Die Erklärung: Konzernmutter Roland, einer der größten Musikelektronik-Hersteller nach Yamaha, hat die Produkte dieser Tochtermarke weitgehend seinen anderen Marken einverleibt. Dabei war Edirol 1997 gerade mit dem Gedanken angetreten, Audio und Video möglichst weit zu vereinen. Die VIDEOAKTIV-Redakteure entdeckten damals die ersten Edirol-Produkte noch vor Ort in Japan, während sie erst Jahre später ihren Weg zuerst nach USA und dann nach Europa fanden. Die Londoner Europa-Zentrale unter Massimo Barbini versuchte die Audio-meets-Video-Message von Edirol auch hierzulande publik zu machen, zeitweise gab es eine eigene Deutschland-Niederlassung in Köln. Zeitgleich mit dem Aufschwung von DV sorgten die japanischen Entwickler anfangs fĂĽr Furore mit Videomischern und später auch einem eigenen nonlinearen Schnittsystem, dem DV-7. Während letzteres als Casablanca-Widersacher nie so richtig aus den Puschen kam, waren und sind die Edirol-Videomixer bei vielen Event-Filmern oder Video-Jockeys (VJs) sehr beliebt. Auch die Audio-Interfaces (Pionierprodukte mit Firewire, später auch mit USB) fanden bei Musikern und Sound-Designern durchaus groĂźen Anlang. Das scheint jetzt alles Geschichte zu sein. Schon vor Monaten hatte Roland begonnen, die Interfaces und Monitorboxen auf die US-Softwaretochter Cakewalk umzulabeln. Zur Musikmesse wurden jetzt die Mobilrecorder, bei denen Edirol zusammen mit Zoom Pionierarbeit geleistet hatte, in die Haupt-Marke Roland integriert. Alle reinen Audioprodukte von Edirol sind damit passe - die Videomischer plus Peripherie wurden ebenfalls ausgelagert und sind jetzt bei der Roland Systems Group (RSG) gelandet, die sich eher um professionelle Stage-Technik (Multicores, Digitalmixer) kĂĽmmert. Zu den letzten Edirol-Videoneuheiten gehörten der 8-Input-Mixer LVS-800 und der Konverter VC-50HD. Man darf gespannt sein, wie die Videoambitionen von Roland in der Zukunft aussehen werden, und ob der japanische Konzernmutter weiterhin eine so wichtige Rolle spielen wird, wie es Edirol in den letzten 13 Jahren tat. (he) Infos zum Hersteller: Roland Umgetauft: Die Musikelektronik-Geräte von Edirol wie hier der VS-100 und die Monitorboxen heiĂźen nur noch Cakewalk, wie die bisherige Software-Abteilung von Roland. Exklusiv: VIDEOAKTIV testete 1999 die erste AV-Kombination, die von Edirol in Europa zu haben war (namens Canvas) und aus einem Videomischer (oben) mit LANC-Synchronizer plus ... ... einem Harddisk-Audiorecorder bestand und so ausgefeilte Nachvertonung, noch ohne Computer, erlaubte. So kompliziert war in der Anfangszeit von DV ab 1996 die semiprofessionelle Videobearbeitung. Der PC spielte damals noch eine Nebenrolle. Edirol war bei der Integration von Video und Audio zu der Zeit fĂĽhrend. Mit dem nonlinearen Schnittsystem DV-7 hatte Edirol sogar einen Casablanca-Widersacher am Start. Die aktuellen Edirol-Videogeräte wie der neue Videomischer LVS-800 mit acht Videoeingängen werden kĂĽnftig von der Roland Systems Group (RSG) vermarktet. Â