bildstabilisierung | gut | |
| Autofokus | gut | |
| TON max. 10 Punkte | 8,1/gut | |
| Tonformate | PCM 2ch, PCM 4ch, AAC 2ch | |
| manuelle Tonaussteuerung | ● | |
| Mikrofon-/Kopfhörer-/XLR-Buchsen | ●/●/— | |
| Tonqualität internes Mikrofon | befriedigend | |
| AUSSTATTUNG max. 30 Punkte | 21/gut | |
| Bildstabilisator Body/Optik |
●/— | |
| Sucher | 1920000 RGB-Pixel | |
| Display/Diagonale | ●/4 Zoll (10,1 cm) | |
| Display kippen/drehen/Touchscreen | ●/●/● | |
| Blende/Shutter/ISO manuell | ●/●/● | |
| Weißabgl. manuell/Presets/Kelvin | ●/●/● | |
| Fokus manuell per/Hilfen | Fokusring, Touchscreen/Ausschnittsvergrößerung, Kantenbetonung | |
| Farbe/Kontrast/Schärfe einstellbar | ●/●/● | |
| Zeitraffer/Zeitlupe | ●/● (Full-HD max. 240p) | |
| Log/Log-Vorschau/Raw/HDR | N-Log, Log3G10/Log-Vorschau/intern+extern/HLG | |
| LAN/WLAN/Bluetooth | —/●/● | |
| Datei-Upload/Livestreaming | ●/● | |
| Zubehörschuh Standard/intelligent | ●/● | |
| Digitalausgang | USB-C, HDMI | |
| BEDIENUNG max. 30 Punkte | 23,4/sehr gut | |
| Bedienungsanleitung | mehrsprachig, PDF, online | |
| Ergonomie | befriedigend | |
| Bedienelemente | hervorragend | |
| Menü (Benutzerführung) | hervorragend | |
| Fernsteuermöglichkeit | sehr gut | |
| Smartphone-App | Nikon Imaging Cloud | |
| Urteil max.100 Punkte | sehr gut 76,1 | |
| Preis/Leistung | sehr gut | |
Autor: | Joachim Sauer |
Bildquellen: | Nikon, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU |
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