Vergleich: Fujifilm-Zoomobjektive - Foto- gegen Videooptik - Bokeh, Lensflare, Lichtstärke und Unschärfe
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BOKEH UND LENSFLARE
Das XF15-60mm verfügt über neun Blendenlamellen, das XF18-120mm derer sieben. Beim Bokeh liegen beide Objektive jedoch gleichauf. Offerieren sie in ihrer Offenblende ein rundes Bokeh, sind eine Blendenstufe darüber - F4 beim XF16-55mm und F5.6 beim XF18-120mm – Ecken und Kanten nicht zu übersehen. Natürlich sind Form und Größe des Bokehs Geschmackssache, ebenso wie mehr oder weniger ausgeprägter Lens Flare. Hier hat das Motorzoom mit etwas mehr Reflektionen und einem milchigeren Bildeindruck um die Gegenlichtquelle das Nachsehen, wobei der Lens Flare immer noch sanft und wenig ausgeprägt ist. Linsenparaden wie beim Irix 30mm-Cineobjektiv muss man nicht befürchten.

Während beide Optiken bei Offenblende ein rundes Bokeh liefern, sind eine Blendenstufe darüfer schon Ecken und Kanten auszumachen - auch bei der Fotooptik, die über zwei Blendenlamellen mehr als das XF18-120mm verfügt.
LICHTSTÄRKE UND UNSCHÄRFE
Offensichtlichster Vorteil einer kleinen, sprich offenen Anfangsblende, ist die Lichtstärke. Im Gegensatz zu früher bringen heutige Kameras dank doppelt nativen ISO-Werten schnell sprichwörtliches Licht ins Dunkel, ohne dabei großes Bildrauschen zu verursachen. Wenn es jedoch wirklich darauf ankommt, ist jede Blendenstufe mehr Lichtstärke gern gesehen. Um aus der Praxis zu berichten: Im Keller eines Kunden wurden Rüttelplatten verlegt. Um auf der Baustelle noch mobil bleiben zu können, waren wir im Minimalsetup, sprich Kamera, Mikrofon und Kopflicht unterwegs. Die einzigen vorhandenen Lichtquellen im Keller waren einige wenige Leuchtstoffröhren sowie ein schwaches, diffuses Tageslicht, welches durch einen offenen Aufzugsschacht hereindrang. Die Testkamera, eine Fujifilm X-H2s, war mit ISO 6400 schon vollständig ausgereizt. Mit F2.8 als Blende reichte das verfügbare Licht in Kombination mit dem Kopflicht gerade aus, um ansprechende Aufnahmen zu kreieren. Mit F4 wären wir nicht um zusätzliche Beleuchtung und entsprechend mehr Arbeitsaufwand herumgekommen. Die kleinere Blende der Fotooptik lässt zudem auch mehr Unschärfe zu, was auch bezogen auf die geringere Unschärfe des APS-C-Sensors der verwendeten X-H2s im Vergleich zu Vollformatkameras ein gestalterischer Vorteil gegenüber dem Motorzoom ist.

Mehr Zoom bedeutet mehr verbaute Linsen und damit auch einen stärkeren Lens Flare. Das bedeutet stärkere Lichtreflexionen und einen milchigen Effekt um Gegenlichtquellen, wie hier die Frontscheinwerfer des Autos.
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