Test: DJI Mic 3 – kleiner und professioneller, aber mit Haken - Praxis - Soundcheck
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REICHWEITE
Satte 400 Meter Reichweite gibt DJI für die Funkstrecke an – das hat bei uns die Erwartungen so geschürt, dass wir beim ersten Versuch schnell gestartet und gerannt sind, damit die Aufnahme im Video nicht zu lang wird. Nach 50 Metern hat der Kollege aber schon abgewinkt – da war der Ton deutlich früher unterbrochen. Zugegeben: Bei direkter Verbindung geht es noch etwas weiter – aber wenn schon die Körperabdeckung zum Abbruch ausreicht, gibt es keine stabile Verbindung mehr. Im zweiten Versuch haben wir dann eine Reichweite von circa 35 Metern erreicht – da war dann die Verbindung ebenfalls durch Körperabdeckung unterbrochen. Jetzt werden viele sagen: Ist doch egal, denn es gibt ja die Backup-Aufnahme. Wir sagen: Klar, die Backup-Aufnahme funktioniert auch über mehrere Kilometer – dennoch sollte der Hersteller die Reichweite realistischer angeben. Diese Differenz zur Realität ist deutlich zu hoch.


Bei Körperblockade war nach etwa 35 Metern Schluss mit der Verbindung. Die von DJI angegebenen 400 Meter erscheinen uns daher utopisch und wenig praxisnah.
FAZIT

DJI kann gute Funkmikrofone herstellen – das haben sie schon bewiesen und das Mic 3 macht hier keine Ausnahme. Allerdings scheint DJI noch viel zielgerichteter das Segment Content Creation in den Fokus zu stellen. Und das durchaus konsequent: Mit mehr Optionen für Multicam-Setups und einer einfachen Handhabung erreicht man die, die ohne großen Aufwand zuverlässigen Ton benötigen. Dazu passt dann auch das Konzept mit den Backup-Aufzeichnungen. Nur bei der Reichweite muss sich der Hersteller Kritik gefallen lassen. 35 Meter ist nun wahrlich kein super Wert. Und der Verzicht auf die TRS-Buchse und somit die Möglichkeit angepasste Lavalier-Mikrofone nutzen zu können, kickt das DJI Mic 3 aus vielen Bereichen der Broadcast-Branche. Denn nur mit einer angepassten Mikrofon-Charakteristik bekommt man in kritischen Situationen, wie beispielsweise lauten Messeumgebungen, die Tonqualität nennenswert verbessert.+ einfache Bedienung+ 32-Bit Float und parallele 24-Bit-Aufzeichung+ Sender und Empfänger sehr kompakt- keine TRS-Buchse- geringe Reichweite
DATEN
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller | DJI | |
Produkt | Mic 3 | |
Preis | 199 Euro (1x Sender, 1x Empfänger) 309 Euro (2x Sender, 1x Empfänger, Ladeschale) |
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Internet | dji.com | |
DATEN |
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Bauart | Stereo-Funkstrecke (1 Sender, 1 Empfänger) | |
Funktionsweise | kabellos | |
Mikrofon | 2x in Sender integriert | |
Mikrofonanschluss | - | |
Stromversorgung | interner Akku | |
Ausstattung | 2x Fell-Windschutz (schwarz und grau), USB-C-Kabel, 1x Magnet | |
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Urteil |
gut |
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Preis/Leistung | gut |
Autor: | Joachim Sauer |
Bildquellen: | DJI, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU |
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