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Test: DSLR-Tonmischer von Azden, Beachtek, Juiced Link und Sound Devices - Fazit

Seite 6 von 8: Fazit

Auch bei der Energieversorgung wurde an alles gedacht: Neben einer internen Stromversorgung über zwei AA-Batterien kann eine externe Stromquelle von 5 bis 18 Volt über die Hirose-Buchse angeschlossen werden. Der Energiehunger hängt stark vom Einsatz des Limiters und der Phantomspeisung ab. Beim Test zeigte sich der Mischer aber genügsam, ein normaler Drehtag sollte mit einem Batteriewechsel zu überstehen sein.

Neben der klassischen Stereoaufnahme beherrscht der kleine Kasten auch XY- und M/S-Stereoaufnahmen. Der Tape-Return- Eingang kann sogar als zusätzlicher Eingang für Line-Signale verwendet werden, wobei sich auch jeweils die Ausgangskanäle festlegen lassen. Für den klassischen Einsatz als Broadcast-Mischer bietet er zwei XLR-Ausgänge; zum Mikrofonausgang für die DSLR gibt es noch einen Tapeout. Die Signale können auf allen dreien gleichzeitig ausgegeben werden. Das ist praktisch, wenn zum Ton auf der DSLR auch noch ein externer Recorder mitlaufen soll. Zusätzlich kann der MixPre-D auch als USB-Soundkarte für den Rechner eingesetzt werden.

Die Aufnahmen mit dem MixPre-D waren allesamt sehr gut. Ein leichtes Grundrauschen war zwar schwach vorhanden, aber sowohl bei Kondensator- wie auch dynamischen Mikrofonen klang der MixPre-D minimal besser als der Mischer von Azden. Allerdings zeigten Vergleichsaufnahmen direkt auf einen professionellen Camcorder mit XLR-Eingängen, dass der Vorsprung dort noch etwas größer ist, da die Audioqualität, die eine DSLR aufnehmen kann, durch Anschluss und Innenleben beschränkt ist. Dank der robusten Konstruktion des Gehäuses gibt es beim MixPre-D auch kaum Handhabungsgeräusche.

FazitSchon allein durch die XLR-Buchsen sind alle Mischer eine Bereicherung fürs DSLRFilmen: Alle Modelle überzeugen durch die rauscharmen Vorverstärker für Mikrofone und bringen bessere Tonaufnahmen für Fotofilmer. Da sie analog arbeiten, bedeutet eine Übersteuerung nicht, dass das Signal komplett unbrauchbar ist, es ist lediglich angezerrt. Für die digitale Aufnahme mit einer DSLR ist das wie ein Sicherheitsgurt. Bei den Praxistests konnten sich die Juiced-Link-Modelle beim Grundrauschen sogar knapp vor dem Sound- Devices-Mischer positionieren. Doch auch bei den anderen Modellen von Azden und Beachtek war das Rauschen beim selben Test nur rund zwei Dezibel lauter als bei Juiced Link.

 

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Die LED-Anzeige für den Pegel ist schnell und hell. 01 ssponsored 0309 Weiterer Test zum Thema Sound: 22 Kopfhörer für Filmer Das sind Werte, die in der Praxis für gewöhnlich keine Bedeutung haben. Welcher Mischer nun der richtige für einen ist, hängt deshalb weniger von der Tonqualität, sondern stark von der gewünschten Mobilität und dem Geldbeutel ab. Wenn die DSLR keinen Kopfhörerausgang hat, sollte den zumindest der Mischer bereitstellen. Der Beachtek DXASLR PRO passt sich als einziger ohne Mühe an die DSLR an. Selbst mit einem Objektiv mit größeren Ausmaßen lässt er sich noch gut bedienen, und auch der Akkuwechsel ist damit kein Problem. Bei den anderen erschwert die Montage unter der Kamera immer die Bedienung. Bei Azden und Juiced Link wird zudem Werkzeug benötigt, um den Mixer zu lösen. Das ist ein echtes Hindernis während des Drehs. In der Handhabung sind die Modelle von Juiced Link insgesamt nicht sonderlich gut durchdacht, denn die kleinen Pegelräder und die Dip-Schalter an der Unterseite sind nichts für hektische Reportageeinsätze. Azden ist bei der Bedienung insgesamt etwas besser, doch dank der einfacheren Befestigungsmethode liegt der Beachtek DXA-SLR knapp davor. Bei der Pro-Version von Beachtek sind die zahlreichen Schaltelemente auf der Rückseite zwar dicht gedrängt, aber in der Summe ist das Konzept ausgereifter. Zudem hat er eine Pegelanzeige und einen Limiter. Sound Devices' PreMix-D ist zwar groß, passt sich aber sogar besser an die DSLR an als Azden, Juiced Link und der Beachtek DXA-SLR. Sound Devices besticht vor allem durch den sehr guten Limiter, den rauscharmen Kopfhörerausgang und die große Pegelanzeige. Allerdings ist der Mischer vor allem wegen des XL-Cam-Adapters relativ schwer und kostet mehr als das Doppelte des nächst teuren Beachtek DXA-SLR Pro. Der Juiced Link RM 202 kann sogar auf dem Zubehörschuh Platz finden. Bei allen anderen Modellen ist der Einsatz auf einem Rig die bessere Lösung.

(Christoph harrer)

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