Seite 3 von 4: Stativkopf und Hybrid-Funktionen
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STATIVKOPF
Manfrotto liefert das Stativ wahlweise mit oder ohne Stativkopf, bietet es aber zusammen mit dem 500X Fluid-Kopf sehr günstig an. Der Stativkopf sieht aus wie ein typischer Manfrotto-Kopf – denn man bleibt bei der als „Bridging-Technologie“ vermarkteten Bauweise. Dabei besteht die Basis mit der Horizontalen Schwenkebene aus Aluminium. Darüber spannt sich dann für die vertikale Schwenkebene eine Brücke, deren Seitenteile aus Kunststoff sind. Darüber spannt sich eine Aluminium-Ebene, welche dann die Stativplatte aufnimmt. Manfrottos Schnellverschluss für die Stativplatte ist schon lange bekannt und verriegelt mit dem Aufsetzen der Kamera automatisch, wobei man den Hebel sicherheitshalber immer nochmal festdrücken sollte. Beim Verschieben der Kamera kann nichts passieren, weil der Hebel die Stativplatte zwar lockert, aber erst dann freigibt, wenn man gleichzeitig hinten einen Knopf reindrückt. Das Ganze funktioniert leichtgängig und besser als bei anderen Manfrotto-Stativköpfen, da der Hebel besser ausgeformt ist.
Neu ist der Druckknopf auf der linken hinteren Seite, der ein 90-Grad Scharnier freigibt und so die Hochkant-Position für die Kamera ermöglicht.
Dass Manfrotto knapp kalkuliert hat, merkt man dann an der Ausstattung, denn für beide Schwenkebenen gibt es lediglich eine Arretierung und leider keine einstellbare Friktion. Zwar lässt sich mit der Verriegelung auch etwas die Friktion beeinflussen, aber eben vergleichsweise undefiniert und ungenau. Bei gelöster Verriegelung ist die Friktion, angepasst auf die geringen Kameragewichte, vergleichsweise gering. Die Konterbalance als Gewichtsausgleich für das Kameragewicht gibt Manfrotto als „variable“ an – meint damit aber, dass man sie komplett ausschalten oder eben einschalten kann. Angepasst ist sie auf 2,4 Kilogramm, was für unsere eingesetzten Kameragewichte eher sogar etwas zu viel war. Dennoch klappten langsame Schwenks bei uns stets problemlos. Bei schnelleren Verfolgungen wird es etwas schwieriger und Querbewegungen, bei denen beide Ebenen bewegt werden, sind dann tatsächlich nur selten perfekt hinzubekommen.
Manfrotto integriert seine variable Mittelsäule erstmals in ein Videostativ und bietet damit einen echten Mehrwert – nicht nur für Fotografen.
HYBRID-FUNKTIONEN
Ein Hybrid-Stativ soll für Foto und Video geeignet sein, entsprechend gehört neben dem für Filmschaffende wichtigen Horizontalausgleich eben eine Hochkantfunktion dazu, die Manfrotto in den Kopf integriert. Angesichts immer mehr Hochkantvideos in sozialen Kanälen ist diese Funktion inzwischen auch für Videos wichtig und funktioniert unauffällig gut. Manfrotto hat zudem die aus dem Fotostativ-Bereich schon länger bekannte Mittelsäule nun erstmals in ein Videostativ integriert. Wer die Funktion noch nicht kennt, hält sie anfangs für etwas hakelig, doch mit etwas Übung findet man den im unteren Bereich der Mittelsäule angebrachten Knopf auch blind und kann so die Mittelsäule bequem „querlegen“, so dass man exakt Aufnahmen nach unten auf den Boden machen kann. Das ist in der Natur für Makroaufnahmen gut, aber auch, wenn man beispielsweise eine Top-Aufnahme von Essen oder über eine Brüstung nach unten machen will – beides kommt in unserem Drehalltag häufiger vor.
Wer sich an den Schalter gewöhnt hat, kann die Mittelsäule schnell umklappen. Auch beim Rückbau muss man den Knopf nochmal drücken, wobei es sinnvoll ist, die Verriegelung der Mittelsäule ganz zu öffnen, damit diese sich leichter wieder in die Kugel einführen lässt.
In der Stativschulter ist keine klassische Halbschale, sondern wegen der variablen Mittelsäule eine gelagerte Kugel, wobei sich hier noch zeigen muss, wie sich die Schmierung bei Manfrotto im Dauereinsatz bewährt.