Dell Precision 7780: Workstation-Notebook im Praxistest
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Im Test:
Dell Precision 7780, 3.896 Euro
Dass man mit dem Notebook schneiden kann, ist nun wahrlich nichts neues mehr. Ich hatte bisher ein nobel ausgestattetes Dell XPS 15 im Einsatz, das allerdings in die Jahre gekommen und durch unseren jahrelangen Dauereinsatz mächtig gequält wurde. Damit hat der Videoschnitt anfangs gut geklappt, doch inzwischen drehen wir Videos mit größerer Auflösung, höherer Farbtiefe und mit Log-Profilen – da wurde es für den vier Jahre alten Rechner schwer. Also musste es dieses Mal eine Workstation sein. Da ich inzwischen mehr im Büro arbeite und mehr mit dem Auto auf Dreh oder per Bahn zu Messen anreise, ist das Gewicht inzwischen weniger bedeutend als früher, wo ich viel mit dem Flieger unterwegs war. Damit fiel meine Entscheidung auf eine große 17-Zoll-Workstation. Zugegeben, mit 4,5 Kilogramm ist die Precision 7780 wirklich schwer und passt auch von den Abmessungen nicht mehr in jeden Rucksack. Dennoch ist es ein Workstation-Laptop und bietet eben Optionen, die kleinere Modelle meist nicht haben. Bevor man jetzt vorschnell ein Urteil fällt, muss man also genauer hinschauen.
Wir haben mit dem Dell Precision 7780 ein knappes Jahr intensiv gearbeitet und wissen, dass es ein Schlepptop ist – dafür aber reichlich Leistung abliefert. Was das bedeutet erklärt Joachim Sauer im Video.
UPDATE: Inzwischen können wir auch das Video mit Benedict Stammeijer, Master of Car- & Transportation-Design, zeigen, der seine Erfahrungen mit der Dell Precision 7780 Workstation schildert. Denn er hat intensiv mit Blender gearbeitet und Animationen eines Rennautos erstellt. Das Rennauto gibt es übrigens tatsächlich und wurde erst gestern offiziell vorgestellt. Was aus den animierten Sequenzen geworden ist, sieht man hier.
AUSSTATTUNG
In unserem Testsystem war mit der 1TB großen M.2 SSD eine vergleichsweise harmlose (kleine) Festplatte installiert, doch hier lässt sich eine zweite M.2-SSD mit bis zu 4TB einbauen und zudem ein Raid bilden. Außerdem gibt es an der Workstation nicht, wie inzwischen fast üblich, nur USB-C-Schnittstellen, sondern weiterhin eine HDMI-Buchse sowie USB-A-Schnittstellen. Ebenfalls noch mit dabei ist ein eigener Stromanschluss für das mit Kabeln über 600 Gramm schwere Netzteil. Wobei dieses nicht zwingend notwendig ist, da sich das Notebook auch via USB-C mit Strom versorgen lässt. Allerdings dürfte es schwer fallen, die 240 Watt per USB-C zu liefern. Entsprechend läuft das Notebook dann mit reduzierter Leistung und war auch nicht dazu zu überreden, mehr Dampf zu machen. Wer wirklich schneiden will, kommt also nicht umhin das Netzteil mitzuschleppen.

Will man die volle Leistung des Rechners abrufen ist der Betrieb mit Netzteil nötig, das immerhin 240 Watt leistet. So kommt der Rechner auf ordentlich Packvolumen und knapp 4 Kilogramm Gewicht.
Dell bekommt bei der Precision 7780 Workstation aufgrund des 17-Zoll-Monitors zudem eine komplette Tastatur inklusive Ziffernblock unter. Zumindest fast, denn QUERZ-Tastatur und Ziffernblock hängen dichter zusammen, als man das von externen Tastaturen gewöhnt ist. Gewöhnungsbedürftiger ist allerdings das Tastatur-Layout mit der deutlich schmaleren Enter-Taste sowie den kleinen Pfeiltasten. Da ich viel über Tastaturkürzel arbeite, habe ich etwas Zeit benötigt, bis meine Griffe auf die kleineren Tastenabstände gepasst haben. Moderne Authentifizierungslösungen,wie einen Fingerabdrucksensor gibt es leider nicht – aber via Webcam klappt natürlich die Gesichtserkennung, so man diese nicht mit dem mechanischen Schiebeschalter deaktiviert hat. Auch beim Monitor mussten wir zweimal hinschauen, denn der hat leider nur Full-HD-Auflösung, ist mit 500 cd/m² aber relativ hell. Gerade am Arbeitsplatz habe ich jedoch den Laptop-Monitor immer aus und statt dessen die zwei großen 4K-Displays angeschlossen, die der Rechner problemlos bespielt. Zudem punktet die Workstation mit dem Intel i9-13950HX-Prozessor sowie der Nvidia RTX 3500 mit 12 GB RAM sowie einem Arbeitsspeicher mit 32 GB Größe. Damit sollte er die passende Basis für größere Foto- Grafik und Videoprojekte sein.