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Test: Roland VR-5 - Live-Videomischer mit Web-Option - Teil 2

Seite 2 von 2: Teil 2

An Effektvielfalt darf der Live-Operator nicht zu viel, aber immerhin das Wichtigste erwarten: Der VR-5 beherrscht neben dem harten Schnitt die weiche Blende und einen Effektbereich, der sich übers Konfigurationsmenü vorher mit einem von acht Wipe-Tricks belegen lässt. Vermisst haben die Tester einen Mischhebel, mit dem sich Effekte von Hand fahren lassen. Statt dessen startet der VR-5 die Blende direkt nach der Anwahl der nächsten Quelle in einer übers Menü steuerbaren Zeit. Zumindest eine direkte Zeitwahl und eine Stopp-Taste, um einen Effekt zu unterbrechen, hätten dem Mischer gut zu Gesicht gestanden.

Einen eigenen Bereich auf dem Mischpult räumt Roland dem Bild-in-Bild-Effekt ein, über den sich wahlweise auch ein Splitscreen steuern lässt. Hier steht für jeden Kanal eine Anwahltaste bereit. Fürs Positionieren des Bilds im Bild nutzt der Live-Regisseur den Touchscreen des Master-Monitors und schiebt damit die Position des zweiten Bilds einfach herum. Nähert er sich allerdings dem Rand, fällt es schwer, das Bild genau zu positionieren, da es zu hüpfen anfängt.

Wie von Roland nicht anders zu erwarten, stellt der VR-5-Mischer eine Key-Funktion bereit, doch der Luminanz- und Chroma-Key greift ausschließlich auf einen eigenen VGA-Eingang zu. So lassen sich Titel vom Computer zuspielen. Mit einer VGA-Buchse ist der Roland-Mixer im Zeitalter von DVI und HDMI allerdings kaum noch auf der Höhe der Zeit. Zudem wäre es sinnvoll, ließe sich der Key vom internen Player ausspeisen.

Klassischerweise füttert man mit dem Ausgangssignal einen Beamer und zeichnet das Signal zur Dokumentation parallel auf. Das klappt beim VR-5 wahlweise via HDMI in 576p – also in progressiver SD- Qualität, wobei sich der Ausgang auch mit der Vorschau belegen lässt. Alternativ greift der Video-Regisseur das Signal an zwei Composite- und zwei S-Video-Buchsen ab.

top_L Bild-in-Bild oder Splitscreen: Für beide Funktionen bietet der VR-5 von Roland ein gesondertes Vorschaufenster an. gesammt Zuvorkommend: Die Beschriftungen auf der Rückseite und Oberfläche sind hilfreich beim ersten Umgang mit dem Gerät.

Clever ist die Option, das Ausgangssignal direkt mit dem integrierten Recorder auf Speicherkarte aufzuzeichnen. Dabei codiert der Recorder mit MPEG-4 und begrenzt die Aufnahme wegen der FAT32-Formatierung auf 4 Gigabyte, auch wenn der Mischer/Recorder SDHC-Karten mit 32 Gigabyte akzeptiert. In bester Qualität mit 6 Megabit pro Sekunde bedeutet dies, dass das Roland-Ensemble die Aufnahme nach spätestens 80 Minuten unterbricht. Parallel zur Kartenaufzeichnung und Beamer-Versorgung lässt sich via USB ein Rechner mit dem Videosignal füttern.

Wer längere Veranstaltungen digital sichern will, bedient sich zur Aufnahme eines Capture-Moduls eines Schnittprogramms. Gedacht ist das USB-Signal aber eher fürs Live-Streaming, denn dank der USB-Treiber kann jede Streaming-Software auf den VR-5 zu greifen.

 

TESTERGEBNISSE

Der Clou des VR5 ist sein Recorder und sein USB-Interface, mit dem er sich am Rechner als Videogerät zu erkennen gibt und somit von jeder Streaming-Software und von jedem Video­schnitt­programm identifiziert wird. Das funktioniert anstandslos und ist eine hervorragende Option. Nur schade, dass der Mischer auf den Video­ausgängen relativ lange verzögert. Das ist bei Groß­veranstaltungen, wenn er parallel eine Leinwand und das Internet mit Bildern versorgen soll, für die Besucher vor Ort etwas irritierend.

 

Roland VR-5

Preis: 4582 Euro

+ USB-Videoausgang + einfache Bedienung + Audio-Mischung inklusive - große Verzögerung des Videobilds - kein Mischhebel für Videoeffekte

Urteil: gut

Preis/Leistung: gut

(jos)

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