Zoom M3 MicTrak – Stereo-Shotgunmikrofon und 32 Bit-Rekorder - Funktionsweise
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FUNKTIONSWEISEWie kreiert das M3 MicTrak überhaupt Stereo-Aufnahmen? Dazu macht sich das Gerät das sogenannte Mitte-Seite-Prinzip zunutze. Hier sind die Mikrofone nicht nebeneinander, sondern hintereinander und im 90°-Winkel zueinander platziert. Die eine Kapsel verfügt über eine Supernierencharakteristik, das andere über eine Acht-Richtcharakteristik. Das erste Mikrofon nimmt nun Signale von vorne, das zweite Signale von der Seite auf. Durch Addition der beiden Kanäle erhält man nun den linken, durch Subtraktion des Seiten- vom Mittensignal (also Addition des phasengedrehten Seitensignals) den rechten Stereokanal. Das jeweils andere Signal wird dabei ausgelöscht.

Mitte-Seite-Aufnahmen lassen sich auch mit zwei Mikrofonen und einem Mischpult realisieren. Mitten- und Seitensignal ergeben den linken Kanal, Mitten- und phasengedrehtes Seitensignal den rechten Kanal.
Ein Trick bei der Mitte-Seite-Aufnahme ist, dass das Verhältnis von Seiten- und Mittensignal nachträglich verändert werden kann. Dazu zeichnet das M3 MicTrak RAW-Dateien im Waveform-Format auf und stellt mit der Zoom M3 Edit&Play-Software die entsprechende Nachbearbeitungsmöglichkeit zur Verfügung. Dazu verbindet man das Mikrofon via USB-C mit dem Schnittrechner und aktiviert durch gleichzeitiges Drücken von Anschalter und Stereo-Taste die Datenübertragung. Jetzt kann man den Stereo-Öffnungswinkel einstellen, die Lautstärke einstellen und die Clips anschließend in 24 oder 32 Bit und auf Wunsch normalisiert ausgeben.

Das Mikrofon zeichnet Mitten- und Seitensignal in einer Ton-Rohdatei auf. In der Software kann man nun durch das Mischverhältnis die Stereobreite im Nachhinein einstellen.
Die eigene Stromversorgung ist für den Betrieb zwingend notwendig, bedeutet im Fall des M3 MicTrak aber auch keine Synchronisation via Phantomspeisung. Kamera und Mikrofon müssen also separat an- und ausgeschaltet werden. Das erfordert Gewöhnung, denn nur wenn das Mikrofon angeschaltet ist, überträgt es auch ein Signal. Wir sind im Test dazu übergegangen, das M3 MicTrak während des gesamten Drehtages angeschaltet zu lassen – die Laufzeit ist natürlich von den verwendeten Batterien oder Akkus abhängig, war im Testzeitraum mit voll aufgeladenen Akkus jedoch kein Problem. Zoom selbst gibt für Alkaline-Batterien eine Betriebsdauer von circa zwölf Stunden an.

Die aktive Stromversorgung ist für den Betrieb zwingend notwendig und Fluch und Segen zugleich, bedeutet sie doch ein separates An- und Ausschalten, ermöglicht auf der anderen Seite jedoch einen Betrieb mit jeder Kamera auch ohne Phantomspeisung.
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