Seite 2 von 2: Licht am Drehort
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AVALIBLE LIGHT
Eine Nummer schwieriger wird es, wenn man keinen Einfluss auf das Licht am Drehort hat. Bei vielen EB-Einsätzen für Nachrichten, Reportagen und Dokumentationen fehlt jegliche Kontrolle über das Licht. Dank lichtstarker Sensoren wird im Normalfall mit „Available Light“ gearbeitet, also dem Licht, das gerade am Drehort vorhanden ist. Als Beispiel aus unserem Drehalltag sei hier eine Kirche genannt: Dort dringt Tageslicht durch die Fenster herein, welches aber durch teilweise vorhandenes Buntglas wieder verfälscht wird. Im Langhaus emittieren unterschiedliche Deckenlichter ein Kunstlicht im kalten Lichtbereich und im Chorraum gibt es Kunstlicht mit Warmweiß. Über die gesamte Kirche herrschen entsprechend je nach Zone verschiedene Mischlicht-Situationen, welche in Kombination jeden automatischen Weißableich überfordern. Um hier verschiedene Einstellungen und Kameras aneinander schneiden zu können, ist ein direkt in der kamera eingestellter korrekter Weißwert Gold wert. Denn so weichen die Einstellungen kaum voneinander ab und man spart im Color Grading massiv Zeit.

Schwierig wird es, wenn viele unterschedliche Lichtquellen zusammenkommen und man auf dieses verfügbare Licht setzen muss. Ohne Lichtmesser den korrekten Weißwert zu finden ist fast unmöglich.
LIGHTCOLOR METER
Der Trick dabei ist, dass der Spyder LightColor Meter kein reiner klassischer Belichtungsmesser ist, sondern eine Messkalotte hat, die auch Farbwerte messen und somit einen Spectrometer ersetzen kann. Dabei steckt Datacolor die Intelligenz und die Anzeige der Messwerte in eine App. Der Vorteil dabei: So kann man eigene individuell anpassbare, detaillierte Anzeigen erstellen. Damit erhält man eine übersichtliche Darstellung aller Parameter und muss sich keine Messwerte mehr zurufen. Da der Messkopf getrennt von der App-Anzeige ist können Kameraleute und Lightoperator zentral mit dem Smartphone stehen, parallel die Lichtwerte sehen und das Licht regeln. Bei aufwändigeren Setups lassen sich auch mehrere Messköpfe mit der App verbinden. Doch für einen genauen Überblick über Funktionen und Arbeitsweise empfehlen wir unseren ausführlichen Praxistest.

Der LightColor Meter wawr im Juni bei uns im Test und konnte mit seinem Konzept voll überzeugen.
IMAGING WORLD
Die Imaging World 2025 fand vom 10. bis 12. Oktober 2025 in Nürnberg statt und hatte nach Angaben des Veranstalters Ringfoto knapp 15.000 Besucher. Auf rund 12.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentierten sich über 100 Aussteller. Parallel nahmen mehr als 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den praxisorientierten Workshops teil. Teils großen Andrang gabe es bei den Vorträgen auf der Hauptbühne und im Influencer-Dome, in dem auch VIDEOAKTIV mit dem Vortrag zu Licht und Farbe für Unterhaltung und praktisches Wissen gesorgt hat. Die Hallen waren an allen drei Tagen gut gefüllt. Ringfoto selbst meint, dass nach dem Erfolg der Premiere vieles für eine Fortsetzung des Formats im kommenden Jahr spricht.

Eine gut besuchte Imaging World wird es aller Wahrscheinlichkeit auch im nächsten Jahr wieder geben - VIDEOAKTIV wird selbstverständlich dabei sein.
FAZIT
Ringfoto hat mit der Imaging World gut vorgelegt und ein breit gefächertes Publikum aus engagierten Fotografen, Profis und Händlern angesprochen. Gut organisiert und überlegt waren die verschiedenen Bühnen und Workshops. Das Thema Video war präsent – dürfte aber einen breiteren Raum einnehmen, denn immerhin sorgt das Bewegtbild derzeit für den kleinen Schub in der Branche.
Dennoch oder gerade deswegen waren wir mit VIDEOAKTIV gerne ein Teil des Geschehens und haben mit dem Thema „richtiges Licht und perfekte Farben“ ein für alle passendes und wichtiges Thema auf die Bühne geholt. Dabei machen wir das nicht (nur) aus Eigeninteresse, sondern sind für den Spyder LightColor Meter tatsächlich Überzeugungstäter. Nach anfänglichen Berührungsängsten haben wir das Messwerkzeug innerhalb kürzester Zeit zu schätzen gelernt und sind inzwischen so weit, dass es auf keinem Dreh fehlen darf.