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Jahresrrück und -ausblick: 360-Grad- und Cine-Kameras, 32-Bit Float-Trend und KI-Boom

| VIDEOAKTIV

Auf für die Redaktion VIDEOAKTIV ist der Stress vor den Weihnachtsfeiertagen vorbei – aber wir haben ordentlich vorproduziert und lassen wie gewohnt das vergangene Jahr Revue passieren und wagen einen Ausblick auf das kommende Jahr.

2025 12 JahresrueckAusblick

 

Die VIDEOAKTIV-Redaktion hat ein sehr bewegtes Jahr hinter sich, denn wir hatten uns für 2025 viel vorgenommen – und um es hier vorab zu sagen: Wir sind gewaltig stolz darauf, dass wir das meiste davon auch umgesetzt bekommen haben. Allem voran war das der komplette Umbau von VIDEOAKTIV.tv, mit der Maßgabe moderner zu werden, neue Formate aufzugreifen und insgesamt übersichtlicher zu werden. Gleichzeitig hat die Redaktion nun ein einfacheres und flexibleres Tool für die Erstellung der Inhalte, so dass wir weniger Zeit mit lästigem Einpflegen verbringen und uns stattdessen intensiver um interessante News und Themen rund um Videopruduktion und die Filmbranche kümmern können. Entsprechend haben wir inzwischen die Frequenz für Artikel erhöht und liefern damit ein (video)aktiveres und attraktiveres Portal. Wer sich dazu berufen fühlt, darf uns gerne konstruktive Kritik geben: Eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. genügt.
Beim Blick in unsere vielen 2025 publizierten Inhalte haben wir vier große Trends herausgefiltert: Es gab insgesamt 55 Beiträge zum Thema Künstliche Intelligenz, 29 News und Artikel zu 360-Grad-Kameras und 28 zu Cine-Kameras. Beim Sound war immerhin 18-mal das Stichwort 32-Bit-Float das Thema. Damit war für uns klar, was wir dieses Jahr im Jahresrückblick aufarbeiten müssen:

Jonas Schupp und Joachim Sauer haben sich wie in den vergangen Jahren die wichtigsten Trends vorgenommen, bewerten was sich bewegt hat, welche Produkte sie überzeugt haben und um welche Trends Filmschaffende nicht herumkommen. 

WENIGER ACTION, MEHR 360

GoPro ist immer noch eine große Marke im Actioncam-Segment – doch statt eine Hero 14 herauszubringen, hat sich der Hersteller auf seine 360-Grad Kamera Max 2 (hier der Test) konzentriert. Das war ganz sicher keine falsche Entscheidung, denn die 360-Grad-Kameras gewinnen Marktanteile und nehmen inzwischen die Position der Actioncams ein – und das nicht nur bei Sportlern, sondern auch bei professionell Filmschaffenden, welche nun seit mehr als zehn Jahren zumeist auch Actioncams im Gepäck haben. Warum sollte man denn nun zur 360-Grad-Kamera greifen? Ganz einfach, weil diese durch die Rundumsicht die bessere Actioncam ist – denn wer weiß denn vorher, wo tatsächlich die Action startet? Zudem hat man so mehr Puffer für die Bildberuhigung, die bei 360-Grad-Kameras dann nachträglich in der Software erledigt wird und tatsächlich für ein ruhigeres Bild sorgt. Was wir damit meinen, erklären wir im Artikel zur DJI Osmo 360 im Vergleich zur Insta 360 X5. Ob die Actioncams damit auf Dauer ausgesorgt haben? Wahrscheinlich schon – aber nicht ganz so schnell, denn 360-Grad-Kameras sind schlicht ein gutes Stück teurer.

DJI Osmo Action6 YT

Hier haben wir noch den Test der aktuellen Actioncams, obwohl der Vergleich der 360-Grad-Kameras inzwischen schon gedreht ist. Wir konnten ihn allerdings dieses Jahr nicht mehr fertigstellen, versprechen aber: Der große 360-Grad-Kameravergleich ist einer der ersten Magazin-Artikel in 2026.


MEHR CINE FÜR WENIGER GELD

Schon 2024 war klar, dass das nun zuende gehende Jahr 2025 für die Medienbranche nicht einfach wird. Große Filmprojekte sind Mangelware, so dass sich große Filmkameras derzeit nur schwer verkaufen. Dennoch gibt es gleich zwei Neueinsteiger: Fujifilm hat auf der IBC die GFX Eterna 55 mit Mittelformat-Sensor vorgestellt, mit der man kommendes Jahr gegen Arri, Canon und Sony antreten will. Außerdem ist da noch Blackmagic, die dieses Jahr ebenfalls eine Kamera mit Großformat-Sensor vorgestellt und preislich sehr attraktiv positioniert haben und letztlich noch RED, die sich ebenfalls nicht auf Erfolgen ausruhen, sondern auch unter Nikons Führung im Cine-Segment aktiv bleiben. Spannend dürfte das besonders für 2026 werden, denn ein Boom an großen Cine-Projekten ist zumindest hierzulande nicht zu erwarten. Entsprechend werden Verleiher - und von diesen gehen meist die Impulse aus - nur zögerlich in neue Kameras investieren.

Die Fujifilm GFX Eterna 55 baut auf dem Sensor der GFX-Mittelformatkameras auf und soll an die alten (Eterna)-Filmzeiten anküpfen.

Entsprechend entwickelt sich der Markt derzeit eher im unteren Cine-Segment – und das durchaus dynamisch, aber eben nicht auf dem gleichen Wert. Dennoch hat man bei Nikon den Schalter umgelegt und mit Hilfe der RED-Entwickler nun auch eine Cine-Kamera im Angebot. Diese hört auf den Name ZR, wobei VIDEOAKTIV die Kamera auf der diesjährigen IBC und in Südfrankreich intensiv testen konnte. Auch Lesertester Sascha Halfmann hat die Kamera bereits für die Produktion von Social-Media-Inhalten nutzen können. Die ZR steht im Einstiegs-Cine-Segment jedoch bei weitem nicht allein da, sondern trifft auf weitere Neulinge von Canon (EOS C50), Sony (FX2) und Panasonic (S1II). Man merkt schon, die derzeitigen Platzhirsche lassen sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen. Doch es lohnt sich genauer hinzuschauen, denn so sehr die Kameras der Einsteiger-Cine-Klasse vergleichbar sind: Die Unterschiede sind teils recht deutlich, weshalb wir im Jahresrückblick eine Analyse liefern, wann und für welche Ansprüche die jeweilige Kamera uns geeigneter erscheint. Ein Entscheidungskriterium kann dabei das nächste Thema, 32-Bit-Float Audio, sein.

Der Einstieg von Nikon beim Cine-Kamera-Spezialisten RED trägt mit der Nikon ZR erste Früchte. Wir haben hier den Test der Redaktion, wobei es auch einen ersten Lesertest zur Nikon ZR gibt.

32-BIT FLOAT

Verlustfreie Tonaufzeichnungen, keine Übersteuerungen und kein Clipping mehr – genau das steckt hinter dem Stichwort 32-Bit Float, das inzwischen nicht mehr nur in Fieldrecorder Einzug hält, sondern nun auch bei Kameras zum neuen Standard wird. Warum einen das interessieren muss? Ganz einfach weil es die leichteste Art ist sich um einen guten Ton zu kümmern, denn durch das Floating wird das richtige Pegeln des Tons deutlich unwichtiger. Logisch: Wenn es so laut ist, dass ein Mikrofon seinen maximalen Schalldruckpegel erreicht hat, rettet auch 32-Bit-Float nichts, denn diese Verzerrung wird mit aufgezeichnet. Gleiches gilt, wenn der Ton so leise gepegelt ist, dass man nahe am Signal-Rausch-Abstand arbeitet – auch dann verstärkt man zwangsläufig das Rauschen mit. Aber der nutzbare Dynamikumfang ist einfach deutlich größer, so dass man weniger falsch machen kann oder weniger aufmerksam sein muss. Und beim derzeitigen Kostendruck ist alles, was die Arbeit schneller und einfacher macht, ein Segen. 

Zoom2 Ratgeber 32Bit YT
Wer noch nicht so richtig weiß, was hinter 32-Bit-Float steckt und warum man eigentlich inzwischen kaum noch Pegeln muss, dem sei dieser Ratgeber ans Herz gelegt. 

KI-ZUKUNFT 2026

Zugegeben, eine Glaskugel mit erhellenden Ausblicken in die Zukunft haben wir nicht. Doch einige Dinge zeichnen sich so deutlich ab, dass man kaum umhinkommt sie als Trend zu erkennen. Ja, dazu gehört auch nächstes Jahr das Thema KI, wenn auch vielleicht mit einer ganz anderen Gewichtung: Wir erwarten einen Vormarsch der „Content Credentials“ als Nachweis von echten Inhalten – und damit als Gegentrend zu künstlicher Intelligenz. Dass dabei derzeit öfter KI draufsteht als drin ist, sollte den meisten Verbrauchern inzwischen klar sein: Denn eine Kamera mit KI-Autofokus, die also während der vielen Aufnahmen von den Filmschaffenden lernt und die Kreativen künftig besser unterstützt, gibt es nicht. Korrekt ist, dass die Hersteller den Autofokus per KI trainieren – dann aber in einen Algorithmus gießen, welcher dann in der Kamera seine Arbeit verrichtet. Schon etwas anders sieht das in Smartphones aus, die zunehmend besser lernen, Unschärfe in Bilder reinzurechnen und nicht zuletzt auch beim automatischen Erstellen von kurzen Clips inzwischen wohl die Werkzeuge der meisten Social Media Nutzer sind.

ZUM SCHLUSS...

Joachim Sauer VIDEOAKTIV Autor

...bleibt uns nur Danke zu sagen - für Eure Treue durch ein aufregendes Jahr 2025 hindurch. Wir freuen uns 2026 dank unserer rundrum überholten Portal und mit erholten Kräften nochmal richtig durchzustarten. Und das ist durchaus wörtlich gemeint: Kurz vor Weihnachten ist die VCopter Falcon Mini bei uns eingetroffen, so dass wir uns nicht nur erholen, sondern testen, damit wir Anfang Januar mit einem ausführlichen Praxistest am Start sind. Zudem ist wie bereits erwähnt der 360-Grad-Kamera-Test fast fertig und in unserer Redaktionspipline stecken noch ein paar weitere Produktneuheiten, die wir derzeit noch nicht preisgeben können, aber bereits intensiv in der Praxis testen.

Denn das ist es, was VIDEOAKTIV auszeichnet: Wir sind keine Redaktion der Theoretiker, sondern stehen selbst am Set und arbeiten mit den Produkten, die sich dann ganz anders bewähren müssen. Genau in dieser Kombination liegt unser Spaß, am Thema und an der Publikation. Wir freuen uns auf Euch - und jetzt heißt es:

Auf Wiedersehen in 2026

Euer Joachim Sauer und das gesamte VIDEOAKTIV-Team

PS: Natürlich lohnt es sich auch zwischen den Feiertagen und Neujahr bei VIDEOAKTIV vorbei zu schauen, denn unsere News laufen ab dem Sonntag wieder an.

 

 

Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
VIDEOAKTIV (zum Teil mit Hilfe von KI)

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