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Interview: Wunschcamcorder-Fragen an Sony

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VIDEOAKTIV DIGITAL Ist geplant, HDV-Camcorder für Consumer auf den Markt zu bringen, die auch auf Speicherkarte filmen, wie es der Sony-Profi Z 7 auf CompactFlash tut? Guido Reichelt: Da hat es eben schon eine kurze Anleitung zu gegeben. Ich greif dass nochmal auf mit der Formatvielfalt, die geht ja damit einher. Ich versuche auch - in Richtung Handel, in Richtung Konsumenten - mehr und mehr diese technische Formatvielfalt in den Hintergrund rücken zu lassen. Was ist für den Konsumenten spürbar? Das Format, oder eher das Medium, worauf er aufnimmt? Im Hintergrund sollte eigentlich etwas automatisch gelöst werden, ohne dass sich der Konsument sich diese Frage stellen muss. Mir persönlich passt auch eigentlich nicht, dass hier von AVCHD gesprochen wird - ich möchte einfach nur High Definition auf der Festplatte haben. Das ist eigentlich das Bedürfnis, und von daher, das würde ich gerne mehr und mehr in den Vordergrund schieben, dass er sich die Frage stellt, worauf zeichne ich auf und wo nutze ich nachher meine Videos, und nicht: Mit welchem Kompressionsformat wird es denn klein gerechnet, damit es irgendwo hin passt. Die Frage sollte er sich eigentlich nicht stellen, weil es beschäftigt ihn ja und lenkt ihn eigentlich vom seinem Grundbedürfnis ab.  Oliver Kaltner: Der Camcordermarkt in Deutschland ist ja durchaus in einer stagnierenden Situation, wenn nicht sogar rückläufig, und natürlich haben wir sehr stark analysiert, weshalb ist er rückläufig und welche neuen Impulse müssen wir als Hersteller in den Markt setzen um, wie wir das nennen, ein so genanntes „Refreshment“ zu bekommen. Fakt ist, dass wenn wir mal die letzten drei Jahre betrachten, genau das Camcordersegment extremst technologisch in der Kommunikation getrieben wurde. Das bedient natürlich auf der einen Seite eine ganz große Zielgruppe, die genau diese Technik braucht, diese Gruppe ist extremst wichtig und die Gruppe ist auch sehr sehr groß. Entscheidend ist aber auch, dass vielleicht sogar dadurch, dass das überall in der Kommunikation auf einmal sehr technisch ausgelegt war, eine Einstiegshürde aufgebaut wurde bei Leuten, die bis dato nur kleine Filmchen auf einem Handy gemacht haben und sagen, im Grunde will ich schon mehr, aber ich muss da ein hochtechnologisches Gerät in die Hand nehmen und ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich das beherrschen kann. Die Angst vor dem Beherrschen von Technik oder Nichtbeherrschen von Technik nimmt zu, und deshalb sagen wir in der Kommunikation gehen wir viel mehr dahin, dass wir sagen, das ist doch am Ende des Tages gar nicht die Technik das entscheidende, weshalb ich einen Camcorder kaufe, sondern welches Ergebnis kann ich damit produzieren und wie schnell. Das heißt, es kauft sich niemand einen Camcorder, um einen Camcorder zu haben, Menschen kaufen sich einen Camcorder, um gute Filme zu machen - und da müssen wir wirklich auch in der Kommunikation darauf achten, dass wir sagen, das ist leicht in der Handhabung und wenn du in den ersten Schritten zehn Prozent der tatsächlichen Technologie des einzelnen Modells beherrscht, hast du bereits gute Ergebnisse erzielt. Idealerweise ist ein Umgang mit diesem Camcorder aber so angenehm, dass du fast spielerisch die restlichen 90 Prozent der technologischen Wirklichkeiten erfährst im Laufe der Zeit, und idealerweise das Ganze auch noch ohne das Lesen einer Bedienanleitung ... Die, die eine technische Features-Diskussion haben wollen, die müssen bedient werden, das ist ganz wichtig, bitte nicht mißverstehen. Aber Fakt ist, der Kragen muss aufgeweitet werden, damit wir wieder mehr Leute für das Thema Camcorder begeistern können - und das sind eben nicht nur die Leute, die jetzt gerade eine neue Familie gegründet haben oder irgendwie Familienevents machen. Der Camcorder aus unserer Sicht kann heute ein absolutes Highlight im Alltag darstellen und sollte - ähnlich wie Mobile - auch mal mitgeführt werden. Und so versuchen wir auch über die Miniaturisierung das Gerät im Grunde genommen mobiler zu machen, indem ich es dabei haben kann. Das ist eine vielschichtige Perspektive, die man da aufbauen muss.

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