Praxistest: Nikon Z6III mit Nikkor 28-135 F4 – Nikons Reportage-Profi
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IM TEST:
Nikon Z6III, 2489 Euro
getestet mit
Nikon Nikkor Z 28‑135mm f/4 PZ, 2799 Euro
Systempreis 5288 Euro
Mit Z9, Z8 und zuletzt Z6III führt Nikon drei Digitalkameras im Programm, die mit Auflösungen jenseits von 4K, RAW-Aufzeichnung und hohen Bildwiederholungsraten sowie optischem Bildstabilisator sehr gute Videoeigenschaften besitzen. Trotzdem nahm die Videowelt den japanischen Hersteller bisher immer als Fotokamera-Anbieter wahr. Dass sich das ändern soll, wurde spätestens mit der RED-Übernahme klar und im Februar, als mit dem Nikkor Z 28‑135mm f/4 PZ ein klar auf die Videoproduktion gemünztes Objektiv angekündigt wurde, weiter unterstrichen. Dieses Objektiv ist zusammen mit der Z6III in der Redaktion zum Test eingetroffen und wurde von uns bei vielen Video- aber auch Fotojobs mitgenommen, sodass wir genau testen konnten, wie sich Kamera und Objektiv in beiden Gebieten schlagen.
Joachim Sauer hat mit der Kombination aus Z6III und 28-135mm F4-Objektiv die letzten Wochen intensiv gefilmt und fotografiert. Im Video berichtet er, was die Kombination auszeichnet und wo noch Schwächen sind
BEDIENUNG
Die Z6III ist seit ziemlich genau einem Jahr auf dem Markt und stellt mit ihrem 24,5-Megapixel-Sensor, den inzwischen auch Panasonic in ihrer Lumix S1II verwendet, interner ProRes- und RAW-Aufzeichnung in 5,4K respektive 6K unserer Meinung nach den neuen Profi-Einstieg in Nikons Vollformat-Kameras dar. Dabei präsentiert sich die Z6III als ausgewachsene Digitalkamera mit klassischem Schalterlayout und Ergonomie. Wenn doch mal eine Funktion nicht per Direktwahltaste abrufbar sein sollte, kann man sie sich in das frei konfigurierbare Quick-Menü legen - in unserem Fall war dies die Audio-Aussteuerung. Über das Kameramenü kann man die gleiche Aussage treffen wie zu inzwischen fast jeder Digitalkamera unabhängig vom Hersteller: Die vielen Funktionen lassen das Menü auf den erstem Blick überlastet wirken, nach etwas Eingewöhnung kommt man aber sehr gut zurecht. Erfreulicherweise trennt Nikon bei den Formaten nicht nach PAL- und NTSC-Bildwiederholungsraten, sondern bietet alle Frequenzen in einem Menü an.

Nikon bietet alle verfügbaren Auflösungen und Bildwiederholungsraten angenehm in einem einzigen Menü an, ohne nach PAL- und NTSC-Frequenzen zu trennen.
Demgegenüber besitzt das Objektiv mit 10,5 x 17,8 Zentimetern ausgewachsene Broadcast-Maße. Es ist als Innenzoom konstruiert und besitzt neben Blenden-, Zoom- und Fokusring auch eine Zoomwippe in Form eines großen Schiebeschalters. Groß ist auch das Frontgewinde mit 95 Millimetern, was nicht mehr Standardmaß ist und, da das Sytem über keine internen ND-Filter verfügt, auf jeden Fall berücksichtigt werden muss. Bei den Maßen und dem Gewicht von 1210 Gramm ist ein Stativadapter Pflicht. Dieser besitzt einen abnehmbaren Fuß, doch auch nach der Abnahme bleibt ein kleiner, hinderlicher Knubbel. An diesen kann man sich aber gewöhnen, ebenso wie die Tatsache, dass man anfangs gerne mal unabsichtlich an die Zoomwippe kommt. Insgesamt bietet das Objektiv genug Platz für die linke Hand und nach der obligatorischen Eingewöhnungsphase kann man die Optik blind bedienen.

Das Nikkor 28-135 f/4 ist so groß, dass man für mehr Stabilität die Statiplatte besser am Objektiv montiert. Durch die Innenzoom- und Innenfokussierung-Konstruktion bleiben Maße und Schwerpunkt immer gleich.