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Tontest: Zoom H5studio – Feldrecorder mit Pegelrädern - Praxis

| Jonas Schupp

Seite 3 von 3: Praxis

PRAXIS

Zuallererst: den 16/24 Bit-Aufnahmemodus haben wir während den Praxistests nicht genutzt. Warum? Schlicht und ergreifend, weil die 32 Bit-Aufnahmen die zusätzliche Sicherheit boten, bei sehr leisen und sehr lauten Signalen gleichzeitig noch einen nutzbaren Pegel zu haben – wie in unserem ausführlichen Ratgeber zu diesem Thema erklärt. Außerdem gestaltet sich das Auspegeln dank der Räder ebenso bequem und präzise, deutlich angenehmer als noch bei H4esserntial und H6essential. Einzig mehr Widerstand dürften die Räder besitzen, um besser gegen versehentliches Verstellen gefeit zu sein und eine noch genauere Pegelung zu ermöglichen. Doch auch so kann man die Eingangssignale sanft anpassen und erhält somit einen sofort verwendbaren Ton – mit zusätzlicher Sicherheit durch 32 Bit-Aufnahme.

Ein typischer Aufbau während des Tests war die Platzierung vor dem FOH-Mischer bei Veranstaltungen. Mit internen Mikrofonen und Stereo-Mix-auf den XLR-Eingängen bekommt man einen lebendigen und trotzdem klaren Klang.

Praktisch ist die Möglichkeit, den Recorder nicht nur durch vier AA-Batterien, sondern auch mittels USB-C-Eingang und Powerbank zu versorgen. Wir haben so eine fünfstündige Veranstaltung komplett am Stück aufgezeichnet, wobei am Ende noch drei der vier Ladestands-LEDs der Powerbank leuchteten, sprich zwischen 50 und 75 Prozent Restladung vorhanden waren. Bei jener Veranstaltung sowie weiteren Praxistests bewährte sich der H5studio, den dank der Pegelräder konnten wir die Signale der internen Mikrofone und den via XLR zugespeisten Ton vom Mischer-Ausgang genau aufeinander abstimmen und so Aufnahmen mit klarem und trotzdem lebendigem Ton erschaffen. Die internen Mikrofone liefern dabei einen ohne Frage professionellen Ton mit beeindruckend sattem Bassanteil. Gerade bei besagter Veranstaltung lieferten sie den Löwenanteil des Basses und gaben den Raunklang nahezu genauso wieder, wie wir ihn mit den Ohren feststellen konnten. Damit liegt der H5studio in Sachen Tonqualität über den Essentials, vor allem in den unteren Frequenzen – was aber ob des Preisunterschieds auch erwartbar ist.

 

FAZIT

Joachim Sauer VIDEOAKTIV Autor

Für uns ging es Eingangs um die Frage, ob der H5studio den Aufpreis zur Essental-Serie wert ist. Nach eingehendem Test können wir sagen: ja, aber mit kleinen Einschränkungen. Denn natürlich hat der H5 zwei XLR-Anschlüsse weniger als der H6 und der H4 bietet mit nahezu gleichen Eigenschaften das bessere Preis-Leistungsverhältnis. Dafür sind dessen Mikrofone fest installiert und bei beiden Essentials muss die Aussteuerung etwas umständlich über Menürad- und taste erfolgen. Klanglich ist der H5 beiden Feldrecordern überlegen und dank der Bedienräder gelingt die Pegelung schnell und genau. Die Bedienräder dürfen aber bei weiteren Studio-Modellen mehr Widerstand besitzen.

Um es auf den Punkt zu bringen: Der H5studio bietet besseres Handling und den besseren Klang. Amateure sind eventuell schon mit dem H4essential zufrieden, Profis jedoch, für die der Aufpreis weniger ins Gewicht fällt als der Zugewinn an Klangqualität und Nutzerfreundlichkeit, sollten eher zum H5studio greifen. Für uns rechtfertigt das letztendlich auch den Kauftipp für das „sehr gute“ Gerät.

+ rundfunktauglicher Klang
+ intuitive Bedienung
+ Stromversorgung über Powerbanks möglich
- Pegelräder mit zu wenig Widerstand

DATEN

DATEN UND TESTERGEBNISSE

Canon EOS C50 Tabellenbild

Hersteller Zoom
Modell  H5studio 
Preis 399 Euro
Internet www.zoomcorp.com
DATEN
Abmessungen 8,6 x 20,6 x 5,5 cm
Gewicht  410 Gramm 
Aussteuerung manuell über Drehregler
Stromversorgung 4x AA, USB-C
Eingänge 2x XLR/6,3 mm-Klinke-Kombianschlüsse
1x 3,5 mm-Klinke
Ausgänge 2x 3,5 mm-Klinke (1x Line Out, 1x Kopfhörer)
1x USB-C
Signalabschwächer/verstärker ja
Bassfilter  ja, schaltbar (80, 160, 240 Hz)
Limiter ja
Zubehör nein
va logo kl 100  
Urteil sehr gut
Preis/Leistung sehr gut

 

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