Test: Sigma 28-105mm F2.8 DG DN | Art – die "Eine für alles"-Optik - Praxis und Fazit
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PRAXIS
Kann das Sigma 28-105mm DG DN | Art sowohl unser 24-70mm F2.8- als auch unser 24-105mm F4-Objektiv ersetzen? Das war die große Frage, die sich uns vor dem Test stellte. Was ist die Optik nicht ersetzen konnte, sind die vier Millimeter mehr Weitwinkel, die uns im Test vor allem beim Dreh in Innenräumen mehr fehlten als gedacht. Auch eine optische Stabilisierung für Drehen aus der Hand – beispielsweise bei Musikvideos - wäre schön gewesen. Das Drehen aus der Hand klappt dennoch besser als erwartet, denn dank des höheren Gewichts der Optik liegt das System gut in den Händen - natürlich darf dann die Brennweite nicht zu groß sein und für lange Einsätze braucht es entsprechenden Muskelschmalz.
Möchte man die Blende über das Bedienrad der Kamera steuern, muss der Blendenring auf „Auto" stehen.
Trotz weniger Weitwinkel: eine Stärke des Objektivs ist seine Variabilität. Mit einem Brennweitenbereich von leichtem Weitwinkel bis zum oberen Telebereich ist man für die allermeisten Anwendungen gerüstet und auch die Farbwiedergabe ist sehr gut mit Sigma-typischen leichten Rot- und Gelb-Anteilen im Bild. Gerade wer mehrere Sigma-Objektive sein Eigen nennt, wird konstant gleiche Farbdarstellung über alle Optiken hinweg zu schätzen wissen, was die Farbangleichung in Multicam-Setups erleichtert. Der durch einen HLA-Linearmotor angetriebene Autofokus ist in Kombination mit der Panasonic Lumix S5 Mark II uneingeschränkt praxistauglich. Auch wenn er nicht ganz das Niveau von Panasonics eigenen Objektiven erreicht, kann man sich beim Sigma auf den Autofokus und dessen Präzision und Schnelligkeit verlassen. Wer sich Schärfe gerne selbst legen will, wird es zu schätzen wissen, dass die Optik parfocal ist, sprich bei Veränderung der Brennweite bleibt die Schärfe auf dem Objekt und „wandert“ nicht mit.
Im Test fielen die fehlenden vier Millimeter im Weitwinkel tatsächlich stärker auf als vermutet. Dennoch konnte sich das Objektiv als neues Hauptobjektiv an unseren Kameras etablieren.
DATEN UND TESTERGEBNISSE
Hersteller Sigma Serie Art-Line Brennweite 28-105 Millimeter Internet sigma-foto.de Preis 1649 Euro DATEN Verfügbare Bajonette L-Mount, Sony E Bildfeldabdeckung Vollformat Lichtstärke F2.8 Länge 158-200 Millimeter Gewicht 995 Gramm Filterdurchmesser 82 Millimeter Frontdurchmesser 87,8 Millimeter Anzahl der Blendenlamellen 12 Besonderheiten Custom-Knöpfe BEWERTUNG Lens Flare sehr gut Bokeh sehr gut Fokus Breathing gut
Urteil
sehr gut Preis/Leistung sehr gut
FAZIT
Sigma ist aktuell wohl der Hersteller mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis, zumindest was das L-Bajonett betrifft. Auch das 28-105mm F2.8 DG DN | Art ist da keine Ausnahme und bietet vor allem gemessen am Preis eine sehr gute optische Leistung gepaart mit präzisem Autofokus. Dazu kommt ein auch bei höheren Blenden noch rundes Bokeh sowie ein sehr guter Lens Flare.Tatsächlich schrammt das Objektiv aufgrund seiner Eigenschaften haarscharf an der Note „hervorragend“ vorbei – dazu hätte es entweder die volle 24-105mm-Brennweite oder aber eine optische Stabilisierung gebraucht. Dennoch: Objektive mit vergleichbaren Eigenschaften zu einem ähnlichen Preis sucht man beim L-Bajonett vergeblich, bei Sonys E-Mount können lediglich Dritthersteller wie Tamron oder Samyang mithalten. Damit hat sich das Sigma 28-105mm F2.8 DG DN | Art das „hervorragend“ in der Kategorie Preis/Leistungsverhältnis redlich verdient. Der Kauftipp erklärt sich da quasi von selbst. + Variabilität+ rundes Bokeh über mehrere Blendenstufen hinweg+ geringer Lens Flare- nur 28 statt 24 Millimeter im Weitwinkel
Autor: Jonas Schupp / Bilder: Sigma, Joachim Sauer, Jonas Schupp MEDIENBUREAU
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