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Im Test: 4K-Softwareplayer - VideoLAN VLC Media Player

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Den VLC Media Player von VideoLAN bekommt man auf der offiziellen Homepage des Entwicklers zum kostenfreien Download. Doch kann er gegen den CyberLink PowerDVD Player bestehen?
 

VideoLAN VLC Media Player

Hat man ein 64-Bit-Windows installiert, sollte man auch die entsprechende Installationsdatei fĂŒr den VLC Media Player in 64-Bit herunterladen. Auf der Startseite preist VideoLAN nĂ€mlich lediglich die 32-Bit-Variante mit einem großen Download-Symbol an. Die Installation der lediglich 28,5 Megabyte großen Programm-Datei gelingt problemlos.

Wer sich mit den benutzerdefinierten Installations-parametern auskennt, sollte hier einen Blick riskieren, um bestimmte Zugriffsrechte fĂŒr den Software-Player festzulegen oder das automatische Einklinken in den Webbrowser zu verhindern. Der Installations-Vorgang selbst nimmt nur wenige Sekunden in Anspruch, danach kann man das Programm direkt starten.

Bei Design und der Bedienbarkeit liegt der VLC Media Player weit hinter dem Power DVD 15: Die mausgraue Farbgebung ist nicht sonderlich hĂŒbsch, die Programm- OberflĂ€che etwas unĂŒbersichtlich und zu kleinteilig aufgebaut. Wer möchte, kann allerdings eine der zahlreichen alternativen „Skins" von der VideoLAN-Website herunterladen und das Aussehen damit individualisieren.

Selbst die Werkzeugleiste mit den verschiedenen Bedienelementen lĂ€sst sich modifizieren. Über die MenĂŒleiste oben steuert man Optionen, Einstellungen und kann Informationen wie Codec und Bildrate zu seinen Medien-Clips abrufen.

Der MenĂŒ-Baum (links im oberen Bild) erlaubt die Navigation durch einzelne QuellgerĂ€te und das direkte Abrufen von Mediendateien. Allerdings funktioniert das hier nicht so intuitiv wie beim CyberLink-Pendant, und die Miniaturen werden nicht immer richtig angezeigt.

Damit die gewĂŒnschten Videoclips in die Wiedergabe-Liste gelangen, muss man sie per Rechtsklick erst vom entsprechenden DatentrĂ€ger anwĂ€hlen. Praktischerweise kann man hierfĂŒr gleich eine Ordner-Suche festlegen (damit die Wiedergabe-Liste aber auch beim Neustart noch besteht, muss man sie speichern).

Übers Netzwerk kann der VLC-Player ebenfalls Dateien abrufen, allerdings funktionierte das in unserem Test nicht ĂŒber die extra dafĂŒr vorgesehenen MenĂŒpunkte links, sondern lediglich ĂŒber die Auswahl-Funktion aus dem Explorer – dann klappte es aber problemlos. Bei der Format-KompatibilitĂ€t zeigt sich der Software-Spieler von VLC sehr offen.

Alle von uns getesteten Amateur-Formate spielt er problemlos, bei Interlaced-Material empfiehlt sich am Computer-Monitor die Zuschaltung des „De-Inter-lacers" ĂŒber die Video-Einstellungen, womit das sichtbare „Bild-Zerreißen" kompensiert wird. UHD-Dateien des Panasonic WX979, Sony HDR-AXP33 und der HM200 und LS300 von JVC spielten ohne Bildfehler, gefĂŒhlt aber etwas ruckeliger als mit dem Power DVD 15. Unser HEVC-Video der Samsung NX 1 klappte ebenfalls fehlerfrei und flĂŒssig.

Auch der VLC Media Player bietet diverse Einstellungen fĂŒr eine „Live-Korrektur" des Videobildes wĂ€hrend der Wiedergabe. So lassen sich etwa Helligkeit, Kontrast, SĂ€ttigung, Gamma sowie die SchĂ€rfe anhand von Schiebereglern beeinflussen.

Aufmacher VLC
Sind Software-Player bei der 4K-PrĂ€sentation eine Alternative fĂŒr Filmer? Wir haben's mit dem CyberLink Power DVD 15 Ultra und VLC Media Player ausprobiert.
 
 
OberflÀche VLC
Im Vergleich mit dem Power DVD 15 wirkt die OberflĂ€che des VLC Media Player ziemlich trist und unĂŒbersichtlich. Wie man sieht, sind unsere ausgewĂ€hlten Clips nicht gut zu erkennen: Die Miniaturen werden nicht angezeigt.
Anpassung VLC-
Auch beim VLC Media Player lassen sich Video-Korrekturen direkt zuschalten und somit SchĂ€rfe oder Farbe nachtrĂ€glich verĂ€ndern. Dann aber muss der Rechner stĂ€rker schuften. Was zu einer ruckelnden Wiedergabe fĂŒhren kann.
 

Auch ein Overlay in Form eines Logos kann man zuschalten und zudem diverse Farbton- Einstellungen treffen. Insgesamt ist der VLC Media Player hier etwas ausgereifter als das GegenstĂŒck von CyberLink, wird dadurch aber auch komplizierter. Wie schon beim Power DVD 15, braucht die Live-Korrektur wĂ€hrend der Wiedergabe einen leistungsstarken Rechner.

Mit UHDund 4K-Video stellte sich die Wiedergabe auf unserem Laptop komplett ein, sobald wir die SchÀrfe-Einstellung aktivierten. Full-HD-Video funktionierte gut, stockte aber ebenfalls leicht. Die Quintessenz: Man sollte in der Regel lediglich fertig geschnittenes und korrigiertes Material mit den Software-Spielern wiedergeben.

Die internen Korrektur- Funktionen fordern das Notebook gerade bei UHD-Material sehr stark. Direkt auf YouTube oder Vimeo kann man mit dem kostenfreien Medienspieler nicht zugreifen, da hat CyberLink die Nase vorn.

DafĂŒr stehen diverse Podcasts und Internet-Radio- Sender bereit, die man nach einer kurzen Ladezeit direkt anhören kann.

Fazit

Der Test macht eines deutlich: Software- Player sind zurzeit die einzig sinnvolle Option, um eigene UHD-Filme sicher auf den TV-Schirm zu bekommen – den passenden Rechner vorausgesetzt. CyberLinks Power DVD punktet vor allem bei der OberflĂ€chen-Gestaltung, den ausgereiften Online- und Cross-Media-Features sowie bei der Bedienung. Hier ist die kostenpflichtige Software dem kostenfreien VLC Media Player deutlich ĂŒberlegen.

Das Bedienkonzept ist intuitiv und komfortabel gelöst. Beim VLC muss man erst mĂŒhsam durch diverse Unter-MenĂŒs und -Fenster klicken, die altbacken gestaltet sind. Profis haben damit kaum ein Problem, Neulinge verstehen teils nur Bahnhof. Somit eignet sich der kostenfreie Spieler vor allem fĂŒr Bastler und Computer-Kenner, die viel Wert auf „Einstellbarkeit" legen. Die Video-KompatibilitĂ€t hingegen ist nahezu gleichwertig: Beide Programme spielten die von uns getesteten UHD-Dateien ohne Probleme, selbst auf einem nicht mehr ganz taufrischen Dell-Laptop.

Viel wichtiger ist hier, dass die Grafikkarte und somit der Rechner eine Auflösung von 3840 mal 2160 Pixeln verarbeiten und via HDMI auch ausspielen kann. Dann steht der UHD-Filmwiedergabe, egal ob mit dem Power DVD 15 oder VLC Media Player, eigentlich nichts mehr im Wege.

Ob der Fernseher das Signal dann zuverlÀssig entgegen nimmt, steht allerdings wieder auf einem anderen Blatt.

Der Test besteht aus zwei Teilen:

1. Teil: CyberLink Power DVD 15 Ultra
2. Teil: VideoLan VLC Media Player (Testergebnisse)