Foto-Film-Praxis: die richtige Bildfolge - Videocodecs & Bildfolge im Detail
Seite 2 von 3: Videocodecs & Bildfolge im Detail
Bei Standbildkameras lassen sich die Nachteile teils durch weiteres Zubehör kompensieren oder sogar zum Vorteil ummünzen. Nicht zuletzt müssen die technischen Grundlagen für die Filmerei geschaffen werden, denn im Gegensatz zum JPEG der Fotografie gibt es kein allgemeingültiges Videoformat, das jede Kamera beherrscht und das an jedem Rechner betrachtet werden kann. Bevor wir also die spannendere kreative Seite des Filmens und das Zubehör betrachten, muss man sich mit technischen Grundlagen auseinandersetzen.
Bildfolge
Ein Video lässt sich ebenso komprimieren wie ein JPEG-Bild, doch da hier in der Regel gleich über mehrere Minuten jeweils 25 bis 50 Bilder gespeichert werden sollen, muss die Effektivität der Komprimierung steigen, um die Datenmengen möglichst klein zu halten. (Noch mehr Infos im Ratgeber: Bildraten und wie man filmt.)
Statt des Motion-JPEG-Formats zeichnen deshalb nahezu alle Fotokameras inzwischen MPEG-4-Dateien oder alternativ MOV-Dateien auf, wobei in beiden Fällen die Videos mittels H.264-Codec komprimiert werden. Gleiches gilt für das AVCHD-Format – wobei der vom Camcorder stammende Standard auch gleich ein eigenes Dateisystem auf die Speicherkarte schreibt, um die Dateiverwaltung und den Video-Import auf den Rechner zu vereinfachen.
Der H.264- Codec speichert nicht jedes Bild komplett, sondern bildet eine Bildgruppe (group of pictures, oft als GOP abgekürzt). Innerhalb dieser Bildgruppe gibt es ein Vollbild mit allen Bildinformationen (I-Frame), dazu P- und B-Frames. Nach einem I-Frame folgen Bilder, die nicht mehr komplett gespeichert sind, sondern sich nur durch den Bezug auf das davor liegende I-Frame zusammensetzen lassen.





Der H.264- Codec speichert nicht jedes Bild komplett, sondern bildet eine Bildgruppe (group of pictures, oft als GOP abgekürzt). Innerhalb dieser Bildgruppe gibt es ein Vollbild mit allen Bildinformationen (I-Frame), dazu P- und B-Frames. Nach einem I-Frame folgen Bilder, die nicht mehr komplett gespeichert sind, sondern sich nur durch den Bezug auf das davor liegende I-Frame zusammensetzen lassen.
Dabei hängt die Datenrate unmittelbar mit der sogenannten Bildwiederholrate zusammen: Je mehr Bilder man speichert, desto höher wird die Datenrate; was sich gerade bei schnellen Bewegungen wiederum gar nicht so dramatisch auswirkt, denn die Veränderung zwischen den Bildern fällt bei mehr Bildern zwangsläufig geringer aus.
Günstigere Kameras setzen auf 30 Vollbilder (Progressive) und orientieren sich damit am amerikanischen NTSC-Standard; in der Regel gilt das einfache Prinzip: mehr Bilder sind besser. Das wären dann, um beim NTSC-Format zu bleiben, 60 Vollbilder. Wer das Material mit anderen Aufnahmen mischt, sollte besser im hierzulande üblichen PAL-Format bleiben und darauf achten, dass die Kamera auch mit 50 Vollbildern arbeitet.
Unabhängig von Videoformat und Auflösung kann man festhalten: Je höher die Datenrate, desto besser die Bildqualität. Und da der Rechner bei der Videowiedergabe mehr Daten vorfindet und so das Bild weniger rekonstruieren muss, klappt das auch auf kleineren Systemen noch anständig.
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