Test: OM System OM-1 - Eine echte Olympus? - Bildqualität
Seite 2 von 3: Bildqualität
BILDQUALITÄTNicht nur bei Hochzeitsfilmen gehören Zeitlupen und auch Zeitraffer inzwischen beinahe zum Standard. Da die OM-1 als eine der ersten Consumer-Kameras auch UHD und Cinema- 4K Aufnahmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde erlaubt, sind – wenn das Zielformat 25 fps ist – selbst in diesen Formaten leichte Zeitlupen möglich. Genügt hingegen HD-Qualität, kann die Kamera mit bis zu 240 Bildern pro Sekunde filmen. Und das mit weiterhin hervorragendem Detailreichtum und flüssiger Bewegungswiedergabe. Eine Funktion, die dieses Modell für viele Einsatzbereiche interessant macht – etwa bei Sport- oder Naturfilmen Haben wir vorher das Menü und die Einstellmöglichkeiten noch gelobt, müssen wir das an dieser Stelle etwas relativieren: Beim Einstellen der Videoqualität, des Codecs und der Bildrate bietet die Kamera eine sehr große Auswahl. Das geht aber zu Lasten der Übersichtlichkeit.

Die Bedienelemente sind gut angeordnet, fühlen sich robust an und lassen sich auch präzise einsetzen.
Je nachdem, welches Format ausgewählt wurde, sind andere Optionen möglicherweise nicht verfügbar. Dann muss man sich zuerst zwischen mehreren Menü bereichen hin und her hangeln, um die gewünschte Einstellung vornehmen zu können. So lässt sich etwa der H.264- und H.265-Codec einstellen, es gibt unterschiedliche Optionen für die Komprimierung und die Farbtiefe und die schon erwähnte große Auswahl bei den Bildraten. Wer diese Funktionen zielgerichtet einsetzen will, muss sich zunächst etwas ausgiebiger mit der Aufnahme- und Komprimierungstechnik beschäftigen. Wer keine Kompromisse eingehen und die bestmögliche Qualität einfangen will, kann per Micro-HDMI-Buchse ProRes-Raw mit 12 Bit und einem Farb-Subsampling von 4:4:4 auf einem externen Recorder aufnehmen. Bei interner Aufzeichnung lassen sich diverse Bildparameter individuell anpassen, und es gibt auch Optionen, mit flacher Gammakurve zu drehen und das Bild mit eigenen LUTs in der Nachbearbeitung exakt den eigenen Vorstellungen anzupassen. Außerdem gibt‘s einen HLG-Modus für Videos mit größerem Helligkeitsumfang. Fotografen bietet die Kamera die Option, mit technischer Unterstützung eine Art digitalen ND-Filter einzusetzen, der auch in heller Umgebung lange Belichtungszeiten ermöglicht. Leider steht diese Option bei Videoaufnahmen nicht zur Verfügung, so dass hier gegebenenfalls ein echter Filter vor die Linse gesetzt werden muss.

Bis zu 240 Bilder pro Sekunde lassen sich in Full-HD aufzeichnen. Wird in UHD oder CInema-4K gedreht, sind immerhin noch 60 Bilder pro Sekunde möglich.
Und auch die ausgefuchsten intelligenten Autofokusmodi, die neben Gesichtern noch diverse andere Motive automatisch erkennen können, bleiben Fotografen vorbehalten – im Videomodus lassen sie sich nicht nutzen. Insgesamt funktioniert der Autofokus aber ebenfalls gut. Der Stabilisator, der in die Kamera integriert ist, leistet auch beim Filmen ganze Arbeit. Natürlich kann er keinen Gimbal ersetzen – wer eine ruhige Hand hat, kann aber in vielen Situationen auf das Stativ verzichten. À propos Gimbal: Wie eingangs schon erwähnt, handelt es sich bei der OM-1 um eine MFT-Kamera. Das bedeutet, dass die Aufnahmefläche des Sensors kleiner ist, als bei Vollformatkameras – und ermöglicht, trotz der robusten Bauweise und der großen Funktionsvielfalt, eine recht kompakte und leichte Bauart. Das hat zur Folge, dass auch beim Zubehör eine kleinere Dimension ausreicht – ob Stativ, Gimbal oder Tasche für Kamera und Ausrüstung: Wer auf die OM-1 setzt, kommt mit vergleichsweise leichtem Zubehör aus.

Im Quick-Menü lassen sich alle relevanten Einstellungen anzeigen – und auch durch Eingabe auf dem Bildschirm schnell verändern.
Autor: |
Bildquellen: |
Weitere Kamera-Artikel

Test: DJI Osmo Nano mit Vergleich zur Insta360 Go Ultra

Hands-on Nikon ZR: Cine-Kamera mit RED-Genen
