Praxistest: Fujifilm X-T50 – eine Handvoll Kamera
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IM TEST:
Fujifilm X-T50 mit 16-50mm F2.8-4.8 LM WR, 1899 Euro
Kann eine kleine, kompakte Kamera ein Profiwerkzeug sein? Der Frage mussten wir uns stellen, als wir die X-T50 unerwartet in der Praxis einsetzen mussten. Wobei wir die Fuji eigentlich nur zum Testen und nicht als Backup-Kamera beim Dreh einer Veranstaltung dabeihatten – und dann war auf einmal die Speicherkarte der Hauptkamera voll und eine zweite Karte nicht im Gepäck. Jetzt musste sich die Kamera am ersten Testtag sofort beweisen. Eines können wir dabei vorwegnehmen: trotz fehlender Eingewöhnung hat sie sich dabei sehr gut geschlagen. Und das trotz einiger Eigenheiten bei der Bedienung und der Tatsache, dass die Kamera mit internem Blitz und einem Bildschirm, der sich nur klappen und nicht drehen lässt, eindeutig als Fotokamera entwickelt wurde.
Die X-T50 war für Joachim Sauer das Kamera-Backup beim Dreh - und musste unerwartet mit der deutlich professionelleren Kamera mithalten. Wie sich die Kamera dabei geschlagen hat, zeigt das Video.
BEDIENUNG
Selbst mit Optik hat man mit der X-T50 eine sprichwörtliche „Handvoll“ Kamera, so kompakt ist die in schwarz-silberner Retro-Optik gehaltene Fuji. Das ist Fluch und Segen gleichzeitig, denn die Kamera ist sehr leicht, doch so kompakt, dass darunter etwas die Ergonomie leidet. Vor allem die rechte Hand findet am schwach ausgebildeten Griff wenig Halt. Doch mit der linken Hand als Stütze lässt sich mit der Kamera wie gewohnt aus der Hand drehen. Klassisch für Fujifilm sind die drei Bedienräder auf der Oberseite, bei der X-T50 mit Filmsimulation, Shutter und Helligkeit belegt. Wie, kein Modus-Wahlrad? Richtig, denn die Umschaltung zwischen Film- und Fotomodus liegt wenig intuitiv auf der Löschtaste. Ist man im Videomodus, hat man nur die Wahl zwischen den genannten Wahlrädern oder, wenn die filmoptimierte Steuerung aktiviert ist, den klassischen Blenden- und Shutter-Wahlrädern auf der Vorder- und Rückseite. Beides gleichzeitig geht nicht, immerhin kann man beide Wahlräder mit mehreren Funktionen belegen und mittels Druck zwischen diesen wechseln. Unserer Meinung verschenkt Fujifilm hier jedoch Potential, zumal das Kameramenü keine Fragen aufwirft und alle Funktionen schnell erreichbar macht. Zumindest das Helligkeits-Rad würde im Automatik-Modus Sinn ergeben und schnelle Beleuchtungs-Anpassungen ermöglichen.
Zwar verfügt die X-T50 über einen Mikrofonanschluss im TRS-Format, möchte man den Ton jedoch abhören, braucht man einen optionalen USB-C auf TRS-Adapter. Eine eigene Kopfhörerbuchse ist nicht an Bord. Der Micro-HDMI-Anschluss ist nicht professionell und dürfte wenig genutzt werden, obwohl die Kamera sowohl ProRes RAW als auch Blackmagic RAW mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde ausgeben kann.