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Praxistest: Sony FX6 - die kleine Vollformat-Cine-Kamera

Der neue Einstieg in Sonys Cine-Kamerasegment heißt ILME-FX6 und hat es bereits zu einem ausführlichen Test in die Redation geschafft. Wir zeigen Testaufnahmen und machen den Vergleich zur Alpha 7 SIII.


Im Test:Sony ILME-FX 6, 5500 Euro (zzgl. MwSt)SEL24105G (24 - 105 mm, F 4) - 1349 Euro

Auf der FX6 prangt vorn auch das Logo von Sonys Alpha-Fotokameraserie, doch ganz offiziell bestätigen, dass es hier technisch viele Parallelen zur gerade ebenfalls neuen Fotokamera Alpha 7S III gibt, will Sony nicht. Dennoch: Hier werkelt im Inneren nahezu sicher der gleiche Sensor wie in der Alpha 7S III. Sony gibt in den technischen Daten zwar nur 10,2 Megapixel an, doch dabei bezieht man sich auf das 17:9-Bildseitenverhältnis (C4K) und wenn man weiter in die technischen Daten einsteigt, entdeckt man dann, dass der Sensor tatsächlich 12,1 Megapixel hat. Identisch ist zudem der Bionz XR-Bildprozessor. Ein weiterer Hinweis: Auch wenn die Kamera zwei native ISO Zahlen von ISO 800 und ISO 12 800 bietet, nennt es Sony nicht Dual Base ISO – sondern lediglich Dual ISO.Wir haben in unserem Testvideo deshalb zur ISO-Belichtungsreihe der FX6 auch noch zwei Werte aus dem Test der Alpha 7 SIII geschnitten, die wir ebenfalls für die ab Freitag erhältliche VIDEOAKTIV 1/2021 in einem Test hatten.

Joachim Sauer hat die Sony ILME-FX6 ausführlich getestet. Im Video sehen Sie Testaufnahmen in 4K mit Bildstabilisierungs-Option sowie ausführliche Erklärungen zur Kamera. Weitere Details und alle ausführlichen Kapitel aus unserem großen Test lesen Sie in der VIDEOAKTIV 1/2021, die ab sofort überall am Kiosk zu finden ist und hier im Print-Variante versandkostenfrei bestellbar ist.

MedienBureau Sony FX6

Den Griff kann man abnehmen, so dass der kompakte Kamerakörper dann auch unter eine Drohne oder auf ein Gimbal montiert werden kann. Allerdings sollte man dann eine kompaktere Optik und einen leichteren Akku montieren.

Das steckt drinWie Sony die zwei Empfindlichkeitsstufen technisch umsetzt, bleibt vorerst das Geheimnis der Entwickler. Sicher ist: Es gibt nicht zwei getrennte Schaltkreise für die verschiedenen Empfindlichkeiten. Wir haben einmal einen Test mit der Cine-EI-Einstellung gemacht, wobei Sony hier nur die zwei Grundempfindlichkeiten aufzeichnet, und die geänderten ISO-Einstellungen nur auf dem Monitor zeigt. Damit kann man die Empfindlichkeit so verschieben, dass man die Dynamik  eher in den Schatten oder die Lichter setzt. Bei beiden Modi sehen wir jedoch mehr Bildrauschen. Wir haben die ISO-Reihe also auch im normalen Modus gemacht und dabei auf S-Cinetone gesetzt. Dieser Modus hat im Vergleich zum Dreh mit S-log3-Profil zwar etwas weniger Dynamikumfang, zeigt dafür aber auch ohne große Nachbearbeitung einen cineastischen Look.


 

MedienBureau Sony FX6 6161

Die Tastenverteilung ist bereits seit mehreren Kameragenerationen bekannt und bewährt. Die Audiosteuerung hat allerdings nur für zwei der vier Kanäle Regler.

BedienungBeim Gehäuse lehnt sich Sony an den Vorgängerin FS5 Mark II an, auch wenn die silberne Gehäusefarbe nun an der Venice anlehnt. Das Bedienkonzept mit neun selbst definierbaren Tasten, einer kleinen Audioeinheit mit zwei Reglern, ist identisch und auch den elektronischen variablen ND-Filter gibt es hier wieder. Einen Sucher gibt es nicht, doch der 3,5-Zoll-Monitor mit seinen 1280 x 720 Pixel Auflösung ist von der FX9 bekannt und somit mit einer Sucherlupe erweiterbar, auch wenn dieser bei der kleineren FX 6 nicht zum Lieferumfang gehört.Der Kamerakörper allein wiegt 890 Gramm – ohne Optik, Akku und Speicherkarten. Wie inzwischen üblich hat auch die FX 6 eine aktive Kühlung über einen Lüfter, der aber stets zurückhaltend ist und in unseren Aufnahmen nicht zu hören war. Sony führt die Luft zudem nicht über die elektronischen Bauteile ab, sondern über einen Kühlkörper der vom empfindlichen Innenleben abgekoppelt ist.

MedienBureau Sony FX6 110914

Joachim Sauer hatte die FX6 für einige Tage mit in den Bergen. Bewährt hat sich der drehbare Griff an der rechten Seite, der zudem einige Steuerfunktionen bietet und nun an einer eigenen Remote-Buchse angeschlossen wird. So bleibt eine weitere Fernsteuerbuchse übrig.

Bei den Speicherformaten schränkt Sony erstaunlicherweise die Wahlmöglichkeiten ein. Während die Alpha 7S III auch den neuen XAVC-HS-Modus mit dem H.265-Codec bekommt, gibt es bei der FX 6 lediglich die Speicherung im XAVC-L- und XAVC-I-Modus mit H.264-Codec. Das Speicherkartenlaufwerk ist dagegen identisch, so dass beide Kartenschächte sowohl SD-Karten als auch CFexpress Typ A-Karten entgegennehmen.Um es kurz zu machen: Für uns ist der variable ND-Filter ein sehr gewichtiges Argument für die Sony-Kamera. Gerade in Verbindung mit der enormen Lichtstärke ermöglicht er die automatische Belichtung, ohne Veränderung der Blende und ohne, dass man am Shutter drehen muss. So lässt sich also stressfrei spontan aus der Hand und mit Offenblende arbeiten. Wie gut die Bildqualität ist, sehen Sie im Video und unsere weiteren fundierten Ergebnisse aus unserem Test finden Sie in der VIDEOAKTIV 1/21.

 


 

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Das zwischengeschobene Schnellmenü erlaubt nicht alle Einstellungen. Nur die mit dem dickeren weißen Rahmen kann man, auf Wunsch per Touchscreen, direkt einstellen.

FazitBei unserem Test des Vorserienmodells der Alpha 7 SIII konnten wir sowohl im Forum als auch auf YouTube häufig das Unverständnis vieler Kameraleute lesen, warum es die Technik nicht in einer Filmkamera gibt. Voila: Hier ist die erste echte filmende Alpha-Kamera – die sehr deutlich den Anspruch erhebt nicht nur für Reportage und Dokumentationen, sondern auch für Cine-Produktionen geeignet zu sein.Der Spagat ist Sony wirklich gut gelungen: Die gewohnt ausgefeilte Bedienung, ein super variabler ND-Filter, ein praxisgerechter Audiopart – dazu ein Sensor, der - das hat schon die Alpha 7 SIII gezeigt - wirklich enorm lichtstark ist. Wir spekulieren mal darauf, dass Sony irgendwann ein Einsehen hat und auch hier den H.265-Codec integriert.

MedienBureau Sony FX6 1030991 2

DATEN

Hersteller Sony Modell ILME-FX6 verwendetes Objektiv SEL24105G F4 Herstellergarantie 24 Monate Software-Version 0.11 AUSSTATTUNG Aufzeichnungsformate C4K (60p, 50p, 30p, 25p, 24p), UHD (120p, 100p, 60p, 50p, 30p, 25p, 24p), Full-HD (240p, 200p 120p, 100p,60p, 50p, 30p, 25p, 24p) Dateiformate C4K, UHD, Full-HD (MXF) Aufnahmemedien SDXC, CFexpress Typ A maximaler Weitwinkel/Zoom (KB) 24mm/4,4-fach Wechseloptik-Typ / Filter Sony E-Mount/77 mm Display/Auflösung 8,9 cm (3,5 Zoll)/ 920 000 Pixel Gewicht/Maße (B x H x T) 0,89 kg/11,6 x 15,3 x 11,4 cm (ohne Griff, Akku, Speicherkarten)

Und auch wenn es im Cine-Segment vielleicht falsch erscheint: Die Streaming-Funktionen werden in dieser Preisklasse immer wichtiger, denn wer fürs Kino produziert, muss morgen (oder tatsächlich vielleicht schon heute) vielleicht zu Hause bleiben und ist ganz froh, wenn er die Kamera auch bei anderen Jobs noch einsetzen kann. Wie gut man Streaming in eine professionelle Kamera integrieren kann, hat gerade JVC beim HC 550 vorgemacht.

Sie wollen alles Weitere zur Sony FX6 erfahren und das komplette, ausführliche FAZIT mit weiteren, wertvollen Aussagen des Test-Redakteurs lesen? Dann schmökern Sie im vollständigen Test sowie vielen weiteren Testartikeln und Praxisberichten in der kommenden VIDEOAKTIV 1/2021 (ab dem 24. November am Kiosk)

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