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Praxistest: Manfrotto One – das Eine für Alles - Stativbeine

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Seite 2 von 4: Stativbeine

STATIVBEINE

Wir haben das Manfrotto One in der Variante in der Aluminium-Ausführung bekommen – wobei ein Blick auf die technischen Daten einen vergleichsweise geringen Gewichtsvorteil von knappen 400 Gramm für die immerhin 180 Euro teurere Ausführung mit Carbonbeinen offenbart. Wobei das Thema Langlebigkeit durchaus ein Argument für Aluminium sein kann. Bei Carbon gibt es zwar nicht so schnell eine Delle – dafür bricht das Material schneller. Gerade bei den üblichen Ladeschäden, etwa wenn eine spitze Ecke sich ins Bein gebohrt hat, ist dann in der Regel bei Carbon bereits der Austausch des entsprechenden Beins notwendig. Apropos spitze Gegenstände: Manfrotto integriert die Spikes unten an den Beinen, wobei es zu diesen eben einen „Überzieher“ gibt, so dass das Stativ nicht nur im rauen Gelände, sondern auch auf dem empfindlichen Parkettboden eine gute Figur macht. Allerdings sind die Schutzkappen alles andere als schnell aufgezogen. Es bedarf schon etwas Übung und reichlich Kraft, um die Verriegelungshaken zu drücken. Der Vorteil davon: Man kann sie kaum verlieren, zumindest, solange sie am Stativ sind.

Die Schutzkappen halten sicher über den Spikes, sind aber weder schnell abgenommen noch schnell montiert.

Neu überlegt hat sich Manfrotto die Beinverriegelung, wobei die Aufgabe klar war: Mit einem Griff müssen die Stativbeine entriegelt sein, ausfahren und sich mit einem weiteren Griff wieder verriegeln lassen. Statt auf einen Hebel in der Stativschulter setzt man auf einen Griff, der in im mittleren der drei Beinsegmente untergebracht ist. Wir vermuten, dass diese Konstruktion sowohl leichter als auch günstiger ist und die Konstruktion so einfacher herstellbar ist. Der Haken daran: Die Griffe sind nicht immer an der gleichen Stelle, sondern fahren mit dem Beinauszug nach unten, was definitiv etwas weniger ergonomisch ist. Innerhalb der Redaktion wird das sehr unterschiedlich gewertet: Aus meiner Sicht kann man sich daran schnell gewöhnen, mein Kollege Jonas stört sich auch nach mehreren Stunden Arbeit mit dem Stativ immer noch daran und würde dafür sogar lieber das höhere Gewicht des Pineta Peak in Kauf nehmen. Festhalten kann man, dass die Verriegelung vergleichsweise schwergängig ist und der Griff etwas ergonomischer sein könnte.

Die Griffe für die Beinverriegelung dürften für eine bessere Ergonomie etwas mehr Grifffläche bieten und etwas weniger kantig sein.

Die maximale Arbeitshöhe gibt Manfrotto mit 170 Zentimetern an, mit Stativkopf und dem integrrrrrrrrerten Xchange-Schnellwechselsysstem waren es bei uns dann immerhin dann immerhin 182 Zentimeter. Dabei ist dann allerdings die ausziehbare Mittelsäule mit dabei, die ohne Frage nutzbar ist, aber nicht die Stabilität eines reinen Dreibeins bietet. Deutliche Verwindungen beziehungsweise kleine Bewegungen zeigen sich besonders in der Mittelsäulenaufhängung in der Stativschulter. Mit leichten Kameragewichten ist das, auch wegen der geringen Friktion des Stativkopfs (siehe nächstes Kapitel), völlig unproblematisch. Doch wer an das Limit der Beladungsgrenze von fünf Kilogramm geht, sollte nicht mit einer langen Brennweite Motive in weiter Entfernung per Schwenk verfolgen wollen – oder muss eben mit einem etwas unruhigeren Bild leben.

Wer auf Bodenniveau herunter will, muss das untere Teil der Mittelsäule abnehmen, was durch den Schnellverschluss gut funktioniert.

Mit drei Beinabspreizwinkeln bietet Manfrotto die übliche Funktion, um mehr Stabilität in das Stativ zu bekommen und zudem auf bodennähere Positionen zu kommen. In unserem beschriebenen Aufbau erreichten wir eine minimale Arbeitshöhe von 28,5 Zentimetern, wobei man dazu die Mittelsäule verkürzen muss, was dank Schnellverriegelung schnell passiert ist. Allerdings merkt man nun den Verzicht auf die Bodenspinne, denn auf glatten Böden biegt sich das Stativ nun doch recht leicht durch, da die Beinenden kaum Auflage am Boden haben und sich in der Stativschulter etwas bewegen.

Bei maximaler Beinabspreizung ist etwas Bewegung in der Beinaufhängung an der Stativschulter möglich, so dass sich das Stativ bei hohem Gewicht etwas durchbiegt.

Stativkopf und Hybrid-Funktionen
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Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
Manfrotto, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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