Zum Hauptinhalt springen

Report: privater Spielfilmdreh in Thailand - Workshop 3

Seite 4 von 5: Workshop 3

Auf zwei Tuk-Tuks durch die Großstadt – spaßig, aber unsicher. Deshalb verließ ich mich hier auf eine einzige Linse, das Zeiss 16-35 Millimeter ZA SSM f2.8, das für den Abstand zweier Fahrzeuge zueinander genug Abwechslung in der Brennweite bot. Für fast alle anderen Aufnahmen kamen Festbrennweiten zum Einsatz, weil sie noch lichtstärker (was nachts einiges ausmacht) und leichter (für Handkamera-Aufnahmen im „Run-and-Gun-Style") sind. 12 auf der flucht 19 auf der flucht Unterschiedliche Kameras an einem Set fallen im Schnitt weniger ins Auge, wenn filmisches Licht gesetzt wird. So setzten wir unser Hauptlicht ein, als ob wir tagsüber bei Sonnenschein drehen würden – die „Sonne" immer als Hintergrundlicht hinter den Schauspielern (was ein herrliches Spitzlicht ergibt), von schräg vorne wird das Licht weich mit Styrophorplatten reflektiert. Der Videolook verschwindet nicht einfach, indem man sich eine teurere Kamera kauft, sondern erst durch ein „filmisches Bild". Zum Kinolook gehört auch das Anordnen von Personen. Der ältere Darsteller, der den Hostel-Besitzer spielt, war zum Beispiel klein und stand vor einem dunklen Schlüsselkasten, was ein langweiliges Bild ergab. Als wir ihn auf eine Holzbox stellten, kamen die Metallobjekte auf der Box ins Bild, die in der Unschärfe schöne Reflexionen erzeugen und den Hintergrund lebendig und interessant machen. Je schöner die Unschärfe bei geringem Abstand zur Wand dann aussieht, desto besser. 14 auf der flucht 13 auf der flucht

Ein Schlüssel zum „Hollywood-Look" liegt in der Atmosphäre der Räume – niemand will ein cleanes Set sehen, schon gar nicht in Bangkok. Im Hostel hatte alles Patina, Dreck – deshalb liefen bei diesem Dreh auch fast unentwegt Nebelmaschinen. Ein Problem war dann freilich, dass das Nebelfluid auf dem Boden kondensierte und große Pfützen bildete, in denen die Schauspieler bei den Action-Szenen dann ausrutschten. Und natürlich kann man nicht jede Location mit Nebel zuqualmen.

 

 
Workshop 4
Seite
Autor:
Bildquellen:
160x600

Weitere Praxis-Artikel

Praxistest: Datacolor LightColor Meter – mehr als ein Belichtungsmesser

| Magazin Praxis
Mit dem LightColor Meter betritt Datacolor Neuland und kombiniert einen Belichtungsmesser mit einem Farbmessgerät. Warum man so deutlich leichter eine ausgewogene Beleuchtung hinbekommt und warum ein solches Werkzeug der kamerainternen…

Filmarena: Preiserhöhungen – unvermeidbar, aber unangenehm

| Magazin Praxis
In den letzten Monaten war das Thema der Inflation groß, so groß, dass auch die Kreativbranche gezwungen ist seine Preise an die veränderten Begebenheiten anzupassen. Doch wie geht man hier taktisch am besten vor und welche Tipps für…

Finanzierung in der Medienbranche: Schufa, Creditreform und Fallstricke

| Magazin Praxis
Auch im zweiten Teil zum Thema Finanzierung steht uns Jörg Pieper von TecumFinance Rede und Antwort. Dabei befassen wir uns mit der Schufa und der weniger bekannten, aber für Selbstständige wichtigen Creditreform, sowie versteckten Fallen…
160x600