Praxistest: Insta360 Flow 2 Pro - Testbericht vom Gimbal-Neuling - Kreativ-Funktionen
Seite 5 von 6: Kreativ-Funktionen
KREATIV-FUNKTIONEN
Das Gimbal bietet neben der Stabilisierung zahlreiche kreative Funktionen. Der Zeitraffer-Modus erlaubt feste Kamerawinkel, automatische Bewegungen oder individuell festgelegte Marker. Intervallzeiten und Aufnahmelängen sind flexibel anpassbar – im Test funktionierte besonders die horizontale Bewegung einwandfrei. Die Timeshift-Funktion ermöglicht Hyperlapse-Aufnahmen in bis zu 4K mit variablen Geschwindigkeiten (Auto bis 30x). Während sie bei getrackten Gebäuden beeindruckende Ergebnisse liefert, drehte sich das Gimbal beim Annähern an kleinere Objekte stets leicht nach links. Trotz mehrerer Versuche ließ sich dies nicht vermeiden, sodass ich es als stilistischen Effekt betrachtete. Das beworbene Tracking beim Umrunden eines Objekts während einer Hyperlapse brach im Test jedoch immer gegen Ende ab, selbst bei konstantem Abstand.

Im Zeitraffer-Modus ist es möglich, die Intervall-Dauer, die Länge des Films und sogar eine selbstdefinierte Strecke festzulegen. Zudem bietet die Insta360-App kurze Inspirationsvideos, sobald man auf eine Funktion klickt.
Panorama-Aufnahmen gelingen mit dem Flow 2 Pro problemlos. Beim Test mit dem Sony-Smartphone musste jedoch ich die Klemme umdrehen, um ein 360-Grad-Panorama aufzunehmen. Beim iPhone führte diese Montage zu einem schlechten Ergebnis. Erst nach weiterer Recherche stellte ich fest, dass die Klemme bei iPhones nicht gedreht werden muss – danach war das Ergebnis optimal. Zudem bietet das iPhone nach der Aufnahme verschiedene Anzeigeoptionen wie Tiny-Planet, MegaView und Superweitwinkel. Beim Sony steht hingegen nur Tiny-Planet zur Verfügung, darüber hinaus wird im Bild der Schriftzug „Insta360 Flow“ eingeblendet. Darüber hinaus benötigt die Sony-Kamera für die Panorama-Verarbeitung deutlich länger als das iPhone. Die anderen Panorama-Aufnahmemöglichkeiten funktionierten wie erwartet und lieferten direkt gute Ergebnisse, da bei der Anbringung des Smartphones keine besonderen Anpassungen erforderlich waren.

Um mit Android-Smartphones 360°-Panorama-Aufnahmen machen zu können, muss man die Klemme quasi verkehrtherum am Handy montieren.
Der Dolly-Zoom-Effekt erzeugt einen interessanten 3D-Hintergrund, jedoch war das Bild mit dem iPhone auffällig wackelig. Überraschenderweise lieferte die Sony-Kamera in diesem Modus sogar bessere Ergebnisse. Zusätzlich habe ich den freien Neigungswinkel getestet. Insta360 verspricht hier einen erweiterten Bewegungsspielraum, der es ermöglicht, die Kamera frei nach oben und unten zu neigen und so alles in einer einzigen, fließenden Aufnahme zu erfassen. Ich persönlich war erstmal enttäuscht von dem Ergebnis, bei meinen ersten Versuchen: Das Bild war immer unruhig und das Gimbal hat in alle Richtungen gezogen. Aber mit der Unterstützung von Joachim Sauer, der mir zeigte, wie ich das Flow 2 Pro richtig halten muss, lieferte es dann das gewünschte Ergebnis.

Auch wenn Handling und Bedienung initial sehr intuitiv sind, braucht es gerade im freien Neigungsmodus etwas Gimbal-Erfahrung, um die vom Hersteller bewobenen Kranfahrten in der Praxis umzusetzen.
Autor: |
Bildquellen: |
Weitere Praxis-Artikel

Praxistest: Datacolor LightColor Meter – mehr als ein Belichtungsmesser

Filmarena: Preiserhöhungen – unvermeidbar, aber unangenehm
