NAB 2023: Arri Zoom Main Unit ZMU-4 - neue Zoom-Steuerung
Mit der Einführung der Hi-5-Handeinheit stellte Arri die fünfte Generation seines Electronic Control System (ECS) vor (wir berichteten). Die neue Zoom-Fernsteuerung ZMU-4 stößt nun zu diesem neuen Ökosystem und nutzt die wechselbaren Hi-5-Funkmodule RF-EMIP und RF-2400 sowie das kommende RF-900 mit unterschiedlichen Frequenzen für verschiedene Regionen und Aufnahmesituationen. Jedes Funkmodul passt dabei direkt in den integrierten Steckplatz der ZMU-4 und sorgt deshalb für ein entsprechend kompaktes Setup. Die Einrichtung soll dabei besonders einfach sein: Man benötigt laut Arri weder externe Funksysteme, noch zusätzliche Kabel oder Einstellungen. Man schließt einfach das Gerät an, schaltet es ein und kann loslegen. In der einfachsten Konfiguration kann die ZMU-4 cforce-Motoren kabelgebunden über den LBUS-Anschluss steuern.
Arri ZMU-4 - Vorstellungsvideo des Herstellers
Der CAM-Anschluss erlaubt dann den Start und Stopp, die Kamerasteuerung und die Aktivierung der Bedientasten bei Kameras von Arri oder anderen Herstellern. Mit dem Funkmodul sind dann das Senden und Empfangen von Funksignalen mehrerer ECS-Geräte realisierbar. So lässt sich etwa von einem Dolly oder Stativ zu einer entfernteren Monitorstation wechseln und dabei immer noch mit denselben Tools arbeiten. Bei der Verwendung als Funkempfänger übernimmt die ZMU-4 eine ähnliche Funktion wie der Radio-Interface-Adapter RIA-1, so dass keine zusätzliche Box am Kameragehäuse erforderlich ist. Die ZMU-4 kann auch die Flexibilität vorhandener ECS-Motorsteuerungen durch die Unterstützung der Funkmodule RF-900 und RF-2400 erhöhen oder die Motorsteuerungen vollständig ersetzen. Die ZMU-4 lässt sich dafür am Schwenkarm anbringen und bietet diverse Kameratastenfunktionen selbst ohne Einsatz eines Zoomobjektivs. Als Motorcontroller erlaubt die ZMU-4 laut Arri „jeder Kamera und jedem Objektiv – unabhängig vom Hersteller – die Nutzung der Funktionen der Arri-Handeinheiten“ wie Hi-5 und WCU-4, ohne dass hier zusätzliche Motorcontrollerboxen erforderlich wären.
Die ZMU-4 erweitert dabei aber nicht nur die kabellose Funktionalität auf der Kamera, sondern kann auch mit anderen Arri-Geräten wie der OCU-1 oder den Master Grips gekoppelt werden, um eine Mehrachsensteuerung außerhalb der Kamera zu realisieren. In Zukunft soll die ZMU-4 in der Lage sein, vier bis fünf Motorachsen innerhalb des Hi-5-Ökosystems zu steuern. Die ZMU-4 ist ergonomisch gestaltet und soll sich sowohl für Links- als auch Rechtshänder eignen. Es gibt einen berührungsempfindlichen Zoomknopf und auf einem kleinen Display zeigt die Steuerung die genaue Brennweite an jedem Punkt des Zoombereichs sowie die Zoomgeschwindigkeit an. Drei Bedientasten bieten indes anpassbare Tastenkombinationen. Die Tasten für die Regelung der Zoomgeschwindigkeit liegen direkt unterm Zeigefinger. Das Gehäuse und alles Bedienelemente sind robust konstruiert und vor Wettereinflüssen geschützt.
Die ZMU-4 ist zudem rückwärtskompatibel zu allen vorhandenen Arri-ECS-Geräten und speist sich über eine Arri LBP-3500 mit Energie, kann aber auch NP-F550/570 Akkus von Sony aufnehmen. Vorteile der Arri LBP-3500-Batterien sind laut Hersteller eine gleichmäßigere Leistungsabgabe und damit eine Laufzeit von mindestens 15 Stunden mit dem RF-EMIP-Funkmodul. Außerdem wird nur in Kombination mit der Arri-Batterie die noch verbleibende Leistung als hochpräzise Prozentzahl angezeigt. Die Arri ZMU-4 lässt sich ab sofort bestellen, einen Preis nennt der Hersteller aber nicht. Die ZMU-4 wird zudem auf der bald beginnenden NAB-Messe zu sehen sein.
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Link zum Hersteller: Arri - ZMU-4