Hands-on Sony PXW-Z200: 4K-Camcorder mit neuem Objektiv und verbessertem AF
IM TEST:
Sony PXW-Z200, 3.750 Euro (netto)
Die beiden Modelle HXR-NX800 und PXW-Z200 bekommen die aus den größeren Kameras bereits bekannten und mit Künstlicher Intelligenz (KI) trainierten Erkennungsfunktionen und den bekannten Autofokus (AF), der nun mit einem neu entwickelten optischen 20fach-Zoomobjektiv und einem variablen ND-Filter (Neutral Density) zusammenarbeitet. Die neue Optik hat einen Weitwinkelbereich von 24 mm und zoomt entsprechend bis in den Telebereich von 480 mm (KB-Äqvivalent). Dabei bleibt die maximale Blendenöffnung allerdings nicht identisch: Sie liegt im Weitwinkel bei F2,8 und geht im Tele auf F4,5 zurück. Es gibt zusätzlich noch einen elektronischeb Zoom, bei Sony Clear Image Zoom-Technologie getauft, mit dem die Camcorder ein 30-faches (4K) und 40-fachen (HD) Zoom herausholen. Für einen verbesserten Bildstabilisator kombiniert Sony, so wie man es schon kennt, die elektronische Korrektur mit optischer Bildstabilisierung. Wir bieten im Video passende Footage sowohl von der Stabilisierung als auch von der Motiverkennung.
Vor gut vier Wochen war der PXW-Z200 bereits in der Redaktion. Wir haben den Camcorder wieder reichlich auf Drehs eingesetzt und liefern hier die Erfahrungen aus der Praxis.
FORMATE
Die beiden Camcorder beherrschen als maximale Auflösung 4K mit 50/60 Bildern und in einigen Modi sogar bis zu 120 Bildern, so dass auch Zeitlupen machbar sind. Damit sich die beiden Modelle in das Sony Gefüge einbinden lassen, gibt es Voreinstellungen wie S-Cinetone, ITU709, 709tone, HLG Live, HLG Mild und HLG Natural. Als Aufnahmeformate gibt es XAVC HS, XAVC S, XAVC SI und XAVC HS Proxy (bis zu 16 Mbps), womit auch klar ist, dass beide Proxy-Aufnahmen unterstützen. Die PXW-Z200 soll mit einem kommenden Firmware-Update, das für Sommer 2025 erwartet wird, auch XAVC (MXF)-Aufnahmen unterstützen.
BEDIENUNG
Wieder mal extrem gut gefallen hat uns der variable ND-Filter, der sich zwischen 1/4 und 1/128 Dichte umschalten lässt, aber auch selbst die automatische und stufenlose Steuerung erlaubt. So kann man trotz des vergleichsweise kleinen 1-Zoll-Sensors noch zu einem Bild mit Unschärfe im Hintergrund gelangen. Denn per Auto-ND übernimmt er wirklich die automatische Belichtung, so dass man die Blende offen lassen kann. Nur schade, dass dies nicht bis 0 ND machbar ist – so ist bei wenig Licht ist dann doch die manuelle Abschaltung des ND-Filters nötig. Dabei setzt Sony weiterhin „nur“ auf zwei Objektivringe, wobei man beiden unterschiedliche Funktionen zuweisen kann. Der erste Ring ist wahlweise für Fokus und Zoom und das zweite entweder Blende oder variablen ND-Filter zuständig, was bei unserem Vorserienmodell aber noch nicht geklappt hat und per Firmware-Update kommen soll. Wie schon seit Jahren üblich gibt es viele frei belegbare Tasten, zwölf an der Zahl, so dass man die gesamte Bedienung auf die eigenen Wünsche anpassen kann.
Beide Kameras haben einen neu gestalteten klappbaren Sucher, welchser sich nun enger an den Camcorder anlegen lässt und so für kompaktere Transportmaße sorgt. Zudem gibt es einen klappbaren 3,5-Zoll-LCD-Monitor mit Sonnenschutz und eine abnehmbare Mikrofonhalterung. Die neuen Modelle wiegen knapp unter zwei Kilogramm (HXR-NX800: ca. 1,93 kg, PXW-Z200: ca. 1,96 kg).
Noch nicht testen konnten wir die Streaming-Funktionalität, wobei Sony hier einen Schwerpunkt setzt. Der Anschluss der Kameras an ein Netzwerk, etwa Wi-Fi, ermöglicht das Live-Streaming des aufgezeichneten Materials an Streaming-Dienste und Video-Sites über RTMP/RTMPS oder SRT. Zudem klappt der direkte Upload in die Cloud – allen voran natürlich die Sony-eigene, aber auch auf FTP-Server. Der Unterschied zwischen HXR-NX800 und PXW-Z200 liegt in den Schnittstellen, denn nur der PXW-Z200 hat SDI, während der NX800 mit HDMI Typ A auskommen muss. Beide Camcorder haben aber USB Typ-C, LAN und REMOTE-Anschlüsse. Der HXR-NX800 und der PXW-Z200 werden voraussichtlich ab September 2024 für 3.000 Euro beziehungsweise 3.750 Euro erhältlich sein. Beide Preise sind, wie im Profi-Segment üblich, netto - entsprechend sind es 3570 Euro respektive 4462,50 Euro brutto.
Autor: Joachim Sauer
Bilder: Sony, Joachim Sauer MEDIENBUREAU
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