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Hands-On Sony FX2: Vollformat-Kamera für Cine-Einsteiger - Autofocus

Seite 4 von 4: Autofocus

AUTOFOKUS

Den Vorsprung, den wir beim Bildstabilisator auf Seiten von Panasonic sehen, geht beim Autofokus sehr eindeutig an Sony. Dabei haben die Entwickler in die FX2 einen AI-Chip integriert, der den Autofokus offensichtlich noch weiter perfektioniert. Ist ein Auge im Bild, findet der Autofokus dieses ziemlich zuverlässig. Die Weiterentwicklung erkennt man nun auch im Menü, denn hier lässt sich für die automatische Motiverkennung Prioritäten festlegen. Wir haben hier die Mensch- und Tiererkennung aktiviert, aber alle Fahrzeuge nicht angewählt. Ein kurzer Test im Straßenverkehr zeigt: Der Autofokus lässt sich von Fahrzeugen nicht durcheinanderbringen. Via Touchscreen kann man den Fokus auf das Wunschobjekt legen, was selbst bei Dunkelheit noch schnell und ohne Pumpen funktioniert. Falls einem die AF-Geschwindigkeit zu schnell ist, kann man das Autofokus-Tempo im Menü den eigenen Vorlieben anpassen.

Beim Akku hat sich nichts geändert, wobei wir mit einer Akkuladung gut drei Stunden drehen konnten.

BILDQUALITÄT

Große Überraschungen hält die FX2 nicht bereit. Die Bilder sprechen dafür, dass der angegebene Dynamikbereich von 15 Blendenstufen realistisch ist. Durch die zwei nativen ISO-Empfindlichkeiten ist die Kamera lichtstark. Was eher fehlt ist eben der integrierte ND-Filter um die Hintergrundunschärfe auch bei Tageslicht herauskitzeln zu können. Man kann zwar beim Sprung von ISO 1600 auf 3200 durchaus ein leicht verändertes Rauschen wahrnehmen – aber dafür muss man die Szene schon mehrfach anschauen und analysieren. Beim Hochschalten auf ISO 4000, der zweiten nativen Empfindlichkeit, verändert sich weder das Bildrauschen, noch die Detailschärfe. Erst bei ISO 6400 lässt sich dann erstmals von Bildrauschen sprechen, das aber so zurückhaltend bleibt, das man die Aufnahmen verwenden kann – wenn auch nicht im cineastischen Bereich. Letztlich liegt dies auch daran, dass bei ISO 6.400 auch die Detailschärfe leicht abnimmt. Wir halten aber dennoch selbst ISO 12.800 in Dokumentationen und Reportagen in Einzelfällen für vertretbar, auch wenn dann die Detailschärfe nochmal deutlich abnimmt.

Bis ISO 6.400 kann man relativ bedenkenlos arbeiten, auch wenn bereits leichtes Bildrauschen sichtbar wird. Bei ISO 12.800 nimmt dies dann zu, wobei der höhere Verlust in der Detailschärfe liegt.

FAZIT

Sony scheint die Signale der Anwender verstanden zu haben: Filmschaffende wollen einen ordentlichen Sucher – und den gibt´s bei der FX2. Auch mit der Zoomwippe erfüllt man die Bedürfnisse von Kreativen, die einen Ersatz zum Camcorder suchen – zwangsläufig braucht es dazu eben dann das passende Objektiv. Der ganz große Wurf wäre die FX2 mit integriertem ND-Filter gewesen, aber auch so ist sie der bessere Einstieg in die FX-Serie.

Sie wird wahrscheinlich die FX30 etwas an den Rand drücken, auch wenn diese, sowie die entsprechenden Objektive, etwas günstiger ist. Doch die Unschärfe von Vollformat ist inzwischen ganz klar angesagt. Gegenüber der FX3 fehlen die höheren Bildraten – denn die gibt´s bei der FX2 nur mit einen S35-Crop, der somit die Vollformat-Vorteile wieder aufhebt. Insofern kann man festhalten: Wer meist mit 25 oder 30 Bildern produziert findet in der FX2 die günstigere und dank Sucher bessere Kamera.

DATEN

Hersteller

Sony

Modell

ILME-FX2

Preis

3200 Euro (Gehäuse) 3700 Euro (Kit mit XLR-Handgriff)

Objektiv (Preis)

Sony FE 28mm F2 (399 Euro)
Sony FE 55mm F1.8 Zeiss (649 Euro)
Sony FE 90 mm F2.8 (1029 Euro)

Internet
Aufzeichnungsformate

C4K (60/50/30/25/24p),
UHD (60/50/30/25/24p),
Full-HD (min. 60p)

Codecs (Dateiformate)

H.265,
H.264,
All-Intra,
MOV

Max. Abtastung intern

4:2:0, 4:2:2 (8 Bit, 10 Bit)

Max. Abstatung

4:2:0, 4:2:2, 4:4:4 (8 Bit, 10 Bit, 16 Bit)

Aufnahmemedien

2x CFexpress Typ A, 2x SDXC (In Kombischächten)

Bildwandler/Auflösung
Vollformat/33 Megapixel
Objektiv-Bajonett
L-Mount
Zoomfaktor/Brennweite (KB-äquivalent)
1 fach/28 mm (F2)
Gewicht mit Objektiv
715 Gramm
App
Imaging Edge
Seite
Autor:
Joachim Sauer
Bildquellen:
Panasonic, Joachim Sauer MEDIENBUREAU
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