VIDEOAKTIV-Newsletter Nr. 849 – Workshop: KI-Bildprofil-Erkennung in Premiere Pro
Geschätzte Leserin, geschätzter Leser,
Farbräume – klar, das haben alle schon mal gehört, aber was unterscheidet Rec.709 und Rec.2020 und warum gibt es LUT-Profile? Hier passt das Wort Raum ganz gut. Denn um es sinnbildlich zu vergleichen: Rec.709 ist eine 10 qm große Abstellkammer, während Rec.2020 immerhin 20 qm bietet. Der Rec.2020 Farbraum kann entsprechend gut 75 Prozent des vom menschlichen Auge wahrnehmbaren Farbspektrums darstellen, während Rec.709 nur knappe 36 Prozent abdeckt. Die logische Folge daraus: Wer realistischere Farben darstellen will, nutzt den größeren Farbraum. Doch was so logisch erscheint, ist am Ende nicht immer richtig: Eine komplette Produktion in Rec.2020 ist nur dann sinnvoll, wenn klar ist, auf welchen Geräten und in welchem Farbraum später das Video wiedergegeben wird. Wer nicht in erster Linie für die große Leinwand mastert, sondern eher die breite Masse via Social Media erreichen will, hängt immer noch am Rec.709 Farbraum als kleinster gemeinsamer Nenner, den fast jeder Bildschirm oder Projektor unterstützt. Doch das bedeutet noch lange nicht, dass man nicht dennoch die höhere Dynamik moderner Sensoren und Bildverarbeitungsprozessoren der Kameras nutzen kann: Der Trick heißt Log-Profil – wobei hier viele immer noch zurückschrecken, denn dies bedeutet scheinbar mehr Arbeit in der Nachbearbeitung – zumindest bisher. Dank automatischer Erkennung in Adobe Premiere Pro von HLG-, RAW- und Log-Farbräumen soll die Farbkorrekturen so einfach sein wie mit Standard-Profilen. Wie das funktioniert, zeigen wir im Workshop.
Dass wir uns gerade wieder deutlich der Herbstmesse der Bropadcast-Branche, der IBC in Amsterdam, nähern ist ebenfalls bereits erkennbar: So hat der zum Videndum-Konzern gehörende Hersteller SmallHD einen Regie und Kontrollmonitor angekündigt und Sony bringt mit dem ECM-778 ein kompaktes Richtrohrmikrofon für Filmschaffende. Proton Camera Innovations will auf der IBC seine bereits als Prototypen vorgestellten kompakten Broadcast-Kameras als Serienmodelle zeigen, wobei dabei durchaus beachtlich ist, dass man für die neuen Kameras hierzulande eine eigene Produktionsstätte hochzieht.
…bleib einfach dran
Dein VIDEOAKTIV-Team
PS: Der letzte Woche getestete Messkopf für Belichtung und Farbtemperatur LightColor Meter von Datacolor wurde zu einer Sommeraktion im Preis gesenkt und ist damit eine echte Überlegung wert. Denn wie wir im Test zeigen, macht er das Einrichten des Drehorts deutlich schneller und leichter.