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Praxistest: DJI Osmo Action 6 im Vergleich zu Ace Pro 2 und Hero 13 - Bildqualität und einstellbare Blende

Seite 2 von 5: Bildqualität und einstellbare Blende

BILDQUALITÄT

Dabei kann man das flache Profil für die Vorschau am Display gleich korrigieren lassen, was dann zwar ziemlich bunt aussieht, aber dennoch einen besseren Eindruck auf das Bild zulässt. Aber dieser Eindruck von „deutlich zu bunt“ bestätigt sich auch im Standard-Profil, das passend zum derzeitigen Social Media Trend eben extrem lebendige Bilder zeigt, die mit der Realität nur wenig zu tun haben – aber hier halten sich auch GoPro und Insta360 nicht zurück und liefern mit der Hero 13 beziehungsweise Ace Pro 2 vergleichbar bunte Bilder, wobei wir hier GoPro dennoch immer noch das bessere Bild abliefert, die Insta360 dagegen eher in der Qualität darunter liegt.

Unter professionellen Gesichtspunkten kommt man bei allen dreien nicht um das Grading herum, wobei hier Insta36 die schwächste Leistung abliefert, weil man mit Log-Profil nicht mit 4Kp100 aufzeichnen kann. GoPro und DJI bekommen das hin und ermöglichen so Bilder, die man in der Nachbearbeitung richtig „Graden“ kann. So hat man deutlich mehr Dynamikumfang und Spielraum um die Farbe nach eigenem Gutdünken einzustellen. Dabei sehen wir bei DJI den besten Spielraum in der Dynamik. Der Himmel zeigt auch in den Federwolken noch eine feine Zeichnung und lässt dennoch dunkle Bildbereiche nicht absaufen. Entsprechend entsteht im Grading ein sehr ausgewogenes und professionell nutzbares Bild, das der Konkurrenz nicht haushoch, aber dennoch überlegen ist.

Das Bild zeigt eine sehr guten Dynamikbereich und hat in den weißen Wolken eine feine Zeichnung als auch in dunklen Bereichen noch genug Bildinformationen. Die schnell vorbeirauschenden Linien des Geländers wirken schärfer als bei der Konkurrenz.

EINSTELLBARE BLENDE

Eine variable Blende in einer Actioncam – das gab es bisher noch nicht. Dabei wirbt DJI mit mehr Licht bei Nacht und mehr Schärfentiefe bei Tag. Doch wer nun die Flexibilität eines Objektivs erwartet wird endtäuscht, denn die Osmo Action 6 bietet einen Regelbereich zwischen F2.0 bis F4.0. Das ist jetzt nicht gerade berauschend und verweist bereits darauf, dass man auch mit dieser Actioncam nicht mit einer Unschärfe arbeiten kann – was angesichts des Aufgabenfelds und eines dann nötigen Autofokus auch derzeit nicht realistisch ist. Doch man bekommt dank der Blende 4 auch bei Sonnenschein weniger Stroboskop-Bilder durch eine sehr kurze Shutterzeit. Auf gut Deutsch: Die Bilder wirken flüssiger, was im Besonderen bei Zeitlupe deutlich besser aussieht. Was DJI über das von links reinschiebende Einstellmenü anbietet sind zwei manuelle Blendeneinstellungen von F2.6, F2.8 bis F4.0, sowie verschiedene Automatik-Modi, bei denen sich der Einstellbereich einschränken lässt. Wie auch immer man den doch relativ geringen Regelbereich bewertet: Die Bilder sehen bei schnellen Bewegungen besser aus. Sehr deutlich wird das bei vorbeirauschenden gleichmäßigen Strukturen, wie beispielsweise dem Geländer auf einer Brücke. Die Bilder wirken im Vergleich zur Konkurrenz durch die bessere Bewegungsauflösung flüssiger und schärfer. Man darf also ruhig sagen: Immerhin gibt es jetzt eine Einstelloption – das ist schon mal ein klarer Pluspunkt im Konkurrenzvergleich.

DJI OsmoAcion6 VarBlende

Im Automatikmodus kann die Osmo Action zwischen F2.0 und F4.0 variieren, doch manuell bietet die Actioncam derzeit nur F2.6, F2.8 und F4.0 an.

Nachtmodus, Sichtwinkel, Bildstabilisierung
Seite
Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
DJI, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU

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