Test: Sony FDR-X 1000 VR und HDR-AS 200 VR - Kommunikation und Bildqualität
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Das trifft dann auch auf die AS 200 zu. Somit geht dieser Punkt klar an die Hero-4-Modelle, die im Timelapse-Modus keine Einschränkungen haben. Besser stellt sich Sony dagegen mit der Anschlussvielfalt: Die Miniklinken-Buchsen erlauben bei beiden Action-Cams das Ankoppeln eines Mikrofons. Bei GoPro benötigt es dazu einen umständlichen und kostenpflichtigen USB-Klinken-Adapter. Kaum einen Unterschied gibt's hingegen bei der Akkulaufzeit – gut 90 Minuten im Full-HD-Modus halten Sony wie GoPro durch. Bei 4K sinkt bei der X 1000 die Laufzeit auf knapp 60 Minuten – aber GoPros Hero 4 Black macht's nicht besser.
KOMMUNIKATION
Ganz neu ist der Live-Modus, mit dem Sony an das anknüpft, was vor knapp zehn Jahren die MV-Camcorder schon mal konnten. Die Kamera nimmt dabei via WLAN Kontakt mit einem Rechner auf, der via Smartphone die Videodaten (nahezu) in Echtzeit auf die Streamingplattform Ustream überträgt. Wobei die Verzögerung, je nach Verbindungsqualität, durchaus bis knapp an die halbe Minute sein kann. Die Einrichtung ist relativ komplex, verlangt nach einer Registrierung bei Ustream und der Installation von Sonys kostenfreier Software Action Cam Movie Creator, über die man die Netzwerkeinstellungen der Action-Cam vornehmen muss. Ob man mit dieser bisher nur bei Sony integrierten Funktion GoPro Kunden abspenstig machen kann, wagen wir zu bezweifeln.
Den viel klareren Vorteil spielt Sony wieder mit dem in der Kamera integrierten GPS-Modul aus – zumal die kostenfreie Sony-Software diese Daten schön auswerten und grafisch ins Bild einbinden kann. Zudem beherrscht sie die grundlegenden Schnittfunktionen. Doch eben das soll auch die Smartphone-App Play Memories können (genauer gesagt, die eigenständige App namens Movie Maker, in die innerhalb von Play Memories gewechselt wird).
Um es kurz zu machen: Wir finden die Schnittfunktionen relativ uninteressant und nicht besonders intuitiv umgesetzt.






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Testvideos
Zu beiden Actioncams haben wir zudem ein Video mit Praxis- und Testaufnahmen online gestellt.
Zwangsläufig gehen nicht alle Beiträge aus VIDEOAKTIV auch online. Das kostenfreie online stellen des für VIDEOAKTIV 4/2015 erstellten Testberichts "Aufholjagd" wird nachträglich unterstützt von Sony, so dass wir diesen Test kostenfrei anbieten können.
BILDQUALITÄT
Der Trend zu lichtstärkeren Kameras kommt mit dem neuen 8,8-Megapixel- Sensor nun also auch bei den Action-Cams an. Da weniger Pixel auf den 1/2,3 Zoll Senorfläche untergebracht sind, können die Pixel größer und somit lichtempfindlicher werden. Das wirkt sich bei Nachtaufnahmen positiv aus: Die beiden machen die Nacht zwar nicht zum Tag, doch bei Dämmerung zeigen sie ein vergleichsweise helles Bild mit mehr Details. Allerdings rauscht die 4K-Aufnahme der X 1000 sichtbar mehr. Im Full-HD-Modus sind die beiden Action-Cams aber gleichauf und den Hero-Modellen weit überlegen. Wobei beide Sonys, nicht nur bei wenig Licht, auf Lichtwechsel bezüglich Empfindlichkeit und Weißabgleich gekonnt reagieren: Sie steuern zügig nach, ohne dabei ruckartig vorzugehen oder zu übersteuern. Das ist vorbildlich.
Wie bereits von den vorherigen Modellen bekannt, verpasst Sony den Aufnahmen ein sehr flaches Farbprofil, was beim direkten Anschauen eher nicht so gut wirkt und Ungeübte dazu veranlasst, es als schlecht zu empfinden.
Tatsächlich ist es ein Vorteil, da man in der Nachbearbeitung so wesentlich mehr Einfluss auf die einzelnen Parameter nehmen kann. Und wer doch einfach ein bunteres Bild sehen will, nimmt den Modus „Vivid" und bekommt dann deutlich sattere Farben zu sehen. Sony verbaut bei beiden Action- Cams die gleiche Optik mit dem Gütesiegel Zeiss Tessar. Warum auch immer: Im direkten Vergleich fällt die Randunschärfe bei beiden erheblich schlechter aus, als wir das bisher von Sony kannten. Die sonst problemlose Weitwinkelmessung war dieses Mal durch die Unschärfe eher problematisch, da die Skala zum Rand hin kaum noch auswertbar war. Detailzeichnung gibt's hier eigentlich keine mehr.
Wir kommen im Weitwinkel statt auf die angegebenen 170 Grad bei beiden Modellen auf 131 beziehungsweise 97 Grad bei eingeschaltetem Bildstabilisator – das entspricht dem, was wir bei der AS 100 auch ermittelt haben und liegt über dem Wert der GoPro-Cams.
Was Kompressionsartefakte angeht, können wir zwischen den beiden Modellen (trotz höherer Bitrate der X 1000) keine großen Unterschiede ausmachen. Allerdings nimmt die Schärfe im Modus mit 100 respektive 120 Bildern etwas zu, dazu muss man allerdings schon genau hinsehen. Sony ist besonders auf den neuen Bildstabilisator stolz – nicht zu unrecht, denn der arbeitet tatsächlich erheblich besser. Der Haken ist allerdings, dass die unschönen Sensorfehler weiterhin zu sehen sind und den ruhigen Bildeindruck trüben.
Fazit, Datentabelle und alle Testergebnisse
finden Sie im unten verlinkten, direkt herunterladbaren Gratis-Artikel im PDF-Format.
Weitere Informationen zu den Sony Action-Cams gibts unter http://www.sony.de/electronics/action-cam/t/action-cam
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