Praxistest: Fujifilm X-T50 – eine Handvoll Kamera - Formate, Autofokus und Bildstabilisator
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FORMATE
Knapp 1500 Euro muss man für das Gehäuse hinlegen, dafür bekommt man 6,2K eine Videoauflösung, die in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Auch der Sensor im APS-C-Format ist mit 40,2 Megapixeln ungewöhnlich reich bestückt - anstatt einer teuren Neuentwicklung hat Fujifilm der X-T50 den schon aus X-H2 und X-T 5 bekannten Sensor und den Bildprozessor spendiert. Filmt man in 6,2K, muss man allerdings mit einem Crop von 1.23 leben, damit der Bildprozessor die verbliebene Sensorfläche flüssig auslesen kann. Dieser Crop liegt auch im 4K HQ-Modus sowie im DCI HQ-Modus an, in welchem die Kamera mittels 6,2K-Oversampling ein schärferes UHD respektive Cine-4K-Bild aufnimmt, vergleichbar mit dem 4K Fine-Modus einer Canon R7. In beiden Auflösungen liegt die maximale Bildwiederholungsrate bei 30 Bildern pro Sekunde. Derer 60 sind im normalen 4K- und im DCI 4K-Modus möglich, allerdings mit einem Crop von 1.14 – erst bei 30p in 4K-Auflösung liegt kein Crop mehr auf der Aufnahme. Die maximale Bildwiederholungsrate im Hochgeschwindigkeitsmodus liegt bei 240 Bildern pro Sekunde, dann jedoch nur in Full-HD. Beim Codec hat man die Wahl zwischen H.265 und H.264 als All-Intra oder Long GOP, im letzteren mit einer Abtastrate von 4:2:0 und 8 Bit-Quantisierung. 10 Bit bietet die Kamera in H.265, wo dann auch 4:2:2-Abtastung möglich ist.
Die Datenraten betragen bis zu 360 Mbit pro Sekunde, wobei mit 50 Mbit pro Sekunde als geringster Datenrate eine Option für lange Aufnahmedauer und kleine Datengrößen mit an Bord ist. Im Test griffen wir oft auf 50 Mbit/s zurück – den entstandenen Bildern sieht man ihre geringe Datenrate nur in Extemfällen an. Verzichten muss man bei der X-T50 auf Simultan- oder Relay-Aufnahme – einfach, weil die Kamera nur einen SDXC-Slot besitzt.
AUTOFOKUS UND BILDSTABILISATOR
Für Fujifilm inzwischen typisch ist der gute Autofokus. Zwar erreicht er nicht ganz auf dem Niveau von Canon oder Sony, ist jedoch absolut praxistauglich und erkannte Menschen während des Drehs zuverlässig. Er ist ausreichend schnell und gleichzeitig ausreichend träge, so dass er selten nervös die Schärfe suchen muss. Er verfolgt Personen gut, lässt sich aber irritieren, wenn Menschen aneinander vorbei gehen. Zufrieden sind wir auch mit dem Bildstabilisator, der in Kombination mit dem ebenfalls stabilisierten Kitobjektiv auch bei einer Brennweite von 50 Millimetern – umgerechnet etwa 75 Millimetern im Vollformat – noch ausreichend beruhigt und Aufnahmen aus der Hand zulässt, ohne jedoch auf dem Niveau einer Panasonic GH7 zu liegen. Unterstützend dabei ist das geringe Gewicht der Kamera: mit Objektiv liegt es gerade einmal bei 660 Gramm. Zudem ist die Kitoptik als Innenzoom aufgebaut, die Geschichtsverteilung bleibt daher über alle Brennweiten (nahezu) gleich, was beim Einsatz auf einem Gimbal von Vorteil ist.