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Ratgeber mit Praxistipps: Tonaufnahmen mit 32 Bit – Pegeln war gestern - Bittiefe und Praxis

Seite 2 von 3: Bittiefe und Praxis

BITTIEFE

Die Bittiefe sagt aus, wie viele Bits für die Digitalisierung zur Verfügung stehen. Ein Bit kann dabei zwei Werte haben: an und aus. Zwei Bit dann derer vier: aus/aus, an/aus, aus/an und an/an. Mit 24 Bit, dem Studiostandard, reicht die Bittiefe für professionelle Anwendungen vollkommen aus. Bei 32 Bit müsste dann das Signal dann mit eben 32 Bit digitalisiert werden, oder? Nicht ganz! Hinter 32 Bit oder genauer gesagt 32 Bit Gleitkomma (Floating) verbirgt sich grob gesagt eine 24 Bit-Skala, die sich jedoch an den Signalpegel anpasst und so sowohl laute als auch leise Signale gleichermaßen genau auflöst. So soll bei leisen Tönen genug Rauschabstand gewährleistet sein, während laute Töne nicht übersteuern - besagt zumindest die Theorie.

Zoom2 Ratgeber 32Bit Bittiefenskala Zeichenfläche 1

Wie in der Skizze erkennbar, verbirgt sich hinter 32 Bit-Technologie eine anpassbare 24 Bit-Skala. Dadurch ist in allen drei Positionen gewährleistet, dass das gewandelte Digitalsignal genug Abstand zum Grundrauschen und Übersteuerung hat.

PRAXIS

Was bedeutet das in der Praxis? Das erfuhren wir während mehrerer Veranstaltungen, deren Ton wir mittels Zooms Hessential-Feldrecordern und dem M3 Mictrak, einem Stereo-Shotgunmikrofon mit eingebauten Rekorder, ebenfalls von Zoom, aufnahmen. Jedes dieser Geräte zeichnet intern mit 32 Bit auf. Während des Tests kam es sowohl zu sehr leisen Pegeln als auch zu so lauten. Letztere zeigte unser Schnittprogramm als übersteuert an. Doch als wir die vermeintlichen Übersteuerungen leiser regelten, offenbarte sich die Aufnahme so dynamisch, als wäre sie bei geringerer Lautstärke aufgenommen worden. Auch Aufnahmen, die im Schnittprogramm schon so aussahen, als wären sie viel zu leise, um noch rauschfrei verwendbar zu sein, entpuppten sich lauter gepegelt als perfekt sendefähig.

Zoom2 Ratgeber 32Bit Theater

Um zum trockenen Ton des Bühnenmischers den Raumanteil zumischen zu können und den Ton somit lebendiger zu machen, kam das Zoom M3 MicTrak während einer Theateraufzeichnung auf der Hauptkamera zum Einsatz.

Ausblick: Pegeln jetzt Vergangenheit?
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