Der gute Ton Der Ton spielt bei mir nicht die erste Geige, muss aber gut und nicht zu zeitaufwändig zu bearbeiten sein, dabei klar und sauber herüberkommen, vor allem um lebendige Bilder zu unterstützen. Ein guter Ton geht beim Erleben des Zuschauers fast unbewusst in die Szenen ein und drängt sich nicht auf. 6 oder gar noch mehr Kanäle überlasse ich darum gerne dem Kino, das damit oft fade oder alberne Schinken aufmöbeln mag. Dennoch verlange ich von einem Camcorder eine optimale Aufnahmequalität, vor allem im Automatikbetrieb. Diese Aufgabe meistert der SD 100 ganz ordentlich und lebendig bis in den höchsten Frequenzbereich. Und: Endlich sind die Laufwerksgeräusche verschwunden! Das Windfilter funktioniert sogar einigermaßen, ein aufgeklebter kleiner Puschel aus Kunstfell (z.B. aus einer Stoffresteabteilung) leistet aber noch Erstaunlicheres. Die mit dem optischen Zoom verbundene Mikrofoneinstellung kann Nebengeräusche von den Seiten und hinten dämpfen. Die Aussteuerungsautomatik arbeitet leider nur mit den eingebauten Mikrofonen zusammen, hier ist Obacht bei Verwendung von Aufsteckmikrofonen, insbesondere solchen mit eigener Verstärkung, angesagt.
Verlustmeldungen Viele Amateure bevorzugen seit Jahren den analogen YC – Anschluss, wie er für eine bessere Bildqualität auch an DVD – Spielern, Satellitenrekordern, selbst professionellen Projektoren und TV – Geräten vorhanden ist. Panasonic gibt nun der überlegenen Bildqualität der digitalen HDMI – Verbindung löblicherweise den Vorzug und bietet im analogen Bereich nur den guten, aber nicht so verbreiteten YUV – Ausgang an und die nicht mehr zeitgerechte FBAS – Verbindung über die gelben Stecker mit VHS – Touch. Dies ist für mich ein echter Kompatibilitätsverlust und wirklich schade. So erging es auch der Firewire – Verbindung zum PC, obwohl sie stets schneller und betriebssicherer ist als USB, wenn ich dies im Betrieb mit externen Festplatten oder mit meinem Audio - Equipment vergleiche. Dabei gebe ich zu, dass USB von Microsoft besser ins Betriebssystem eingebunden wird als der lizenzbehaftete Konkurrent mit der IEEE – Schnittstelle.
Wieder da ist ein richtiges Ladegerät für den kleinen und ergiebigen Li – Ionen Akku, das wahlweise der Kameraversorgung dienen kann und an alle Wechselspannungsnetze anschließbar ist. Einige Hersteller hatten sich die Selbstverständlichkeit einer kameraexternen Lademöglichkeit schon weggespart. Das Laden der Batterie am Anfang nach dem Auspacken gibt Zeit, sich mit der Bedienungsanleitung vertraut zu machen, was unbedingt zu empfehlen ist, um die eigenwillige Bedienphilosophie der SD 100 zu durchschauen. Gegenüber früheren Jahren hat Panasonic das Papier übersichtlicher gestaltet und auch sonst inhaltliche Verbesserungen vorgenommen. Natürlich blieb die Ausdruckweise und der Satzbau des übersetzten Werkes angelsächsisch und gibt bisweilen Rätsel auf: „Mit dieser Funktion erfolgt die Einstellung der Bildqualität bei der Aufnahme. Nehmen Sie die Einstellung vor, indem Sie die Bildqualität während der Ausgabe auf ein Fernsehgerät regulieren“. Was ist gemeint, die Regulierung der Aufnahmequalität oder der Ausgabe? Oder zum Schöne – Haut – Modus: „Diese Funktion ist besonders effektiv, wenn Sie Aufnahmen vom Oberkörper aufwärts machen“. Hier wird offen gelassen, ob es sich auch um liegende Personen handeln darf oder warum die SD 100 ausgerechnet südlichere Hautgegenden nicht so effektiv abbildet – und wo fängt der eigentlich Oberkörper an? Trotz solcher Ungeschicklichkeiten erhält der Filmer aber viele wertvolle, sehr liebevoll gestaltete Ratschläge beim Umgang mit der Kamera, das muss lobend hervorgehoben werden.