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Hands-on: Fujifilm X-H2s als Filmkamera - erstes Test-Footage - Bedienung, Bildstabilisierung und Fazit

Seite 2 von 2: Bedienung, Bildstabilisierung und Fazit

BEDIENUNGÜberhaupt kann man festhalten, dass Fujifilm bei der Bedienung seine Hausaufgaben gemacht und nicht nur Detailverbesserungen betrieben hat. Der Griff ist sehr ergonomisch, die Tasten bei der Haptik deutlich verbessert und vor allem findet man nun insgesamt mehr Knöpfe an der X-H2s. Filmer vermissen in jedem Fall ein Tally-Light und die Aufnahme auf dem Display wird ebenfalls zu dezent signalisiert. Etwas gewöhnungsbedürftig ist zudem die etwas zu kleine Tonpegelanzeige, die kaum eine Kontrolle erlaubt und die Belichtungsanzeige, die uns ebenfalls zu marginal ausfällt. Irritiert hat uns die Kamera mit der niedrigsten Lichtempfindlichkeit, die im F-Log-Modus bei ISO 1250 liegt und somit den Einsatz eines ND-Filters bei Tageslicht eigentlich obligatorisch macht. Dafür hat Fujifilm aber alle für Video relevanten Einstellungen in einem eigenen Menü versammelt, das kaum Fragen aufwirft. Dank der Aufteilung in zwei Menüebenen arbeitet man zwar auch hier in den einzelnen Menüs mit mehreren Seiten, doch es ufert nicht aus. Wir haben in erster Linie mit dem Navigationskreuz gearbeitet, auch wenn sich das Menü per Touchscreen bedienen lässt. Beispielhaft finden wir die Auswahl von Auflösung und Bildrate in einem Menü – auch wenn die Bildraten (noch) etwas unsortiert sind. Im Videomodus kann man zudem den Autofokus individuell auf die eigenen Bedürfnisse anpassen und findet dort auch eigene Optionen für den Bildstabilisator.

Fuji X H2s Luefter2

Eine Besonderheit ist der optionale Lüfter, den die Kamera für eine nahtlose Videoaufzeichnung benötigt. Bei 40 Grad Umgebungstemperatur geht Fujifilm so von einer maximalen Aufzeichnungslänge von 40 Minuten aus. Bei 25 Grad klappt die 4K-Aufzeichnung aber auch ohne Lüfter.

BILDSTABILISIERUNGWie in unserer News bereits beschrieben: Der Bildstabilisator wurde überarbeitet und kann nun in fünf Achsen den Ausgleich schaffen. Wir hatten mit dem 18 - 55 mm F2,8 leider keine Telebrennweite auf der X-H2s, haben aber dennoch aus größerer Entfernung auf dem Frankfurter Römer aus der Hand gearbeitet und haben auch mal beim Laufen gefilmt. So können wir bereits erste Ergebnisse liefern, auch wenn wir hier nochmal darauf hinweisen, dass es ein Vorserienmodel war. Der Bildstabilisator arbeitet im Weinwinkel aus der Hand gefilmt sehr zuverlässig, kommt aber an seine Grenzen, wenn man in den Telebereich kommt. Bei 55 Millimeter Brennweite sieht man das dann schon deutlich. Wirklich ruhig wirkt das Bild nicht mehr und auch mit der zugeschalteten Digitalisierung lässt sich mit der Kamera selbst sanftes Laufen nicht wirklich ausgleichen.

Fuji X H2s Hands On

Fujifilm bietet für längere Aufnahmezeiten einen optionalen Lüfter, der hinter dem Monitor angeschraubt wird und 199 Euro kostet.

FAZITEine der großen Fragen an Fujifilm auf der Pressevorstellung in Frankfurt war: Ist das nun eher eine Fotokamera oder eine Kamera zum Filmen. Schaut man sich den Markt an, dann liefert Panasonic mit der GH6 einen passenden Vergleich und positioniert die Kamera, auch wenn sie genauso gut fotografiert, eher im Videosegment. Gerade durch die noch dieses Jahr nachgeschobene X-H2 mit 40 Megapixel zu einem voraussichtlich günstigeren Preis, wird das bei Fujifilm nicht viel anders sein. Die X-H2s ist also für Leute, die es ernst nehmen mit dem Filmen. Und dafür hat Fujifilm tatsächlich eine gute Grundlage geschaffen. In Details wie der viel zu dezenten Aufnahmesignalisierung erkennt man zwar, dass Fujifilm noch nicht ganz im Videogeschäft angekommen ist – gleichzeitig zeigt der Hersteller mit dem optionalen Batteriegriff mit Netzwerkbuchse (siehe News) aber, dass man durchaus über den Tellerrand schaut. Die Ansage lautet: Fujifilms Entwickler halten die Videofunktion für elementar wichtig und wollen jetzt professionelle Bedürfnisse zufriedenstellen. Für Filmemacher ist das eine gute Nachricht. Alles weitere zeigen dann unsere ausführlichen Tests, die selbstverständlich noch folgen.+ große Formatvielfalt+ guter Autofokus und Bildstabilisierung+ kompakt und gute Ergonomie- schlechtes Signalisieren der Videoaufzeichnung

Fuji X H2s Videomenue

Fujifilm hat ein eigenes Menü für die Videofunktionen kreiert, das recht schnell zu allen relevanten Einstellungen führt.

Autoren: Joachim Sauer / Bilder: MEDIENBUREAU

Artikel begleitend zur VIDEOAKTIV 4/2022:

Praxistest: Joby Wavo Air Stereo-Funkmikrofon - zwei Sender, ein Empfänger Praxistest: Zhiyun Crane M3 - Gimbal für kompakte Fotofilm-Kameras Test: Sony FE PZ 16-35mm F4 G - motorische Weitwinkel-Zoom-Optik für Vollformat Testprotokoll: Panasonic Lumix GH6

 

Newsübersicht - Foto

Link zum Hersteller: Fujifilm

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