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Praxistest Nikon ZR: die kleine RED-Cine-Kamera - Formate, Akku und Anschlüsse)

| VIDEOAKTIV

Seite 2 von 5: Formate, Akku und Anschlüsse)

FORMATE

Dank „partially stacked“-Bauweise ist ein schnelles Auslesen möglich, was hohe Bildraten erlaubt: 6K mit 60p, 4K mit 120p und Full HD bis 240p. Der Dynamikumfang liegt laut Herstellerangabe bei über 15 Blendenstufen. Das erscheint nach dem Betrachten der ersten Aufnahmen durchaus realistisch – wobei wir noch nicht alle Formate auslesen beziehungsweise im Schnittprogramm verarbeiten konnten. Das ist schade, aber bei einer neuen Kamera immer problematisch. Wir gehen davon aus, dass sich dies kurzfristig ändern wird und Adobe hier mit einem Update auch das ProRes RAW-Format der Nikon verarbeiten kann. Gedreht und geschnitten haben wir aber auch mit Nikons N-Log und REDs technischen und gestalterischen LUTs sowie dem RED-RAW-Format mit interner 12-Bit-Farbverarbeitung. Wer weniger Aufwand haben möchte, kann mit H.264/H.265 und einem fest verbundenen RED-Look aufzeichnen. Die volle Auflösung ist allerdings nur in RED- oder N-RAW möglich, in allen anderen Optionen steht maximal 5,4K zur Verfügung. Schön bei Nikon ist die Tatsache, dass alle möglichen Auflösungen und Bildwiederholungsraten in einem Menü dargestellt werden und man sich damit die lästige Umstellung der Systemfrequenz sparen kann.

Nikon reiht alle verfügbaren Bildwieerholungsraten in einem Menü auf, ohne dass man zwischen PAL- und NTSC-Frequenzen umschalten muss.

AKKU

Ebenso wie bei der zur gleichen Zeit vorgestellten Canon C50 integriert Nikon das Akkufach in den Kameragriff. Das spart Platz, bedeutet jedoch auch dass man die Laufzeit nicht mit größeren, entsprechend mehr Kapazität besitzenden Akkus erweitern kann. Mit einer Akkuladung bekamen wir etwa eine Stunde reine Aufnahmezeit hin, was erstmal nach nicht besonders viel klingt, aber trotzdem für einen (nicht allzu langen) Drehtag reicht. Denn die ZR besitzt nicht nur den inzwischen üblichen Energiesparmodus mit automatischer Stand-By-Schaltung, sondern ist mit eineinahalb Sekunden extrem schnell aufnahmebereit. So gewöhnt man sich schnell an, die Kamera in Drehpausen auszuschalten und spart damit Energie. Ist man dann bereit, braucht die Nikon sehr kurz bis sie startklar ist – lediglich das Nikkor Z 28-135mm f/4 PZ lässt sich gut dreimal länger bitten, bis man am Zoom drehen kann.

Digitalkamera-typisch ist man auf eine Akku-Bauart angewiesen. Mit einer Ladung schafft die ZR etwa eine Stunde reine Aufnahmezeit.

ANSCHLÜSSE

Mit TRS-Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon sowie USB-C und HDMI-Eingängen sind alle erwartbaren Anschlüsse an Bord. Letzterer ist leider im kleinen, anfälligeren Micro-Format gehalten. Sollte man die Kamera in ein Rig einbauen, raten wir deshalb zu einer Zugentlastung respektive Kabelklemme, um den Anschluss zu schonen. Der USB-C-Anschluss dient nicht nur der Verbindung mit dem Rechner sowie dem Laden des Akkus, sondern ermöglicht auch die Aufzeichnung auf eine externe Festplatte. Parallele Aufzeichnung auf CFexpress-Karte und externe Festplatte ist (zumindest derzeit) nicht möglich, was aber unabhängig vom Hersteller noch keine Kamera in diesem Segment hinbekommt. Der Haken bei Nikon: Man muss erstmal die USB-C Schnittstelle für Festplatten rüsten, denn derzeit unterstützt die Nikon ZR diese noch gar nicht. Ob die Funktion via Firmware-Update kommt, ist derzeit unbekannt. [Anmerkung der Redaktion: Den Passus haben wir geändert, weil und hier und im Video leider ein Fehler unterlaufen ist]

Nikon ZR Medienbureauc 1067947Über den USB-C-Anschluss lassen sich derzeit keine externe Festplatten anschließen, HDMI gibt es leider nur in der Micro-Variante.

 

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Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
Nikon, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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