Test: Insta360 X5 - Allroundtalent für StreetView, Social Media und Action
IM TEST:Insta360 X5, 590 Eurogetestet im Rennrad-Bundle, 734 Euro
360-Grad-Kameras sind Spezialisten für ganz bestimmte Anwendungsgebiete wie zum Beispiel für 360-Grad-Video oder Googles StreetView, mit dem man für mehr Sichtbarkeit bei der Suche und in Google Maps sorgt. Das ist zumindest die landläufige Meinung, doch tatsächlich sind 360-Grad-Kameras ein Universalwerkzeug, wenn man ein größeres „Set“ oder nennen wir es Aktionsfeld, filmen muss ohne zu wissen, wo sich die „Action“ abspielt. Dazu nutzen derartige Kameras, wie beispielsweise auch die Kandao QooCam 3, zwei Kameras mit etwas mehr als 180-Grad-Blickwinkel, deren Bilder im Nachhinein mittels Software oder App zu einer Aufnahme zusammengefügt werden müssen. Wie unschwer am Namen zu erkennen, ist Insta360 Spezialist für derartige Kameras, auch wenn man beispielsweise mit Ace Pro und Flow-Gimbal die Produktpalette weiter ausgebaut hat. Im 360-Grad-Segment ist man inzwischen Markführer, auch weil man mit Software, App und Eigenschaften gezielt in die Social-Media-Richtung vorstößt. Die Insta360 X5 soll laut Hersteller genauso Spezialkamera für 360-Grad-Aufnahmen wie gewöhnliche Actioncam und täglicher Social-Media-Begleiter sein. Kann sie in Bildqualität und Stabilisierung mit „normalen“ Kameras und Actioncams mithalten?
Die Insta360 X5 kam im Test auf Veranstaltungen, Messen und dem Erstellen von virtuellen Rundgängen zum Einsatz. Joachim Sauer zeigt entsprechendes Material im Testvideo und erklärt Funktionsweise und Qualität der Kamera.
AUFLÖSUNGENDie zwei Kameras der X5 haben jeweils einen 1/1,28-Zoll-Sensor sowie ein 6mm-Fisheyeobjektiv mit F2-Blende. Damit schafft die X5 zusammengerechnete Fotos mit bis zu 72 Megapixeln und Videos in 8K-Auflösung mit maximal 30 Bildern pro Sekunde. Dabei handelt es sich allerdings um 360-Grad-Aufnahmen, möchte man die Clips ohne Fischaugen-Effekte darstellen, bleibt einem in etwa 4K-UHD-Auflösung. In genau dieser Auflösung filmt man, wenn man nur mit einer Kamera arbeitet. Actioncam-typische hohe Bildwiederholungsraten erreicht die X5 jedoch nur bei reduzierter Auflösung: Im 360-Grad-Modus sind maximal 60p bei 5,7K- und maximal 120p bei 4K-Auflösung drin, im Einzelkamera-Modus schafft die X5 neben 4K mit 60p ebenso viel Bilder pro Sekunde in 2,7K-Auflösung und maximal 120p in Full-HD. Aufgezeichnet wird auf microSD-Karten, welche eine Schreibgeschwindigkeit von mindestens 180 MB/s besitzen müssen, um die maximale Bitrate der X5 speichern zu können.

Die X5 nimmt naturgemäß alles um sie herum auf, was mittels zwei Kameras mit Fisheye-Objektiven funktioniert.
BEDIENUNGDie X5 ist eine klassische „Stift“-Kamera, sprich die beiden Sensoren sitzen sich im länglichen Gehäuse exakt gegenüber. Der Kontrollmonitor ist vergleichbar mit Actioncams und für eine professionelle Bildkontrolle schlichtweg zu klein, erlaubt aber über seine Touchscreen-Funktionen eine intuitive Bedienung – wer regelmäßig mit Actioncams arbeitet, wird sich sofort zurechtfinden können. Neben dem Anschalter platziert Insta360 drei weitere Tasten auf der Kamera: eine startet die Aufnahme, eine dient der Moduswahl und eine führt ins Quickmenü, in dem bereits Nutzungsprofile wie Motorrad oder Ski-Fahren hinterlegt sind und sich weitere vordefinierte Einstellungen auswählen und auf Wunsch bearbeiten lassen. So hat man die häufig genutzten Einstellungen schnell getroffen und künftig noch schneller aufgerufen.

Im Quickmenü kann man mehrere häufig benötigte Grundeinstellungen für unterschiedliche Nutzungsvarianten hinterlegen. Das ermöglicht den schnellen Wechsel mit der seitlich positionierten Q-Taste.
Zudem erlaubt die X5 mit einem Wisch von links nach rechts auf dem Touchscreen die Korrektur der vollautomatischen Belichtung durch Blendenkorrektur (EV) sowie den Wechsel in die manuelle Belichtung. Von oben nach unten gewischt kommt man in die Grundeinstellungen, wobei man hier auch die nicht unwichtige interne Kalibrierung für das Stitching findet, die man immer dann vornehmen sollte, wenn die Kamera einen harten Schlag abbekommen hat oder man den Linsenschutz austauschen musste. Letzteres ist eine der Neuerungen der Kamera, denn der Hersteller bietet nun mit 36 Euro eine vergleichsweise günstige Option, den Schutz selbst auszutauschen. Das funktioniert wirklich einfach und ist ein echter Mehrwert. Denn zwangsläufig stehen die beiden Optiken deutlich aus dem Gehäuse raus und sind damit potenziell recht schnell verkratzt.

Das Lens Replacement Kit kostet 36 Euro und erlaubt den leichten Wechsel der Linsenschutzgläser, die zudem noch härter sein sollen als beim Vorgängermodell X4.
INSTA360-APPZur X5 gehört die Insta360-App, die auch für die anderen Kamera des Herstellers als Fernbedienung dient. Entsprechend ausgereift ist die App, die sich zuverlässig und schnell mit der neuen X5 verbindet – auch wenn die erste Einrichtung etwas komplizierter ist. Die App erlaubt dann die noch etwas leichtere Konfiguration und bietet eine deutlich übersichtlichere Vorschau, so dass man bei manueller Belichtung eher beurteilen kann, wie das Bild rauskommt. Zumal man hier sogar ein Histogramm einblenden kann. Allerdings ist die Latenz der Vorschau mit einer knappen halben Sekunde beträchtlich. Über die App lässt sich zudem die GPS-Funktion zuschalten, wobei diese dann auch auf angebundene Fitnessdaten, beispielsweise von einer Uhr, zurückgreifen kann. Konfigurieren lässt sich zudem ein automatischer Upload in die Cloud von Insta360. So sichert die Kamera die Daten, sobald sie das heimische Netzwerk erkennt. Beim Kauf spendiert der Hersteller für sechs Monate des gerade brandneu vorgestellten Cloud-Abos mit 200 GB Kapazität – was allenfalls für kurzes Zwischenspeichern reicht, denn mit einer Datenrate von bis zu 180 Mbit/s nehmen Videos gehörig Platz weg. Aus unserer Sicht macht die Cloud auch wegen des Zeitaufwands des Uploads als Zwischenspeicher keinen Sinn. Man müsste also ein größeres Cloud-Abo buchen, das es mit ein und zwei Terabyte gibt, aber offensichtlich derzeit hierzulande noch nicht zu buchen ist, so dass wir dazu auch noch keinen Preis kommunizieren können.

Wie schon in unserem Test des Insta360 Flow 2 Pro festgestellt, ist die Insta360-App die Zentrale, von der sich alle Produkte Fernsteuern lassen.
Gerade weil man sich als Kreativer vielleicht nicht immer mit im Bild haben möchte, dient die Insta360-App als Fernsteuerung. Was bei Videos fast nebensächlich erscheint ist immer dann gut, wenn man einen ganzen Raum „überwachen“ will. So lässt sich beispielsweise die Kamera perfekt in ein Bühnenbild integrieren und ganz neue „Mittendrin-Perspektiven“ einfangen. Bei Bühnenbildänderungen kann man aus der Ferne die Belichtung anpassen und immer wieder die verschiedenen Blickwinkel kontrollieren. Auch bei anderen Events erlaubt eine fest positionierte Kamera viel natürlichere Eindrücke – denn dass hier eine Kamera mitten auf dem Tisch steht, ist schnell vergessen. So lassen sich ganz unbemerkt Situationen einfangen, die man sonst kaum hinbekommt. Das funktioniert sowohl bei Foto- als auch bei Videoaufnahmen. Aus einer Aufnahme entstehen durch gezieltes Reframen mehrere Fotos oder Video - der Social Media-Post schreibt sich dannn quasi von selbst.

Mittendrin statt nur dabei: Die Kamera auf dem Tisch ist schnell vergessen und erlaubt neben dem witzigen Little-World-Effekt die spätere Wahl von verschiedenen Bildausschnitten.
STREETVIEWWichtig ist die App besonders bei der Erstellung von virtuellen Touren durch Räumlichkeiten für Google StreetView. Zwar kann man auch eine Auslöseverzögerung aktivieren, so dass es zur Not auch ohne App geht, doch in unseren Tests hat sich eine Kombination aus beidem als ideal herausgestellt. Wir haben dabei zudem wegen der besseren Vorschau auf ein iPad zurückgegriffen. Die App arbeitet mit dem Tablet sehr gut zusammen und erlaubt so eine viel bessere Bildbeurteilung. So kann man in aller Ruhe sich durch die 360-Grad-Rundumsicht bewegen und prüfen, ob lästige Spiegelungen vorhanden sind oder Details in der Verkaufsausstellung nicht passen. Aufpassen sollte man, dass man sich beim Fotografieren streng an den Himmelsrichtungen orientiert und die zwei Objektive immer in Nord-Süd-Ausrichtung durch die Räumlichkeiten bewegt. Nur dann lassen sich später die Aufnahmen sauber so zu einer korrekten Show zusammenbauen, dass man sich in Google StreetView auch wirklich durch die Räume bewegen kann. Geschickter wäre es, wenn man diese Ausrichtung schon in der Kamera erkennen könnte – oder wenigstens sie wenigstens in der Software neu ausrichten könnte (siehe Insta360 Studio).

Wenn man eine Navigation von 360 Grad-Aufnahmen wie hier durch mehrere Ebenen und eine große Verkaufsfläche logisch hinbekommen will, muss man die Kamera stets nach der gleichen Himmelsrichtung ausrichten.
SELFIE-SICHTWECHSELGoogle StreetView-Aufnahmen liegen bei so einer Kamera auf der Hand – doch mit dem InstaFrame-Moodus erlaubt die Kamera eine aktive Umschaltung zwischen den zwei Blickachsen. Gedacht ist dies für die typischen Selfies, wo der Zuschauer aber eben auch die Sicht des Produzenten kennenlernen soll. Auf Wunsch zeichnet die Kamera also in einem Stream mal die vordere und mal die hintere Kamera auf, wobei die Umschaltung recht zügig via Schaltfläche auf dem Touchsceen funktioniert. So kann man also lustig weitermoderieren und seinen Followern nicht nur sich selbst, sondern auch den Blick aus der eigenen Sicht zeigen. Parallel zu diesem Stream lässt sich die „klassische“ Rundumsicht auch noch zusätzlich auf die Speicherkarte schreiben. So hat man also eine Version, die sich direkt via Social-Media verbreiten lässt und eine, die zur Nachbearbeitung einlädt. Zudem bietet die Kamera noch im 360-Grad-Modus die Konzentration auf die Selfie-Ansicht, bei der die Kamera das Gesicht erkennt und verfolgt, so dass man sich um die Kamera bewegen kann und dennoch immer im Mittelpunkt steht.

Mit dem Symbol im unteren rechten Eck lässt sich innerhalb einer Aufnahme wie beim Smartphone zwischen den zwei Einzelansichten umschalten. Praktisch fürs Posten ist die MultiView ansicht, die Hoch und Querformat gleichzeitig anzeigt.
ACTIONCAMInsta360 selbst bewirbt die X5 als Actioncam, die keine Aktion auslässt. Bei Actionvideos will man im Normalfall zwar keine 360-Grad-Ansicht haben, doch da man den Blickwinkel in der Nachbearbeitung wählen kann, hat Insta360 prinzipiell recht: Man verpasst so wirklich nichts und abhängig von der Ausgabeauflösung hat man die Möglichkeit ins Bild zu Zoomen, was die Vielfalt weiter erhöht. Der Haken daran: Bei 360-Grad-Videos ist die Bildrate vergleichsweise gering – Action und 25/30p passen nicht wirklich zusammen. Aus unserer Sicht ist deshalb die 8K-Qualität für den Actioncam-Einsatz nicht geeignet. Was bleibt sind die 5,7K mit 60p – das ist eine ordentliche Option, solange man keine extrem schnellen Sportarten aufnehmen möchte. Bleibt die Frage nach der Bildstabilisierung und hier muss man der X5 Bestnoten ausstellen. Selbst die Rennradfahrt über holprige Wege wird glattgebügelt. Damit kann man festhalten, dass dem Einsatz als Actioncam nichts entgegensteht.

Dank der sehr guten Bildstabilisierung eignet sich die X5 auch problemlos als Actioncam - am Tag stimmt auch die Bildqualität, auch wenn das Bild unserer Meinung nach etwas zu gesättigt ist.
BILDQUALITÄTActionaufnahmen werden gerne bei gutem Wetter gemacht – und da sehen bekanntlich (fast) alle Bilder gut aus. Tatsächlich übertreibt es Insta360 in der Standard-Einstellung etwas mit der Farbsättigung, was dann im HDR-Modus eher noch unnatürlicher wird. Unser Favorit ist dies nicht, doch wer direkt ohne weitere Nachbearbeitung die Videos veröffentlichen will, wird damit zufrieden sein. Professioneller wäre es das Profil Flat zu wählen oder noch besser mit I-Log aufzuzeichnen. Vor allem mit letzterem lassen sich im Schnittprogramm leichter die Farben so hindrehen, wie man sich das wünscht. Das ist insofern sinnvoll, als dass man bei einer Rundumsicht ein deutlich höheres Risiko für Mischlichtsituationen hat und bei allzu bunter Abstimmung deutliche Farbstiche im Bild auftreten. Dass die kleinen Sensoren dann doch mit hoher Auflösung arbeiten wird klar, wenn das Licht abnimmt. Relativ schnell verliert das Bild an Schärfe, wobei offensichtlich wird, dass die X5 mit einer kräftigen Rauschreduzierung arbeitet. Im echten Schwachlichtbereich um 30 Lux bleiben deshalb nur wenig Bildinformationen übrig. Allenfalls befriedigend wird es dann bei etwa 100 Lux: Jetzt sind wieder mehr Details im Bild, auch wenn Flächen immernoch weitgehend ohne Struktur bleiben. Das führt zur klaren Aussage, dass man wenigstens gutes Raumlicht haben sollte – wobei hier dann zwar Details zu sehen sind, dafür aber auch ein leicht erhöhtes Bildrauschen.

Bei Aufnahmen mit wenig Licht greift die Rauschreduzierung so kräftig zu, dass Strukturen und andere Bildinformationen deutlich abnehmen.
INSTA360 STUDIO-SOFTWAREDer Hersteller liefert als Anwendung das Insta360 Studio, das als Kommunikationswerkzeug kaum umgänglich ist und bei der Installation Seriennummer der Kamera fordert. Mit der Software ist es erst möglich aus dem eigenen proprietären insv-Datei ein allgemein lesbare Videodatei als zusammengefügte 360-Grad-Ansicht auszugeben. Für den Import und das Zusammenfügen bietet die Software relativ wenig Optionen: Denn inzwischen setzt der Hersteller auf die Standardeinstellung KI-Stitching, was gut funktioniert, dass man die anderen Einstelloptionen nicht mehr dringend benötigt. Die Ergebnisse passen weitgehend immer – solange man sich nur die laufenden Bilder anschaut und nicht genauer analysiert. Dennoch haben wir mit der Einstellung Optical Flow teils bessere Ergebnisse hinbekommen. Letzten Endes muss man, um optimale Ergebnisse zu erzielen, sich die Schnittbereiche jeweils kritisch anschauen und situativ entscheiden. Wichtig ist zudem die Chromatische Kalibrierung, welche man aktivieren sollte, damit bei unterschiedlichen Lichtsituationen der beiden Bilder ein Angleich stattfindet.

Wer die Bilder genauer anschaut, erkennt dass das KI-Stitching (links) beim Zusammenfügen teils schlechtere Ergebnisse produziert als die Optical Flow-Einstellung (rechts).
In der Software lässt sich nachträglich ein Zoomfaktor respektive eine Bewegung innerhalb der Rundumsicht definieren. Selbes gilt auch für einzelne Bilder, wobei man auch mehrere Exportvarianten erstellen und auf Wunsch in eine Warteschlange stellen kann, die sich dann gesammelt abarbeiten lässt. Bei Fotos können zusätzlich noch Einstellungen wie Farben, Belichtung oder Schärfe getroffen werden. Bei Videodateien kann man eine Rauschminderung aktivieren oder beim Ton via KI einen Fokus auf Stimmen vornehmen. Was zuerstmal übersichtlich klingt, ist letztlich dann doch mehr Arbeit als man meint, zumal die Software nicht wirklich intuitiv bedienbar ist und auch nicht besonders stabil läuft. Was bei wenigen Clips und Bildern noch ganz anständig funktioniert, ist bei vielen Aufnahmen dann durchaus lästig. Das gilt im Besonderen für Fotos, die man für Google StreetView verwenden will, da hier eben die erwähnte Ausrichtung nach Himmelsrichtungen fehlt.

Als Standard setzt Insta360 beim Stitiching auf eine KI-Funktion, die meist recht ordentlich funktioniert. Wer mit der Kamera unter Wasser geht, kann zudem eine Anpassung aufs Tauchgehäuse vornehmen.
PREMIERE PRO-PLUGINInsta360 stellt mit Insta360 Reframe V2 ein Plugin für Premiere Pro zur Verfügung, um unnötiges Hin- und Hermanövrieren zwischen Studio-Software und Schnittprogramm zu vermeiden. Die Aufnahmen lassen sich zudem ohne vorherige Umwandlung importieren, da Premiere Pro die 360-Grad-Formate problemlos erkennt. Mit dem Plugin erhält man die Möglichkeit, die Aufnahmen an die Sequenzauflösung anzupassen und die drei räumlichen Achsen sowie den Blickwinkel einzustellen. Auch Keyframes und damit Animationen sind dadurch realisierbar. Da das Plugin relativ selbsterklärend ist, fallen Eingewöhnung und Arbeit sehr leicht, so dass wir beim Schnitt des Testvideos nahezu ausschließlich auf das Plugin zurückgriffen, anstatt die träge Studio-Software zu verwenden.

Nutzende von Adobes Premiere Pro dürfen sich über ein dediziertes, gut funktionierendes Reframe-Plugin freuen.
LAUFZEIT UND AKKUJetzt haben wir viel über die verschiedenen Funktionen der X5 geschrieben – doch für die meisten Anwendungsszenarien ist vor allem eines wichtig: Die Kamera muss zuverlässig funktionieren. Und das tut sie: Die Kamera wird gerade mal leicht warm – wegen Wärme abgeschaltet hat sie im Testzeitraum nie. Das spricht auch dafür, dass sie mit der Energie effizient umgeht und die Akkulaufzeit entsprechend gut ist. Selbst bei 8K-Qualität haben wir im Test eineinhalb Stunden aufzeichnen können, was zwar für ein Theaterstück vielleicht etwas zu knapp ist, aber via Zwischenladung in der Pause oder Zweitakku hinzubekommen ist. Zumal man im Menü die Kamera so einstellen kann, dass sie parallel laden und aufzeichnen kann. Allerdings wird sie dann tatsächlich deutlich wärmer – bei uns hat sie dennoch nicht wegen Wärme abgeschaltet, trotzdem würden wir hier lieber kein Risiko eingehen und das gleichzeitige Laden und Aufzeichnen bei langen Aufnahmen lieber vermeiden. Entsprechend ist bei solchen Anwendungsszenarien ein Zweitakku sinnvoll. Die Akkus der Insta360 X4 lassen sich dabei leider nicht verwenden, denn Insta360 hat die Bauform geändert und die Akkuleistung von 2290 mAh auf 2400 mAh erhöht.

An den geänderten Kontakten der Akkus von X4 und X5 ist klar erkennbar, dass die alten Akkus nicht mehr passen. Zudem hat sich die Leistung geändert.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller Insta360 Modell X5 Preis 590 Euro (Basismodell)734 Euro (Rennrad-Bundle) Internet insta360.com/de DATEN Größe (L x B x H) 4,6 x 12,5 x 3,8 cm Gewicht 200 g Aufzeichnungsformate(Bildraten) 8K (30/25/24p), 5,7K (60/50/48/30/25/24p), UHD (120/100/60/50/30/25p), Full-HD (120/100/60/50/30/25/24p) max. Datenrate 180 Mbit/s Codecs (Dateiformate) INSV, H.265, H.264 Max. Abtastung intern 4:2:0 (8 Bit) Aufnahmemedien Micro-SDXC Bildwandler/Auflösung 1/1,28 Zoll/48 Megapixel BILDQUALITÄT 44 Punkte 32,7/sehr gut Outdoor sehr gut Indoor gut Lowlight befriedigend Bildberuhigung sehr gut Aufnahmewinkel (min - max.) 360 Grad TON 7 Punkte 5/gut Tonaufnahme Stereo Mikrofonanschluss – Tonqualität internesMikrofon gut AUSSTATTUNG 23 Punkte 21,7/hervorragend GPS-Empfänger/Bluetooth/WLAN •/•/• Akkufach/Zusatz-Akku •/– Anschlüsse USB-C Speicher (intern/Karte) –/Micro-SD Spritzwasserschutz • wasserdicht/Tiefenangabe •/15 Meter Unterwassergehäuse ○ Objektiv drehbar ○ Überkopfkorrektur manuell/automatisch LED-Leuchte optional Intervall-Fotofunktion • Aufnahmeloop • Pre-Recording 15 Sek. Lieferumfang Halterungen Rohrklemme, Saugnapf, Klebehalterung, Kopfbügel, Stativgewinde, sonstige Halterung BEDIENUNG 26 Punkte 19,5/sehr gut Bedienungsanleitung nur digital, online, vollständig Akkulaufzeit 90 Minuten Akku-Ladezustand in Prozent Fernbedienung optional und via App Smartphone-App Insta360 Flow Touch-Display • Status/Kontroll-Display (Diagonale) •/• (6 cm) Ein-Tasten-Aufnahme • gut erkennbare Record-Funkion • Menüstruktur übersichtlich und logisch Fernsteuermöglichkeit sehr gut Tasten/Handhabung gut bedienbar (auch mittels Gesten-/Sprachsteuerung)
FAZIT
Mit der X5 hat Insta360 tatsächlich ein Universalwerkzeug am Start, das für Einsteiger wie Profis interessant ist. Wer wenig filmische Erfahrung hat, kann dank Rundumsicht in der Nachbearbeitung die passenden Blickwinkel wählen und zur Not auch aus einer Aufnahme eine Geschichte zusammenbauen. Als Actioncam ist sie für die meisten Anwendungsszenarien geeignet – lediglich Zeitlupe ist nicht ihre Stärke. Dank der sehr guten Bildstabilisierung kann man mit der Kamera nicht nur Action aufnehmen, sondern bekommt „schwebende“ Aufnahmen, die den Eindruck von guten Gimbal-Aufnahmen machen. Genau deshalb ist die X5 auch für Selfies perfekt – wobei die Idee während der Aufnahme zwischen den zwei Kameraperspektiven umschalten zu können Vielfalt in die Aufnahmen bringt, ohne die Nachbearbeitung zwingend nötig zu machen.Aus unserer Sicht der einzige Haken ist die Insta360 Studio Software, um deren Einsatz man nicht umhinkommt. Sie läuft zu instabil. Sie ist träge und nicht immer ganz logisch bedienbar, denn zu sehr auf einfach getrimmt. Damit versucht Insta360 die Einsteiger abzuholen und vergisst, dass auch viele Profis zur X5 greifen. Ihnen bleibt nur die Option des Exports und die Nutzung vom guten Premiere Pro Plugin. Einen Kauftipp hat sich die Insta360 X5 aber dennoch redlich verdient.+ leichte Bedienung+ gutes Stitching+ sehr gute Bildstabilisierung+ gute Bildqualität+ Objektivschutz wechselbar- Insta360 Studio Software unzuverlässig
Autor: Joachim SauerBilder: Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
Viele weitere spannende Themen, Tests und Ratgeber gibt
Autor: |
Bildquellen: |
Weitere Kamera-Artikel

Test: DJI Osmo Nano mit Vergleich zur Insta360 Go Ultra

Hands-on Nikon ZR: Cine-Kamera mit RED-Genen
