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Dell Precision 7780: Workstation-Notebook im Praxistest - Kamera & Ton, Fazit & Wertungstabelle

Seite 4 von 4: Kamera & Ton, Fazit & Wertungstabelle

WEBCAM UND AUDIO

Im Rahmen eines modernen Arbeitsplatzes kommen der Kamera und dem Ton inzwischen eine hohe Bedeutung zu. Dass Dell professionelle Anwender im Blick hat zeigt schon der kleine Schiebeschalter im Displayrand, der die Webcam deaktiviert. Zudem gibt es eine kleine LED, die mit einem weißen Licht signalisiert, dass eine Anwendung auf sie zugreift. Sie liefert Full-HD-Auflösung mit 30 Bildern in der Sekunde, was für normale Meetings völlig ausreichend ist. Sie kommt zudem erfreulich gut mit Gegenlicht klar. Dennoch wird man für sie kaum Begeisterungsstürme bekommen – dafür ist zumindest die Erwartungshaltung an Kameras in der Medienbranche zu hoch. Selbes gilt für den Ton der Lautsprecher, die bei meinem alten Dell XPS 15 besser waren. Auch hier setzt man offensichtlich darauf, dass professionelle Anwender eher Kopfhörer oder ein Audiointerface anschließen – was durchaus realistisch ist. Es ist aus meiner Sicht aber dennoch keine gute Erklärung für einen deutlich zu flachen Sound bei einem Standardwerkzeug, auf das man letztlich dann doch immer wieder mal zurückgreifen muss.

Dell precision 17 7780 Explosion

Dell hat eine wie gewohnt eine sauber konstruierte Workstation geliefert, die dank gutem Wärmemanagement wirklich nur unter Volllast die Lüfter hörbar anschmeißt. Das Notebook bietet zudem Platz für eine zweite SSD-Festplatte und kann diese mit der ersten als Raid-Strang verwalten.

LEISTUNG

Die Positionierung als Workstation fördert wahrscheinlich nicht nur bei mir eine Gewisse Erwartungshaltung in Bezug auf die Leistung. Dass die Precision 7780 hier rein von der Hardware auf einem hohen Niveau ist, zeigt schon die Ausstattung. Doch diese Leistung muss man in der Praxis auch abrufen können, was bei kompakten Notebooks sehr häufig ein Kühlungsproblem ist. Genau hier punktet Dell mit Kühlrippen, die den Luftstrom sich nach hinten durch große Auslässe ausströmen lassen. Das sorgt dafür, dass der Rechner unter „normalen“ Bedingungen den Lüfter nur langsam und somit nahezu unhörbar anwerfen muss. Als „Normal“ bezeichne ich das parallele Arbeiten in Büro-Anwendungen während gleichzeitig mehrere Browser mehrere Websites geöffnet halten und ich zudem noch im Photoshop Bilder bearbeite, wobei hier aufwändige Funktionen wie das Wischwerkzeug dann durchaus auch mal die Lüfter kurzzeitig höher drehen lässt. Dass hier der Rechner dennoch nicht ausgelastet ist, merkt man auch daran dass man im Akku-Schonmodus arbeiten kann, ohne Einbußen wahrzunehmen.

Dell Precision 7780 Kuehlung

Die Dell Precision 7780 Workstation hat großzügige Luftauslässe und wird vom Geräusch eigentlich nie dominant.

Deutlich anders wird es, wenn man ein Schnitt- oder Animationsprogramm anwirft, egal ob das Adobe Premiere respektive AfterEffects, CyberLinks PowerDirector oder Magix Video Deluxe ist. Ich habe auch mit viel Mühe keine Konfigurationsoption gefunden, die es mir ermöglicht hat die volle Leistung ohne Netzteil abzurufen. Entsprechend hieß es für mich immer das Netzteil mitnehmen – was allerdings auch angesichts der Akku-Laufzeit von circa 100 Minuten (ohne Volllast) selten eine Option auf Reisen sein dürfe. Wer unter Volllast arbeitet hört dies auch – aber hier schlägt sich das System deutlich besser als kompaktere Notebooks, denn die Lüfter drehen schon wegen der größeren Luftauslässe weniger hoch, so dass man sie zwar wahrnimmt, sie aber weniger aggressiv klingen und somit weniger nerven. Mit dem richtigen Mikrofon sind somit Tonaufnahmen vielleicht nicht optimal, aber machbar.

DATEN UND TESTERGEBNISSE

Dell Precision7780 Tabellenbild

Hersteller Dell Modell Precision 7780 Preis 3.896 Euro Internet dell.com Betriebssystem Windows 11 Ausstattung                                              Abmessungen 39,8 x 2,9 x 26,5 Zentimeter Gewicht 4,5 Kilogramm Prozessor Intel Core i9-13950HX (36 MB Cache, 24 Cores, 32 Threads, bis zu 5,50 GHz, 55 W) Arbeitsspeicher 32 Gigabyte Datenträger 1x SSD (1 Terabyte) Grafikkarte(n) Nvidia RTX 3500 Ada (12 GB, GDDR 6) Optisches Laufwerk – Display / Helligkeit 17-Zoll (1920 x 1080 Pixel), max. 500 cd/m², matt Video/Audio - 2x Thunderbolt 4 (bis zu 40 Gbit/s)- 1x USB-3.2-Typ C- 2x USB-3.2-Typ A- 1x RJ-45 10/100/1000- 1x HDMI- 1x 3,5 Millimeter Klinke Audio-Buchse- 1x SDXC-Kartenleser Kabellose Schnittstellen - WLAN 6E (802.11ax)- Bluetooth 5.3 Netzteil extern 240 Watt Akkulaufzeit 100 Minuten (Hochleistung, nicht Vollast) va logo kl 100   Urteil sehr gut Preis/Leistung sehr gut

FAZIT

Joachim Sauer VIDEOAKTIV AutorOhne Frage ist die Workstation ein Leistungspaket, mit dem man im professionellen Umfeld sehr gut umfangreiche Video- und Medienprojekte bearbeiten kann – solange man mit dem Netzteil arbeitet. Im Akkubetrieb ist immer noch vieles machbar, doch Videos schneiden klappt so leider nicht flüssig. Das schränkt den mobilen Betrieb deutlich ein, wobei man realistischerweise sagen muss, dass hier auch der Formfaktor und das hohe Gewicht dagegen sprechen. Die Workstation Precision 7780 ist eben eher ein Schlepptop wie ein Laptop – durchaus beweglich, aber eben nicht wirklich mobil. Doch genau dieser Nach- ist eben auch der Vorteil der Dell Precision 7780: Sie bietet die volle Leistung einer Workstation und Aufrüstoptionen wie ein Raid. Wenn es in erster Linie darauf ankommt eine Workstation-Arbeitsplatz aufzubauen, ist das Notebook allemal deutlich mobiler als ein Desktop-Rechner. Und die Precision 7780 bleibt für ein Notebook auch unter Volllast noch vergleichsweise leise – oder anders herum, zumindest nicht lauter als der große Kollege, den man unter den Arbeitsplatz stellt. Schade, dass Dell nur ein Full-HD-Display integriert – das wird heutiger Grafik- und Videoschnittsoftware kaum noch gerecht und erfordert am Arbeitsplatz wenigstens einen externen Monitor. Am eigenen Arbeitsplatz sicher kein Problem – für den mobil eingerichteten vollwertigen Schnittplatz erhöht dies den Aufwand.+ sehr gute Ausstattung und Optionen+ bleibt unter Volllast leise+ sehr gutes Update-Management+ extrem zuverlässigo Kalibierungssoftware, aber nur eingeschränkte Messwerkzeug-Auswahl- hohes Gewicht- Volllast nur mit Netzteil- nur Full-HD-Display

 

 

 

Autor: Joachim Sauer Bilder: Dell, Jonas Schupp, Joachim Sauer

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