Zum Hauptinhalt springen

Test: DSLR-Tonmischer von Azden, Beachtek, Juiced Link und Sound Devices - Juiced Link RM 202 und RA 202

Seite 4 von 8: Juiced Link RM 202 und RA 202

Die kleinen Boxen wirken stabil, versprühen aber den Charme von Eigenbau. Alle Modelle haben zusätzliche Halteschrauben für das Riggy Bracket RB 401, auf dem sich Mikros oder Funkstrecken befestigen lassen. Das RM 202 sitzt nach dem Anbringen an der Kamera so weit auf der linken Seite, dass auch bei einer GH 2 oder einer EOS 600D der Akku gewechselt werden kann, ohne dass die Box abgeschraubt werden muss. Bei der Assist-Version RA 202 ist der direkte Zugang zum Akku der DSLR versperrt. Hier ist ein großer Nachteil, dass die Schraube zur Befestigung an der DSLR nur mit Werkzeug erreicht wird. Einen passenden Imbusschlüssel sollte man also immer dabeihaben.

Zudem haben die Metallgehäuse von Juiced Link keine Gummierung auf der Oberseite. Dadurch lässt die das Gehäuse niemals hundertprozentig an einer DSLR befestigen und verrutscht bei der Bedienung leicht. Trotz der geringen Abmessungen kann sogar die Micro-Version den Betrieb einiger Objektive behindern, da sie nach vorne übersteht.

Wie üblich, sitzen die XLR-Eingänge auf der linken, der Mic-Ausgang und beiden Lautstärkeregler auf der Rückseite. Beim RA 202 ist hier auch der Kopfhörerausgang mit der Lautstärkeregelung. Die Pegelräder bieten einen guten Widerstand, sind aber so klein, dass es schwer fällt, sie zu bedienen. Beim RA 202 liegen rechter Kanal und Kopfhörerlautstärke auch noch so dicht beisammen, dass sie schwer getrennt zu bedienen sind. Alle weiteren Bedienelemente liegen als Dip-Schalter an der Unterseite. Die sind so klein und im Gehäuse versenkt, dass sie nur mit einem spitzen Gegenstand bedient werden können. Auch ist die Anordnung ziemlich chaotisch, so dass die Bedienung weder praktisch noch übersichtlich ist.

Die Eingänge können getrennt zwischen Mikrofon- und Line-Pegel umgeschaltet werden. Eine Phantomspeisung gab es bei den Testmodellen nicht. Neben der AGCFunktion, die einen unhörbaren 20-Kilohertz- Ton ausgibt, um die Automatik der DSLR zu überlisten, bieten alle Juiced-Link-Modelle eine weitere Funktion, um es dem DSLR-Filmer leichter zu machen: Wenn nur ein Kanal benötigt wird, kann auf den zweiten Kanal eine Sicherheitskopie desselben Signals gesendet werden. Dieses ist dann 16 Dezibel leiser ist als das Original. Leider zeigt die Pegelanzeige bei beiden Kanälen im Mischer denselben Pegel, so dass der Unterschied nur auf der Pegelanzeige der DSLR zu sehen ist.

 

07 dbh

Außerdem hat der Beachtek DXA-SLR Pro auch eine Pegelanzeige und einen Limiter für beide Kanäle zu bieten. 08 dbh Der RM 202 macht auf dem Zubehörschuh eine gute Figur und ist so leicht, dass man ihn kaum bemerkt.

Das Rauschen des Kopfhörerausgangs ist leiser als bei den Modellen von Beachtek und Azden, allerdings ist der mögliche Pegel der Ausgabe auch geringer. Sobald der Ausgang lauter eingestellt wird, bekommt der Ton einen seltsamen blechernen Klang. Die Drehregler an sich machen keine Handhabungsgeräusche. Die Dip-Schalter können ohnehin kaum im laufenden Betrieb umgeschaltet werden.

Eine kleine Überraschung ist das geringe Rauschen beim Einsatz eines dynamischen Mikrofons (Sennheiser MD 42). Selbst im Vergleich mit dem Mischer von Sound Devices haben die Modelle von Juiced Link ein im Durchschnitt ein Dezibel leiseres Grundrauschen als das teuerste Gerät im Test. Insgesamt geben die Juiced-Link-Mischer auch einen etwas lauteren Ton aus.

Sound Devices MixPre-D mit XL-Cam-Adapter
Seite
Autor:
Bildquellen:
160x600

Weitere Sound-Artikel

Praxistest: Magix Sound Forge Pro 18 Suite - der Dinosaurier lebt

| Magazin Sound
Von Sonic Foundry über Sony zu Magix: Sound Forge ist seit den Neunzigern am Start und hat in dieser Zeit drei Besitzerwechsel und knapp drei Jahrzehnte Technologieentwicklung miterlebt. Wie reiht sich Sound Forge in das…

Tontest: Rode Wireless Micro, Go und Pro – Funkstrecken für alle Ansprüche

| Magazin Sound
Mit Wireless Mobile, Wireless Go (Gen 3) und Wireless Pro hat Røde Microphones drei Funkstrecken im Programm, die alle Bedürfnisse von Hobbyisten bis Profis abdecken sollen. Wir haben die Tonlösungen getestet und zeigen, welche Option für…

Test: Mackie CR4.5BT und CR5BT – günstige Studiomonitore mit Bluetooth

| Magazin Sound
Mackie hat mit CR4.5 und CR5 zwei Studiomonitore im Programm, die in den BT-Version mit Bluetooth ausgestattet sind und damit neben gutem Klang mehr Konnektivität versprechen und zudem einen attraktiven Preis besitzen. Wir haben die…
160x600