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Ratgeber: Videodaten richtig archivieren - Backup und Archiv

Wer seine Medien langfristig sicher aufheben muss oder will, hat mehrere Methoden und Speichermedien dafür zur Auswahl. Welche Strategie für die Archivierung die richtige ist, hängt von der Datenmenge und dem Budget ab. Im ersten Teil dieses Ratgebers erklären wir, was ein Archiv vom Backup unterscheidet.


Kaum ein Begriff der Medienproduktion hat eine so lange Geschichte wie das Archiv. Schon in der Antike bei den Römern gab es die Bezeichnung „archivum” für ein Gebäude, in dem Schriftrollen gelagert wurden. Auch damals schon waren das diejenigen Schriften, die nicht mehr für die tägliche Arbeit benötigt wurden. Und so verhält es sich auch heute mit Mediendaten, die nicht mehr für die tägliche Produktion gebraucht werden, sie wandern ins Archiv. Die wohl gängigste Art der Archivierung ist dabei die Speicherung auf NAS-Laufwerken, sogenannten Network Attached Storages, die man sehr einfach ins Netzwerk einfügen und verwalten kann. Der Haken: Sie sind vergleichsweise teuer und – was man auch aus ökologischen Gründen nicht übersehen sollte – sie benötigen über die ganze Betriebszeit eine Stromversorgung. Auch das kostet Geld. Und nicht zu vergessen: Rotierende Speicher unterliegen einer Alterung und müssen daher nach einigen Jahren ausgetauscht und die Daten müssen entsprechend überspielt werden. Die Speicherspezialisten sprechen hier von Datenmigration. Bei geringer Datenmenge, also einzelnen Terabytes, bieten sich Cloud-Dienste für eine sichere Speicherung an. Dort muss man sich nicht mehr um Redundanz, Migration und verwendete Technologie kümmern. Solange man seine monatliche Rechnung bezahlt, bleiben die Daten gespeichert. Günstige Cloud-Anbieter wie Wasabi und Backblaze bieten Speicher wesentlich billiger an als das dominierende Amazon. Für unsere Betrachtung lassen wir die Up- und Download-Zeit und damit die Zugriffszeit außer Acht. Sollte diese besonders kritisch sein, so kommt sowieso nur lokaler Speicher in Frage. Handelt es sich um größere Mengen, so kommt als Langzeit-Archivmedium praktisch nur LTO-Tape in Frage. Dieses war früher großen Firmen wie Banken und Versicherungen vorbehalten, steht heute aber auch für die Nutzung am Schreibtisch zur Verfügung. Tatsächlich ist es sogar das günstigste Medium pro Terabyte, wenn es um die Erweiterung geht.

backup archiv vergleich webBackup und Archiv unterscheiden sich und schützen unterschiedliche Teile der Produktion – beide Schritte sind zur Sicherung nötig!

Backup und ArchivFür sehr viele ist ein Backup und ein Archiv das Gleiche. Doch das täuscht – zumindest wenn die Datenmenge und der Anspruch an die Wiederauffindbarkeit von einzelnen Aufnahmen steigt. Während die Datensicherung immer eine Kopie von Daten der täglichen Produktion darstellt, ist das Archiv eine Migration von Daten, die nicht mehr in der Produktion benötigt werden. Wenn eine Produktion abgeschlossen ist, müssen die Daten nicht mehr stetig vorgehalten werden. Sie können also auf einem Laufwerk liegen, das nicht stets am Rechner oder Netzwerk angeschlossen ist. Das macht die Datenspeicherung günstiger, erhöht aber den Zeitaufwand, um an die Daten dann doch heranzukommen. Dabei kann man festhalten, dass man sowohl regelmäßige Backups als auch ein Archiv benötigt, um aktuelle und abgeschlossene Projekte und Medien zu schützen.

Die Autoren Dr. Marc M. Batschkus und Joachim Sauer haben einen Folgeartikel in der aktuellen VIDEOAKTIV 3/2020 geschrieben.

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Weitere Teile dieses Ratgebers (folgen nun kontinuierlich):

Teil 1: Backup und Archiv Teil 2: Was ist ein Archiv? Teil 3: Metadaten Teil 4: Dateiname als Metadaten Teil 5: Archiv im Einsatz Teil 6: Der wichtige Katalog

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