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Vergleich: DJI Osmo 360 gegen Insta360 X5 – das ist die beste 360-Grad-Kamera - Schnittpraxis

Seite 3 von 5: Schnittpraxis

SCHNITTPRAXIS

Für den 8K-Export muss man bei DJI die Aufnahmen in der hauseigenen Studio-Software bearbeiten. Diese Stand uns zum Test noch in einer Beta-Version zur Verfügung, die noch einige Bugs aufweist. Beispielsweise spielt der Bildausschnitt verrückt, wenn man ohne vorheriges Keyframe-Setzen Änderungen vornehmen will. Dafür kann man mit einem einfachen Mausklick die Farben von Aufnahmen, die in D-Log M gefilmt wurden, wieder in den normalen Rec. 709-Farbraum konvertieren. Damit wird die Arbeit mit Log-Material so angenehm wie mit normalen Bildprofilen, nur dass die Bilder nun eine höhere Dynamik besitzen.

DJI Studio ist wie ein kleines Schnittprogramm aufgebaut und auch für Anfänger leicht verständlich.

Hinsichtlich der Ausstattung und der Stabilität seiner Software hat DJI die Nase vorne, dafür haben Insta360-Nutzende einen entscheidende Vorteil: schneiden sie in Adobe Premiere Pro, erkennt das Schnittprogramm die .insv-Dateien und dank des Insta360 Reframe-Plugins sind sie wie im dedizierten Studio bearbeitbar. Bei DJI muss immer der Umweg über das Studio gegangen werden, auch weil die exportieren 8K-Panoramavideos aufgrund des fehlenden Hersteller-Plugins mit der Insta360-Lösung angepasst werden müssen, was zu einer hässlichen Kante auf der „Rückseite“ des Panoramas führt.

Dank des Reframe-Plugins muss man bei Insta360 nicht zwingend den Umweg über das Studio gehen, sondern kann die Aufnahmen gleich in Premiere Pro bearbeiten.

STITCHING

Jede 360-Grad-Kamera rechnet ihr Panorama aus zwei oder mehr Kameras zusammen, was neudeutsch als „Stitching“ bezeichnet wird. Da sich die Objektiv-Öffnungswinkel erst ab einer gewissen, quasi als „Naheinstellgrenze“ zu verstehenden Distanz überlagern und erst dann ein verzerrungsfreies Bild gewährleistet werden kann, sollte sich die „Action“ auch außerhalb dieser Grenze befinden. Mit 80 cm besitzt die X5 die um fünf Zentimeter größere Stitching-Grenze, trotzdem funktioniert bei ihr unserer Meinung nach das Stitching einen Hauch besser. Darüber hinaus hat man bei Insta360 drei Verfeinerungs-Optionen zur Verfügung, die abhängig von der Aufnahme einen noch besseren Übergang zwischen den beiden Sensorbildern ermöglicht. Bei DJI gibt es keine Extra-Optionen, das Stitching bekommt die Osmo 360 trotzdem sehr gut hin – nur eben nicht ganz auf dem Niveau der X5.

Im Gegensatz zu DJI bietet Insta360 mehrere Stitching-Optionen wie KI-Stitching (links) oder Optical Flow-Stitching (rechts) an, die je nach Szenario die Stitching-Qualität verbessern.

BILDEINDRUCK

Punkten kann die Osmo 360 hingegen beim Bildeindruck. Nicht nur schafft sie in der höchsten Auflösung die schnellere Bildwiederholfrequenz, sie kann auch in allen Auflösungen mit D-Log M, also DJIs „kleinem“ Log-Profil aufnehmen. Auch Insta360 wartet mit einem Log-Profil für mehr Bilddynamik auf, die X5 bietet I-Log aber erst bei geringerer Auflösung an. Da wir für das 4K-UHD-Testvideo trotzdem auf 8K angewiesen waren, filmten wir bei der X5 immer im „Flat“-Profil, um mehr Flexibilität in der Nachbearbeitung zu haben. Außerdem meint es die X5 im normalen Bildprofil gerne mal zu gut mit Sättigung und Farbtemperatur, die Osmo 360 ist farblich natürlicher abgestimmt. Außerdem kann sie mit der minimal besseren Bildschärfe aufwarten, obwohl die X5 ein objektiv schärferes Bild besitzt. Klingt nach Widerspruch? Ist es aber nicht, denn auch in der Schärfe meint es die X5 vor allem an den Objektivrändern um die Stitching-Grenze herum etwas zu gut, wodurch beispielsweise Grashalme überschärft werden. Einen ähnlichen Effekt sieht man häufig bei Smartphone-Kameras.

Die X5 meint es bei der Detailschärfe gerne etwas zu gut, wodurch beispielsweise Grashalme überzeichnet wirken.

Stitching und Bildeindruck
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Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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