Kamera- und Objektivtest: Fujifilm X-H 2 S mit Fujinon XF 18 - 120 mm
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IM TEST:
Fujifilm X-H 2 S, 2749 Euro
Fujinon XF 18 - 120 mm 1:4 LM PZ WR, 999 Euro
Teil 1 dieses Artikels kann man hier lesen
Da Fujifilm mit seinem XF-Bajonett ausschließlich APS-C-Kameras bedient, ist das Fujinon 18 – 120 mm zwangsläufig auch für diesen Bildkreis berechnet. Umgerechnet auf das Kleinbildformat entspricht dies einer Brennweite von 27 – 183 Millimeter. Das entspricht schon fast dem Ideal, das man so im täglichen Gebrauch benötigt. Man würde sich höchstens etwas mehr Weitwinkel wünschen und dafür auch im Telebereich eine kürzere Brennweite in Kauf nehmen. Die kürzeste Einstellungsentfernung beträgt über den gesamten Brennweitenbereich nur 46 Zentimeter von der Frontlinse, so dass Nahaufnahmen gut machbar sind.
Wir haben die neue Fujifilm X-H 2 S zusammen mit dem ebenfalls neuen motorischen Zoomobjektiv getestet und zeigen in diesem zweiten Testvideo weitere Aufnahmen aus der Filmpraxis mit dem an einen Camcorder erinnernden Filmgespann.
OBJEKTIV
Gerade im Zusammenspiel mit einem Gimbal ist die Objektivkonstruktion mit Innenfokussierung und Innenzoom von Vorteil. Die Länge des Objektivs verändert sich also weder beim Zoomen noch beim Dreh am Schärfering. Dass sich dabei durch die verschobenen Linsen ganz leicht das Gewicht verlagert ist inzwischen bei jedem Gimbal vernachlässigbar. Besonders gut gefällt uns der Ring für die Zoom-Steuerung, der wahlweise nicht linear oder linear eingestellt werden kann und wirkliche Punktlandungen erlaubt. Erfreulicherweise lässt sich dieser, genauso wie die beiden Tasten an der Seite, auch mit dem Fokus belegen, so dass auch Schärfeverlagerungen motorisch machbar sind. Dennoch sind die seitlichen Tasten eine echte Alternative, denn hier läuft der Zoom, oder eben die Schärfeverlagerung, auf Tastendruck mit einer über das Menü in acht Stufen definierten Geschwindigkeit los. Ein weiterer Tastendruck beendet dann die Zoomfahrt oder Schärfeverlagerung. Wir konnten es zwar nicht testen, doch im Zusammenspiel mit dem Transmitter FT-XH lassen sich über eine internetbasierte Browser-Anwendung auch die Zoom- und Schärfesteuerung aus der Ferne bedienen. Und weil dabei nicht nur eine X-H 2 S sondern mehrere davon gesteuert werden können, ist so eine Fernaufzeichnung mit mehreren Kameras von einem Standort aus machbar.
Bei Schärfeverlagerungen verspricht Fujifilm aufgrund der speziellen Konstruktion ein geringes Atmen – also nur eine geringe Veränderung der Brennweite. Weil wir gerade auch die Cine-Objektive von Sigma und Irix getestet haben und hier doch teils ganz andere Erfahrungen gemacht haben, war unsere Erwartungshaltungshaltung wenig positiv. Um so schöner, dass uns hier das Objektiv absolut überzeugen konnte: Wer beim XF 18 – 120 Millimeter die Brennweitenveränderung sehen will muss schon ganz genau hinschauen. Der Bildausschnitt ändert sich sowohl im Weitwinkel nicht, bei maximaler Brennweite wirklich nur wenig. Bei einer Zoomoptik ist zwangsläufig auch interessant, wie sehr sich die Schärfe beim Zoomen verändert. Doch auch hier hat Fujifilm seine Hausaufgaben gemacht: Die Schärfe bleibt auch unter kritischen Lichtbedingungen mit offener Blende im Tele- und Weitwinkelbereich gleich.
Bei einem doch recht großen Brennweitenbereich des Zooms kommt Fujifilm nicht um eine recht komplexe Konstruktion mit 15 Elementen in zwölf Gruppen herum. Das hat Auswirkungen auf die Lichtstärke: Blende F4.0 ist nicht besonders Lichtstark, wobei man gleich dagegenhalten kann, dass diese konstant durch den gesamten Brennweitenbereich bleibt. Mehr Glaselemente führen aber auch zu einem erhöhten Lens Flair, wobei wir hier Entwarnung geben können. Wirklich anfällig auf Lichteinfall ist das Objektiv nicht und in den meisten Fällen lässt sich das durch die Sonnenblende verhindern. Tritt es dann doch mal auf, sieht man drei kleinere Lichtkreise mit einer Neigung ins Grün, wobei einer mit einem hellen inneren Lichtklecks dann doch störend auffällt. Lästiger ist aber eher ein leichter Schleier, der sich dann am unteren Bildrand bildet und schon recht flächig über dem Bild liegt. Fujifilm setzt die Blende mit sieben Lamellen um – das ist nicht besonders viel und dennoch verspricht man ein rundes Bokeh. Solange die Blende weit geöffnet ist, stimmt das auch – sobald man die Blende jedoch etwas schließt sieht man dann doch leichte Ecken in der Unschärfe.