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Ratgeber: Videodaten richtig archivieren - Was ist ein Archiv?

Wer seine Medien langfristig sicher aufheben muss oder will, hat mehrere Methoden und Speichermedien dafür zur Auswahl. Welche Strategie für die Archivierung die richtige ist, hängt von der Datenmenge und dem Budget ab. Im zweiten Teil dieses Ratgebers beantworten wir die Frage: Was ist ein Archiv?


Da es sich beim Archiv um eine Migration von Daten handelt, ist damit auch schon der erste Vorteil angesprochen. Es wird Speicherplatz auf dem meist teuren Produktionsspeicher frei. Konsequentes Archivieren hat aber weitere Vorteile: Wenn jede abgeschlossene Produktion ins Archiv wandert, dann ist auch alles dort zu finden. Es entsteht ein Firmengedächtnis oder, wie es die Amerikaner nennen, eine „single source of truth“, eine einzige (Wahrheits-)Quelle, die alles vorhält. Damit wird es leicht, für Folgeproduktionen oder wiederkehrende Kunden Material zusammenzustellen, zu referenzieren und auf bestehenden Produktionen und Medien aufzubauen. Auch Lizenzierung kann damit bei geeignetem Material leichter realisiert werden. Nebeneffekte wie Zeiteinsparung beim Suchen nach bestimmten Clips, entspanntere Arbeitsatmosphäre und das Gefühl der Sicherheit, dass alle Medien gut aufgehoben sind, kommen hinzu. Was wir immer wieder von engagierten Amateuren, aber auch kleineren und mittleren Produktionshäusern hören, ist die Archivierung über Laufwerksschächte im Schnittsystem. Am Ende der Produktion wird einfach die Arbeitsfestplatte aus dem Schnittsystem genommen und als Archiv in den Schrank gelegt.

laufwerke band webDas oben sind alles zuverlässige und teils auch sehr schnelle Speichermedien, doch sie sind nur für das Backup oder eben für den Schnitt gedacht und für die Langzeitarchivierung zu teuer und zu unsicher. Bandlaufwerke wie unten sind inzwischen nicht mehr wirklich teuer und auch am kleinen Arbeitsplatz einsetzbar.

Um es klar zu sagen: Das ist kein Archiv und alles andere als sicher. Denn gerade herkömmliche Festplatten (HDD) mit rotierenden Magnetscheiben sind nicht für jahrelange Lagerung ausgelegt. Die feinen Lager der rotierenden Platten leiden, wenn sie lange nicht bewegt werden und in einer Position verbleiben. Genau aus dem gleichen Grund muss man auch vor der „Archivierung“ auf einzelnen USB-Festplatten warnen. Davon mal abgesehen, dass HDD-Festplatten und noch viel mehr SSD-Speicher vergleichsweise teuer sind – man hat mit ihnen auch keinen übergreifenden Katalog, den man durchsuchen kann. Genaugenommen kommt also nur derjenige wieder an die Daten, der die Festplatten (hoffentlich wenigstens beschriftet) in den Schrank gelegt hat. Ein NAS-System mit integriertem Raid sorgt zwar für eine gewisse Sicherheit gegen den Ausfall meist einer Festplatte, kann aber ohne Redundanz auch nicht als Langzeit-Archiv gelten. Selbst moderne optische Medien wie die Blu-ray sind für heutigen Datenmengen bereits deutlich zu klein. Zudem schwankt ihre Haltbarkeit beträchtlich von einem bis zu mehreren Jahren, was eine laufende Kontrolle, redundantes Speichern und Umkopieren nötig machen würde.

LTO Baender archivierung webLTO-Bänder gelten derzeit als die sichersten Speichermedien und sind vergleichsweise preisgünstig, erfordern aber eine Archivierung mit Metadatenverwaltung.

als PDF-Ausgabe gibt. Zudem haben wir den Lieferservice aufgestockt und liefern die

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