Praxistest: Datacolor LightColor Meter – mehr als ein Belichtungsmesser - Filmlicht, Mischlicht und Fazit mit Wertungstabelle
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FILMLICHTEine Hilfe ist das LightColor Meter aber nicht nur, wenn Effektbeleuchtung am Set ist, sondern auch wenn man mit Filmlicht arbeitet, dessen Farbtemperatur nicht fix ist. Schon seit mehreren Jahren werden Bi-Color-Filmlichter geliefert, deren Farbtemperatur einstellbar ist. Dabei suggeriert der Name, dass es zwei Farben gibt, was anfänglich tatsächlich meist gestimmt hat, aber inzwischen einer meist zwischen 2.800 bis 6.500 Kelvin einstellbaren Farbtemperatur gewichen ist. Günstige Filmlichter haben einfach einen Drehregler, aufwändigere immerhin ein Display, das die eingestellte Farbtemperatur anzeigt. Allerdings entspricht der angezeigte Farbwert selten der Realität und wer verschiedene Filmlichter kombiniert, kommt um einen echten Abgleich kaum herum. Das ist zwar theoretisch auch mit der Kamera machbar – aber dazu müsste man jeweils den Farbwert des Weißabgleichs auslesen, was meist sehr umständlich ist. Mit dem LightColor Meter lassen sich die Filmlichter dagegen sauber abgleichen.
Wenn mehrere RGB-Filmlichter die gleiche Farbtemperatur liefern sollen, hilft die Kelvin-Messung beim Einstellen der Lichtfarbe.
MISCHLICHTLetztlich als Joker in der Praxis hat sich das LightColor Meter bei Reportagen und Dokumentationen gezeigt. Immer dann, wenn man nur wenig Einflussmöglichkeiten auf das Licht hat, sondern eher unter den gegebenen Umständen arbeiten muss, liefert eine Messung exakte Aussagen zum tatsächlich vorhandenen Licht. Damit lässt sich nicht nur der Weißabgleich leichter richtig einstellen, sondern auch prüfen, wie groß die Helligkeitsunterschiede sind. So weiß man vorher, dass bei manchen Bildausschnitten die Blende hoch oder runtergeregelt werden muss oder eine Anpassung an eine andere Farbtemperatur nötig ist. Zugegeben: Man muss dazu wenigstens die Chance haben, beispielsweise das Rednerpult oder die Bühne betreten zu können, doch der Check klappt innerhalb weniger Minuten. So hat man konkrete Vorstellungen von dem, was einen erwartet und kann viel schneller mit passenden Einstellungen auf die Notwendigkeit eines Schwenks oder eines geänderten Bildausschnitts reagieren.
Immer dann, wenn wie hier Mischlicht im Spiel ist, bekommt man mit dem LightColor Meter schnell den richtigen Weißwert ermittelt.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller Datacolor Produkt LightColor Meter Preis 449 Euro(Straßenpreis 349 Euro, derzeit Sommeraktion: 299 Euro) Internet datacolor.com.com
DATEN Gewicht 72 Gramm (mit Batterien) Maße 8 x 7 x 3,5 cm FUNKTIONEN
sehr gut Messungen Lux, Chromatizität, CCT, +/- Grün (dUV) Farbtemperaturbereich 1.600 – 20.000K Luminanz-Bereich 1,0 – 1.000.000 Lux Schnittstellen Blitzsynchronisation (PC Sync) BEDIENUNG
sehr gut App LightColor Meter (iOS/Android) Ausstattung 1/4-Zoll-Gewinde, Aufhängung für Öse
Urteil
sehr gut Preis/Leistung sehr gut
FAZIT
Mit 449 Euro erscheint der Preis auf den ersten Blick etwas teuer, doch es reicht eine Recherche im Internet um herauszufinden, dass er in der Regel hundert Euro günstiger verkauft wird - bis zum 27. Juli bietet Datacolor das LightColor Meter beispielsweise für 299 Euro an. Damit liegt das Gerät auf dem Niveau eines ordentlichen Belichtungsmessers liegt, bietet aber mit der Farbmessung einen entscheidenden Mehrwert. Klar, das Lightcolor Meter hat keine Messwertanzeige, doch dank der schnell aufgebauten Verbindung sehen wir die Bedienung via App als weiteren Vorteil – denn man muss nicht (aber kann) dort stehen wo gemessen wird. Mehrere Messköpfe können sich lohnen, wenn man häufiger Eventbühnen so beleuchten will, dass trotz Effekte auch Kameras damit klarkommen.Der eigentliche Mehrwert liegt aber nicht in der Belichtungsmessung – das können andere Geräte genauso gut. Vielmehr ist die Kombination mit der Farbmessung bisher einmalig und macht das Einleuchten am Set leichter. Egal welche Werte Bi-Color-Leuchten auf ihrem Display anzeigen – jetzt misst man das Licht, das sie wirklich bringen und kommt so schnell auf eine einheitliche Farbtemperatur. Das ist nicht nur bei Filmset-Beleuchtung, sondern besonders bei Mischlicht, also dann, wenn man das Licht nicht beeinflussen kann, zielführend. Denn jetzt hat man einen Messwert für die Farbtemperatur, die man manuell an der Kamera einstellen kann. Zudem kann man deutlich schneller herausfinden, welchen Einfluss die Effektbeleuchtung auf die Objekte hat, so dass sich mit zielgerichteter Beleuchtung Objekte besser von Falschfarben aus dem Umgebungslicht abtrennen lassen.Die Investition in das kleine Messinstrument dürfte sich also schnell amortisieren, da man so am Set schneller zu einer ausgeglichenen Belichtung und farblich passenden Beleuchtung kommt und in der Nachbearbeitung Korrekturen weitgehend unnötig macht.+ Flexibilität in der Messung+ einfache Bedienung+ App individualisierbar+ mehrere Messköpfe kombinierbar
Autor: Joachim Sauer / Bilder: Datacolor, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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