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Praxistest: Manfrotto One – das Eine für Alles

| VIDEOAKTIV

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Mit eindeutigem Namen und Kampfpreis tritt Manfrottos One-Stativ mit dem Anspruch an, im Einstiegssegment des Video-Stativmarktes den Standard zu setzen und die Konkurrenz aus Fernost mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Ob das gelingt, klären wir im Praxistest.

Manfrotto One Titel

 

IM TEST:
Manfrotto One Alu Stativ mit 500X Fluid-Kopf, 620 Euro

 

Das Manfrotto One ist vor allem eines: überraschend günstig. Denn lediglich 620 Euro kostet die Aluminium-Variante inklusive Stativkopf und auch das Carbon-Stativ ist mit 800 Euro für ein ausgewachsenes Videostativ ziemlich preiswert â€“ da kommen selbst die Nachbau-Spezialisten aus Fernost preislich nicht mit. Mit zentral verriegelten Beinen, der sogenannten Einhand-Bedienung, zeigt man sich offensichtlich von Sachtlers Flowtech-Stativen inspiriert, tritt aber bewusst nicht in Konkurrenz zur Konzernschwester. Stattdessen nimmt man bewusst die Flowtech-Klone ins Visier, für die in diesem Test das YC Onion Pineta Peak als Vergleich herhalten muss, das für einen Bruchteil des Preises eines Flowtechs (Pineta Peak: 860 Euro mit Neiger, Sachtler Flowtech 75 mit Ace XL-Kopf: 1800 Euro) ähnliche Eigenschaften bietet. Doch allein auf den günstigen Preispunkt abzielen, ist zu kurz besprungen – entsprechend erhebt Manfrotto den Anspruch, mit dem One nicht nur Filmschaffende, sondern auch die vielen Fotografen anzusprechen, die inzwischen auch im Videosegment unterwegs sind. Die klare Ansage lautet: Das Manfrotto One ist ein Hybrid-Stativ für Foto und Video. Um es hier vorwegzunehmen: Auf diese Idee sind auch schon andere gekommen – so eben auch YC Onion, die zum Pineta Peak optional eine Mittelsäule anbieten, mit der sich das Stativ zum Fotostativ umbauen lässt. Der entscheidende Vorteil des Manfrotto One: die Mittelsäule ist direkt im Stativ integriert. Wie das funktioniert und wie sich das Stativ in unseren Drehtagen am Set geschlagen hat, berichten wir hier.

VIDEOAKTIV setzte das Manfrotto One bei Drehs auf mehreren Baustellen sowie einer Ladenfläche ein. Im Video berichtet Joachim Sauer aus der Praxis.

STATIVSCHULTER

Auf den ersten Blick ist das One ein ganz gewöhnliches Videostativ – wäre da nicht in der Mitte statt der Nivellierungsfixierung die Mittelsäule. Daraus folgt: die übliche Halbschale, wie dies sowohl das Sachtler Flowtech als auch das YC Onion Pineta Peak haben, gibt es hier nicht. Stattdessen gibt es eine in die Stativschulter fest eingelassene „Kugel“ für die Nivellierung, in deren Mitte die Mittelsäule ruht. Wer genauer hinschaut erkennt, dass Manfrotto an der Kugel mit reichlich Fett arbeitet, damit sie sauber in ihrer Halbschale läuft. Die Fixierung klappt mit einem seitlich angebrachten Hebel, der über einen über der Halbschale angebrachten Ring die Kugel fixiert. Im Gegensatz zur klassischen fettfreien Halbschalen mit trockener Reibung ist die Nivellierung sehr leichtgängig – genau genommen etwas zu leichtgängig, denn auch über den Hebel lässt sich die Reibung nicht eben mal etwas erhöhen, so dass kleine, leicht kontrollierbare Bewegungen beim Ausrichten des Horizonts schwierig sind. Solange das Kameragewicht noch vergleichsweise gering ist, kommt man damit klar, geht man an die Belastungsgrenze von fünf Kilogramm wird das schwieriger, auch wenn man sich daran gewöhnen kann.

Manfrotto One AnwendungWir haben das Manfrotto One auf Baustellen, aber auch in Verkaufsräumen in der Praxis getestet, wobei sich Jonas Schupp in Sachen Ergonomie mehr an den Beinverriegelungen stört, die eben nicht fest in der Stativschulter integriert sind.

Stativbeine
Seite
Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
Manfrotto, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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