Ratgeber: Videodaten richtig archivieren - Metadaten
ahrscheinlich hat jeder schon einmal in seinen eigenen Bild- und Videodaten etwas gesucht, von dem er nur noch ungefähr wusste, wo es abgelegt sein könnte. Besonders Jahre nachdem etwas aufgenommen wurde, kann das Auffinden zur Herausforderung werden. Hat man selbst fotografiert oder gefilmt, so gibt es meist noch irgendetwas, an das man sich erinnern kann. Sobald man aber in einer Firma oder Produktion mit mehreren Beteiligten zu tun hat, kann es sein, dass der, der sucht, praktisch keine hilfreiche Information hat, um ohne Archiv-Katalog etwas zu finden. Hier kommen Metadaten ins Spiel. Metadaten beschreiben die eigentlichen Daten: Was wurde aufgenommen, wo und wie? Zwei Arten von Metadaten sind zu unterscheiden: Technische und deskriptive technische Metadaten werden heute von Kameras generiert. Dazu gehören Kameramodell, Auflösung, Optik, Farbmodus et cetera. Deskriptive Metadaten hingegen beschreiben, was aufgenommen wurde, wer vor der Kamera stand, warum und für wen aufgenommen wurde. Während technische Metadaten aus der Datei importiert werden können, müssen deskriptive Metadaten manuell eingegeben werden, wobei hier bereits viele Kameras entsprechende Menüs anbieten, über die sich immerhin (Produktions-) Firma und Kameramann oder -frau den Metadaten hinzufügen lassen.
Die per App bedienbaren Kameras bieten inzwischen auch häufig das Zuspeisen von Metadaten an.
Zudem bieten inzwischen viele Profikameras die Option, Metadaten via App beim Dreh hinzuzufügen. Doch das setzt dann konsequente Arbeit schon beim Dreh voraus und erfordert hier einen entsprechenden Personaleinsatz. Besser könnte das künftig durch KI-Systeme werden, die mehr und mehr auch Videoanalyse anbieten. So würden, wie heute bereits bei Fotos völlig üblich, auch Personen und Gegenstände erkannt und zahlreiche Metadaten geliefert. Wichtig ist zu erkennen, dass jede Produktion ihr eigenes Metadaten-Schema entwickeln muss. Hierin sollten sich alle wichtigen Kriterien widerspiegeln, nach denen in künftigen Jahren gesucht werden wird. Dieser Schritt der Archiv-Planung sollte alle beteiligten Personen einbeziehen, damit deren Perspektive und Erfahrung einfließen kann. Als besonders hilfreich haben sich hier „use cases“, also konkret formulierte Anwendungsfälle, erwiesen. Dabei schreibt man kurze Abläufe, wie sie in der Zukunft vorkommen könnten, als Text auf (“Ein Redakteur soll für einen Beitrag zum Thema x nach Material suchen. Er benötigt Material mit folgende Kriterien …”). Oft tauchen erst beim Formulieren Details auf, die in Metadaten berücksichtigt werden sollten, um zukünftige Abläufe und Mitarbeiter zu unterstützen.
Die Autoren Dr. Marc M. Batschkus und Joachim Sauer haben einen Folgeartikel in der aktuellen VIDEOAKTIV 3/2020 geschrieben.
Weitere Teile dieses Ratgebers (folgen nun kontinuierlich):
Teil 1: Backup und Archiv Teil 2: Was ist ein Archiv? Teil 3: Metadaten Teil 4: Dateiname als Metadaten Teil 5: Archiv im Einsatz Teil 6: Der wichtige Katalog
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