Panasonic-Kameravergleich: Lumix GH6, G9II und S5II – welche ist die Beste?
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IM TEST:
Panasonic Lumix G9M2, 1.899 Euro;
im Kit DC-G9M2L mit Kit-Optik H-ES1260 2.499 Euro
Panasonic Lumix GH6, 2.199 Euro;
im Kit DC-GH6L mit Kit-Optik H-ES1260 2.799 Euro
Panasonic Lumix S5M2, 2.199 Euro;
im Kit DC-S5M2K mit Kit-Optik S2060 2.499 Euro
Der Vergleich zwischen den drei Kameras ist besonders interessant, da alle drei genaugenommen in der gleichen Preisliga spielen. Zwar ist die G9M2 offiziell die günstigste Kamera, doch mit der besseren der zwei Kit-Optiken liegt sie schon wieder auf dem Niveau der S5M2 mit Kit-Optik, die dann aber wohlgemerkt nicht ganz so gut ist. Das eigentlich erstaunliche ist dann aber der Vergleich zwischen der inzwischen zwei Jahre alten GH6 und der noch relativ neuen S5M2, deren Kamerabody die gleiche Preisempfehlung haben. Die Entscheidung zwischen den drei Kameras ist also zuerst einmal auch eine Systementscheidung zwischen Sensoren in Vollformat oder Micro Four Thirds, kurz MFT. Dabei ist die alte Regel „größerer Sensor bedeutet größere Kamera“ nicht mehr gültig, denn die GH6 ist sogar die schwerste und „größte“ Kamera im Dreiervergleich. Die G9M2 und S5M2 stecken im eher mehr als weniger identischen Gehäuse.
Joachim Sauer und Jonas Schupp hatten alle drei Kameras in den letzten Wochen gleich mehrfach bei Dreharbeiten im Einsatz, sodass man hier die Sicht von Kameraleuten auf Panasonics Lumix Kameras bekommt.
AUTOFOKUS
Man könnte es hier ganz kurz machen und bei der GH6 auf den fehlenden Hybrid-Autofokus, also die Kombination aus Phasen und Kontrastautofokus verweisen. Der nun seit gut einem Jahr auch Panasonic verfügbare Phasenautofokus ist eben nur in den neueren Kameras und hat dafür gesorgt, dass Panasonic hier den Anschluss an die Konkurrenz gefunden hat. Die GH6 stellt also nicht Scharf? Schaut man sich die Bewertung der GH6 an, wird schnell klar, dass es ganz so einfach nicht ist, denn Panasonic hat den Kontrastautofokus schon ziemlich optimiert und ihr spielt, zumindest gegenüber der S5M2, der kleinere Sensor in die Karten. Mit dem gegenüber Vollformat kleineren MFT-Sensor ist die Schärfentiefe bei vergleichbarer Blende immer größer. Also ist auch bei Offenblende ein größerer Bereich scharf. Die schöne Unschärfe oder die dadurch erreichte „Freistellung“ des scharfen Objekt vom Hintergrund, hat den Trend zur Vollformatkamera ausgelöst und ist inzwischen schon fast Standard. Will man das annähernd ähnlich mit einer MFT-Kamera hinbekommen, und hier spielt es keine Rolle ob mit der GH6 oder G9II, benötigt man deutlich mehr Abstand zum gefilmten Objekt und entsprechend mehr Brennweite.
Der Umkehrschluss ist: Bei einer MFT-Kamera muss der Autofokus weniger exakt arbeiten, weil die Schärfentiefe eben prinzipiell größer ist. Entsprechend bekommt die GH6 die Schärfenachführung tatsächlich ordentlich hin. Doch die G9II zeigt: Mit dem Hybrid-Autofokus geht es deutlich besser. Die GH6 liegt eben doch ab und zu ein Hauch daneben, was gerade bei Nahaufnahmen teils unschön aussieht und gerade bei der Arbeit mit Gimbal nervt. Die G9 ist hier, auch wenn es sich um seltene Momente handelt, ein sehr deutlicher Schritt besser. Zwangsläufig kann es auch hier passieren, dass das Objekt sich zu schnell zum Bildrand bewegt hat und somit der Autofokus nicht mehr hinterher kommt. Hier lässt sich über das Menü noch eine Optimierung erreichen, wobei diese jeweils Situationsbezogen sein muss. Ganz prinzipiell stimmen die Grundeinstellungen an AF-Empfindlichkeit und Geschwindigkeit bei der G9M2 gut. Etwas anders sieht das dagegen bei der S5M2 aus, bei der der Autofokus aufgrund des größeren Sensors noch sauberer arbeiten muss. Wir haben hier die Empfindlichkeit in den Grundeinstellungen meist etwas erhöht und empfinden damit die Schärfenachführung natürlicher.