Ratgeber: Social Media perfekt nutzen - die Strategie
Praxis-Ratgeber - Social Media perfekt nutzen:
Teil 2 - Die Strategie
DIE STRATEGIE
Bevor man anfängt Dinge zu posten, sollte man sich eine Strategie überlegen. Was soll kurzfristig erreicht werden? Wen will man erreichen und was ist das langfristige Ziel? Danach richten sich die Inhalte. Im Falle von Medienschaffenden ist es eigentlich ganz einfach: Man muss keine besonders große, sondern nur die richtige Zielgruppe erreichen, und das ist im ersten Schritt mal die eigene Kundschaft. Auf den Social-Media-Kanälen kann man dieser zeigen, dass man nicht nur zur Erstellung neuer Inhalte fähig, sondern auch für Strategien und Medienkonzepte der richtige Ansprechpartner ist. Damit ist klar: Man möchte eher Menschen mit Budget-Verantwortung in Firmen erreichen, denen man zeigen will, dass man schöne Bilder und gute Effekte produzieren kann. Wichtig ist, dass die richtigen Personen zuschauen. Denn schließlich nützt einem am Ende nur der „eine” Anrufer, der einen Job beauftragt. Gerade deswegen ist das Recycling so wichtig.
„Tue Gutes und rede darüber”, eine alte Weisheit. Es liegt also nahe, das auch so zu machen. Dabei spielt es keine wirkliche Rolle, wie alt das Material ist. Ein gutes Bild bleibt ein gutes Bild, ein guter Effekt ein guter Effekt, und beides zeigt das Können des Erzeugers. Und wenn man es vor zehn Jahren schon konnte, kann man es heute umso besser. Mit altem Material lässt sich auch die Kontinuität der eigenen Qualität zeigen. Ein nicht zu vergessener Aspekt der Eigenwerbung. Etwas anders muss die Strategie aussehen, wenn man sie für eine Firma aufbauen soll, die klar Produkte für Endverbraucher anbietet. Dabei spielt die Reichweite dann zwangsläufig eine höhere Rolle, so dass man die Strategie etwas genauer auf sie ausrichten muss. Hier ist das Recycling nicht ganz so einfach, aber immer noch möglich: Viel anstellen kann man zum Beispiel mit einer Produktfotografie als Freisteller, also vor weißem Hintergrund; so dass das Produkt sich leicht ausschneiden lässt. Auf diese Weise lässt sich das Produkt vor verschiedenen Hintergrundbildern verwenden, wobei ein Mix aus Holz, Urlaubsbildern oder Landschaften denkbar ist. Hier kommen zudem Portale ins Spiel, die freien Content anbieten.
Es gibt viele, exemplarisch seien pixabay.com, pexels.com, unsplash.com (im Bereich Bild) und freesound.org (im Bereich Audio) genannt. Wenn man dort viel Content anderer entnimmt, macht es Sinn, auch etwas beizusteuern. Das steigert die Reputation und ist schlicht und einfach fair. Schön wird es, wenn sich, trotz der Montagen, aus den verschiedenen Bildern dann im Laufe der Zeit ein Bildstil entwickelt, der von den Followern zugeordnet werden kann. Eine andere Art des Recyclings besteht darin, produziertes Footage zu zerlegen und mehrfach zu nutzen. Ein konkretes Beispiel: Lutz hat circa einminütige Social-Media-Videos für einen Kunden produziert. Aus diesem Material entstehen nun Videos für Stellenanzeigen-Portale in einer Länge zwischen 15 und 30 Sekunden. Es muss nichts neu gedreht werden, allenfalls wird ein Off-Text neu aufgenommen und vielleicht eine Schrifttafel produziert. Das ist schnell gemacht und für den Kunden kostengünstig. Für den Produzenten bedeutet es zusätzlichen Umsatz. Auf diese Weise entstehen eine ganze Reihe von neuen Videos aus bestehendem Material. Den Kunden freut es, es ist kosteneffizient und er bekommt neue Ideen, die er nutzen kann. Gleichzeitig stärkt dies meine Mediakompetenz beim Kunden: Wenn er sieht, dass seine Ursprungsausgabe einen Mehrfachnutzen hat, ist er gewillt, mir auch den nächsten Auftrag zu geben.
Autor: Lutz Dieckmann, Joachim Sauer / Bilder: MEDIENBUREAU
Weitere Teile dieser Serie:
- Teil 1 - Sammeln und Aufbereiten
- Teil 2 - Die Strategie
- Teil 3 - Richtig texten
- Teil 4 - Weiteres Recycling plus Fazit