Ratgeber: Picture Profiles bei Sony-Camcordern - Schwarzgamma, Knie, Farbmodus
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SchwarzgammaBlack Gamma
Das Einstellen des Schwarzgammas streckt oder komprimiert den unteren Teil der Gammakurve: Das macht die dunkleren Bildteile dunkler (negative Einstellung) oder heller (positive Einstellung).
Bei der Einstellung des Schwarzgammas stehen drei verschiedene Bereiche zur Auswahl: Low, Mid und High. Diese Einstellungen bestimmen den Bereich, in dem das Schwarzgamma funktioniert.
Low beeinflusst nur die dunkelsten 10 Prozent des Bildes, High in etwa die unteren 35 Prozent. Wenn das gesamte Bild kontrastreicher werden soll, ist High richtig, wenn Colorgrading gemacht werden soll, lassen Sie das Schwarzgamma am besten in Ruhe.
KnieKnee, Slope
Die Einstellung „Knie" streckt oder komprimiert den oberen Teil der Gammakurve, das macht die hellen Bildteile dunkler (negative Einstellung) oder heller (positive Einstellung).
Die Einstellung „Knie" ist also ein Hilfsmittel wie Hyper-gamma, um die Dynamik, also die Helligkeitsabstufung, zu verbessern und zu schnelles Clipping (Überstrahlen in Weiß) zu vermeiden.
Auch hier ist meist eine High-, Middle- und Low- Einstellung vorhanden, wobei High nur die obersten 10 Prozent der Kurve beeinflusst. Low erhöht den Kontrast im oberen Helligkeitsdrittel.
Die Slope-Einstellung kann verwendet werden, um den oft maskenhaften Eindruck von Gesichtern etwas zu mildern, der bei zu starker Gammaeinstellung auftritt. Slope verändert auch die Biegung der Gammakurve.
FarbmodusColormode
In vielen Camcordern ist dies eine Sony- Verwirrspiel-Einstellung, bei der nur darauf geachtet werden sollte, dass derselbe Wert eingestellt ist wie auch in der Gamma-Einstellung.
Zusätzlich kann die Schwarzweißaufnahme aktiviert werden. Wenn Hypergamma-Einstellungen vorhanden sind, kann es Sinn haben, hier einen vorgefertigten Farb-Look einzustellen. All dies hat jedoch keine Auswirkungen bei Kameras mit S-Log-Funktion wie etwa bei den Modellen F 5, F 55 oder FS 7. Die haben einen ganz besonderen Colormode und eben eine logarithmische Gammaeinstellung für Lookup-Tables im Colorgrading. Ein ganz eigenes Thema, das hier nicht beleuchtet wird.





SättigungSaturation
Manche mögen's bunt, darum gibt es einen Regler, um die Intensität der Farben zu erhöhen. Empfehlenswert ist das nur, wenn direkt ins Internet eingespeist wird oder mehrere Camcorder aufeinander anzugleichen sind. Lieber sollte die Sättigung beim Schnitt optimiert werden.
FarbphaseColor Phase
Eine heikle Einstellung, die beim Schnitt kaum mehr zu korrigieren ist. Hier kann das gesamte Farbspektrum in den rötlichen (Positivwerte) oder grünlichen Bereich (Negativwerte) verschoben werden. Sinnvoll, wenn weder der automatische noch der manuelle Weißabgleich das richtige, gewünschte Ergebnis bringen.
Farbkanal-PegelColor Depth
Diese Einstellung verändert die Helligkeitswerte der einzelnen Farbkanäle – anders gesagt: Wie grau wird eine Farbe in einem Schwarzweißbild dargestellt? Natürlich ist diese Veränderung auch im Farbbild zu sehen. Es besteht also die Möglichkeit, die einzelnen Farbkanäle zu gewichten. Die Farbtiefe sorgt tatsächlich für einen individuellen Look im Bild.
FarbextraktionColor Extraction, Matrix
Ein netter Effekt: Mit fast allen Sony- Camcordern mit Picture Profiles ist es möglich, Schwarzweiß-aufnahmen zu machen, in denen eine oder zwei Farben erhalten bleiben. Der Effekt ist eher von Fotoapparaten bekannt, hier aber auch mit Video möglich. Das rote Herz oder der blaue Himmel oder beides bleiben dann in einer sonst entsättigten Szene erhalten.
Die Einstellung am Camcorder ist einfach: Die beiden Farben auswählen, Stärke definieren – fertig!
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