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Hero 8 Black versus Akaso Brave 7 LE: China-Actioncam fordert GoPro heraus

Die Flut an Actioncams ist zwar nicht mehr ganz so hoch wie einst, als viele am Trend der aufstrebenden Kleinkamera teilhaben wollten – doch neue Actioncams von unbekannten Herstellern gibt es noch immer, denn diese müssen nun ihre Produkte direkt vermarkten.


Was früher hierzulande wenigstens unter einem halbwegs bekannten Markennamen verkauft wurde, wird nun von den eigentlichen Herstellern häufig direkt verkauft. Denn Amazon macht den Herstellern den Eintritt in die westlichen Märkte vergleichsweise leicht. Also setzen die „Manufacturer“, die bisher eher als OEM-Hersteller tätig waren, auf Marketing via „Influencer“. Hinter den beliebten Trendbegriffen steckt eine simple Masche: Man bietet einflussreichen YouTubern die Kamera kostenfrei an, und gibt diesen die Chance über einen Link zum entsprechenden Produkt beim Verkauf der Kamera mitzuverdienen. Inzwischen erhalten wir jede Woche gleich mehrerer dieser Anfragen. Bei einer haben wir nun das Produkt angefordert – den Link zu Amazon werden Sie aber dennoch nicht bei uns finden, denn wir testen die Actioncam neutral und finanzieren uns nicht über das Mitverdienen am Verkauf. Zudem testen wir die Kamera natürlich gleich gegen die derzeitige Messlatte im Actioncam-Markt: Der GoPro Hero 8 Black.

Die Akaso Brave 7 LE hat Constantin Sauer getestet, der im Rahmen seiner Ausbildung zum Mediengestalter ein Praktikum bei uns absolviert hat, um den Schwerpunkt „Filmen“ zu erlernen. Er geht den Test aus Sicht eines Film-Einsteigers an, weshalb Joachim Sauer im Video die Einschätzung im Markt übernimmt.

Akaso GoPro

Zur Akaso Brave 7 LE gibt es gleich eine ganze Reihe an Zubehör, unter anderem auch ein Schutzgehäuse. Doch die Actioncam ist auch ohne Schutzgehäuse 40 Meter wasserdicht und staubgeschützt.

Dass Akaso offensichtlich weiß, wie man eine Actioncam konstruiert, zeigt sich am gut abgedichteten Gehäuse. Die Actioncam bietet die inzwischen allgemein verbreitete Bedienung mit einer Einschalttaste an der Seite und zwei weiteren oben am Gehäuse. Über die eine löst man die Aufnahme aus, über die andere kann man die Umschaltung vornehmen, ob man die Vorschau hinten oder vorn sehen möchte. Wobei das Front-Display keine Touchscreen-Funktion hat, so dass man ins Menü nur über das 2-Zoll-Touchdisplay auf der Rückseite gelangt. Das Menü ist weitgehend selbsterklärend, solange man sich nicht dazu verleiten lässt dieses auf Deutsch umzustellen.

Akaso Constantin

Den Test hat Constantin Sauer aus dem Blickwinkel eines Einsteigers gemacht. Doch im Video bekommt man auch die Einschätzungen des Fachmanns.

BildqualitätDer eigentliche Knackpunkt der Kamera ist jedoch die Elektronik, die nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist. Auch wenn der Sensor reichlich Auflösung bietet und somit die Bildstabilisierung in 4K halbwegs ordentlich funktionieren müsste, können wir trotz der angepriesenen Beruhigung in 6-Achsen keine ordentliche Bildleistung attestieren. Das Bild wird schnell verschwommen und wirkt immer noch unruhig. Zudem regelt die Kamera bei Lichtwechseln nur in geringem Umfang und deutlich zu wenig beherzt nach. Die Farben wirken eher milchig und wenig klar – gerade der direkte Vergleich zur Hero 8 Black zeigt, wie weit Akaso noch von dem entfernt ist, was derzeit machbar ist.

PDF-Ausgabe für nur 8 Euro verkauft. Wir bieten zudem die im günstigen DIGITAL-Abo.

SteckbriefHersteller: AkasoProdukt: Brave 7 LEPreis: 140 PfundGewicht: 124 GrammSensor: 1/2,3 Zoll, 20 Megapixel, CMOSMonitorgröße: 2 Zoll + FrontmonitorVideoauflösung: 4K (30p), 2,7 (60/30p), FullHD (120/60/30p)Videoformat: MOV (H.264/AVC bis 50 Mbit/s).

Links zu Artikeln, die die VIDEOAKTIV 4/2020 begleiten:

VIDEOAKTIV-Expert-Talk: Gratis-Live-Webinar mit Zoom Livestreaming-Test: Konfiguration und Handhabung Panasonic X2000/CX10 Tutorial Smartphone-Produktion: mit der CyberLink PowerDirector Mobile App Interview YouTube-Einsteiger: Social Media Marketing in die Hand nehmen

 

 

 

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