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Interview: Wunschcamcorder-Fragen an Sony

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VIDEOAKTIV DIGITAL Sie haben also das Format nicht speziell für die Hobbyfilmer gemacht, die nachbearbeiten möchten? Guido Reichelt: Grund der Kompatibilität, und weshalb wird das eben mit Panasonic entwickelt haben, ist auch, dem Konsumenten gegenüber zu zeigen, du brauchst dich nicht allein gelassen fühlen, es ist ein Format worauf sich mehrere geeinigt haben. Gerade der deutsche Konsument schaut nach, was ist auf dem Markt als breites Medium oder als breites Format verfügbar und worauf kann ich vertrauen? Und da ist es eben der Schritt diese Technologie zu nutzen, quasi als MP-3 Format für High Definiton-Video. Und wie bei der Musik, die man irgendwie teilen möchte, haben sich Entwicklungen aufgetan, die möglicherweise auch per Video mal Einzug halten, wenn die Bandbreiten dementsprechend groß genug. Und AVCHD leistet genau das, was der Konsument von morgen unserer Meinung nach wünscht, und das kann es eben auf qualitativ sehr hohem Niveau. Zu dem Punkt der Nachbearbeitung: Da erkennen wir natürlich, dass die Hardware vielleicht nicht mehr reicht. Dies liegt nicht unbedingt an AVCHD, dies liegt primär an High Definition, weil damit eben ein riesiges Datenvolumen verbunden ist. Und um momentan eben Konsumenten eine Lösung anzubieten, haben wir einerseits eine Software beigepackt, die auch die kurzen Schnitte realisiert, und das funktioniert auch auf einfachen, kleineren Rechnern noch von der Power. Aber wenn der Schnittkonsument mehrere Effekte haben möchte, nachvertonen möchte, auf mehreren Spuren ineinander blenden möchte, dann geben wir ihm momentan die Möglichkeit, zumindest von der Software-Seite aus, alles das zu realisieren mit der Vegas 8-Software. Der Konsument spürt dann: „Oh, das dauert aber sehr lange, wenn ich da etwas schneiden möchte“, und hat dann irgendwann den Drang zu einem neuen Rechner. Ich finde an dieser Stelle das ja einen lohnenden Schritt, mal eine Investition in einen neuen und schnelleren Rechner zu tätigen. Oliver Kaltner: Ich will noch ein anderes Merkmal dazu beitragen. Wann ist denn AVCHD entstanden? Zu dem Zeitpunkt haben wir uns als Industrie generell um das Thema High Definition zum ersten Mal intensivst gekümmert. Und High Definition ist eben erstmalig kein Format, das ein einzelnes Produktsegement in irgendeiner Form bearbeitet, sondern tatsächlich über alle Produktsegmente hinausgehend. Das heißt wir als Vollsortimenter waren tatsächlich gefordert, eine Lösung zu finden, die beispielsweise in der Kompatibilität mit einem High Definition-TV-Gerät auch funktioniert ... Die beiden Treiber dieses Segments Camcorder, Sony und Panasonic, haben sich auf ein Format verständigt. Es gibt also kein geschlossenes Einzelsystem eines der großen Anbieter, sondern wir gehen hier gemeinsam auch den Weg in die Formatentwicklung. Fakt ist: Es gibt nicht das perfekte Format, und ich glaube auch in der digitalen Welt wird es das nicht geben, weil die unterschiedlichen Bedürfnisse der unterschiedlichen Konsumentengruppen tatsächlich über ein Format nicht abdeckbar sind ... Und das AVCHD-Format war für uns zu dem Zeitpunkt und ist auch heute noch das beste Format, um wirklich eine Kompatibilität herzustellen für denjenigen, der sagt, ich möchte gar nicht so wahnsinnig viel schneiden, sondern ich möchte sofort mit meinem fertigen Produkt über ein Kabel - idealerweise HDMI - direkt auf mein HD-ready- oder Full HD TV-Gerät gehen und da funktioniert das natürlich sehr sehr gut. Es ist eine große Herausforderung, wir versuchen, über Zusatzangebote tatsächlich dann auch sehr sehr konsumentenfreundlich zu sein, und um das auch nochmals zu untermauern, die Vegas-Software die mittlerweile in der Version 8 vorliegt: Das ist ein sehr großes Angebot, das wir auch an Konsumenten weitergeben. Das ist ein Preis von 599 Euro, und jeder der ein High Definition-Gerät von Sony kauft, bekommt die Software umsonst mit dazu, also wir gehen auch schon ganz bewusst in eine sehr große Investition rein, weil wir das natürlich auch sehen. Fakt ist: Auch ein Vollsortimenter wie Sony hat eine besondere Aufgabenstellung, nämlich den Experten genauso zu bedienen wie denjenigen, der im Grunde mit einer sehr sehr leichten Art und Weise sehr sehr schnell Zugang zu seinem Entertainment-Erfolg haben möchte. Beide Gruppierungen sind eminent wichtig.

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